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• Erzählerin PoV •
Sobald sich der junge Straftäter dem Älteren erneut verdächtig annähern wollte, um ihn mit seinen Reizen um den Finger wickeln zu können, schubste dieser ihn in windesschnelle nach hinten, sodass Jungkook direkt stolperte. Diesmal wollte Taehyung sich solche Demütigungen als Polizist nicht gefallen lassen, weshalb er tief durchatmete und selbst unbewaffnet dazu bereit war, gegen den Muay Thai Kämpfer zu kämpfen.

Der Fakt, dass Jungkook immernoch ein Messer in der Hand hielt und Taehyung über die Jahre nun schon wusste, dass dies seine Spezialwaffe war, ließ ihn erschaudern. Es war natürlich keine seltene Situation, in der er unbewaffnet war und sein Gegner nicht. Dennoch konnte es im ersten Moment ziemlich abschrecken.

Jungkook strich sich seine wilden Locken zurück, bevor er voller Adrenalin geladen auf Taehyung zu rannte, um ihm einen Tritt mitten in die Brust zu verpassen. So, als hätte der Braunschopf dies bereits vorhergesehen, wich er ihm aus, indem er sich hinhockte und mit seinem rechten Bein ausholte, um Jungkooks Füße zu gretschen, sodass dieser eigentlich auf den Boden fallen sollte.

Aber Jeon wäre nicht der jahrelang ungefangener Krimineller, wenn er solche Tricks nicht gekonnt abwehren konnte. Denn so flink und gelenkig er auch war, sprang er direkt hoch und landete seine Drehung in einem sogenannten Flickflack.

„Ganz schön dämlich gegen mich kämpfen zu wollen, wenn die Symptome deiner hübschen Pille immernoch nicht richtig verschwunden sind.",merkte der Türkisäugige mit einem harten Blick an. Sein Kiefer sowie die Muskeln waren angespannt, Taehyung in seinem Blick gefesselt und der Griff um das Messer härter geworden.

Taehyung dachte nach, denn ganz so unrecht hatte Jungkook nicht gehabt. Seine Sehschwäche war noch ziemlich präsent, sowie die Konzentrationsschwäche. Dennoch wollte er sich nicht von ihm schamlos fertigmachen lassen, weshalb er ohne etwas zu erwidern auf ihn zu ging und zielstrebig versuchte nach dessen Handgelenk zu greifen.

Er müsste Jungkook nur unter seinen Griffen kriegen und dann wäre die Sache erledigt, dachte er sich vertieft, als dieser ihm ein Stück seines Hemdes beziehungsweise seines Oberarmes aufschnitt. Es war ein langgezogener Schritt, der seinen ganzen Oberarm in sekundenschnelle in Blut tränkte.

Dennoch hatte Taehyung den Vorteil gehabt, ziemliche Muskelmasse zu besitzen und dementsprechend war ihm der schlankere Junge körperlich ergeben.

Zischend schaute er dem Jüngeren tief in die Augen, was er eiskalt erwiderte und beide schließlich so Meter voreinander standen. Er riss sich den kapputen Stoff von seinem Arm ab, während er Jungkook dabei beobachtete, wie dieser auf ihn zurannte, um ihm das Messer achtlos aber gezielt in die Kehle zu rammen.

Taehyung nahm sich diese für ihn geschenkte Chance, denn er rannte ihm entgegen und packte Jungkooks Handgelenk an, um den gezielten Stich zu stoppen. Schweratmend packte er den Jüngeren auch am anderen Handgelenk und zog ihn mit einem Ruck dicht an sich, damit dieser nicht mehr angreifen konnte.

„Hör auf damit. Du wirst mit deinen direkten Angriffen nicht mehr weiterkommen. Nicht bei mir, verstanden?",ertönte Taehyungs bislang unbekannte dominante Stimme, als ihm die ganze Prozedur nun reichte. Denn auch wenn er eine sehr sanfte Art und Weise an sich hatte und diese jedem als erstes vorstellte, konnte er auch ganz schnell Facetten wechseln, wie jetzt.

„Lass mich los, Kim.",wisperte Jungkook ihm leise entgegen. So nahe, wie sie aneinander standen, reichte ihm sein zartes Wispern aus für das Verständnis untereinander.

Grinsend gab Taehyung ein empörtes „Pff." von sich und hob seine Augenbraue ironisch an.

„Ach, und wieso? Damit du mich wieder schamlos angreifen kannst?",raunte ihm der Polizist leise ans Ohr, während er seine Griffe um dessen Handgelenke umso mehr befestigte. Seine dunklen Augen scannten einzelne Merkmale von Jungkooks Körper ab.

Wie zum Beispiel das kleine Muttermal an seinem Hals, die rosigen Lippen, wenn er flüsterte, sowie der warme Atem, der seinen Kinn streifte.

„Damit ich nicht noch aggressiver werde, als du mich jetzt schon machst.",erklang Jungkooks gewöhnlich sanfte Stimme, die einen leichten Hauch von Tiefe dabei hatte. Wie aus dem Nichts trat er Taehyung voller Wucht in das Schienbein, bevor er schmerzvoll aufzischte und Jungkook sich aus seinen Griffen lösen konnte.

Ohne lange zu warten, holte er nach seinem Sidekick aus, um den Polizisten mit dem Fuß in die Rippen treten zu können, doch auch Taehyung reagierte schnell.

Er packte Jungkook am Knöchel, womit er möglichen Tritt aufhielt und ihn mit geweiteten Augen anschaute. Sein Schienbein schmerzte ihm, wie ein langgezogenes Ritzen in die Muskeln, weshalb er erstmal nichts tat.

Die Stimmung war angespannt. Jungkook versuchte sich verzweifelt aus seinen Griffen zu lösen und Taehyung beobachtete ihn stumm dabei. Die kühle Raumtemperatur sowie die vier Wände wirkten für beide wie ein unausstehlicher Käfig. Vorallem, weil beide sich gegenseitig nicht mochten.

Dennoch waren sie keine Feinde. Jungkook mochte den Polizisten als Feind ansehen, aber das wäre etwas, was Taehyung niemals tun würde.

Er glaubte an ihn. Er glaubte daran, dass dieser spezielle Junge mit den wunderschönen Augen auf den richtigen Weg kommen konnte. Er hätte nur eine schwere Kindheit gehabt und sei in die falschen Händen gekommen zu einer Zeit, wo er Sicherheit, Aufmerksamkeit und Liebe stattdessen gebraucht hätte, redete Taehyung sich durchgehend ein.

Langsam ging der Braunschopf auf Jungkook zu, ohne seinen Knöchel irgendwie loszulassen. Er legte seinen Arm um dessen Hüfte, sodass er Jungkook problemlos an die nächstgelegene Wand drücken konnte und bemerkte dabei, wie dieser immernoch besessen von seiner Wut war.

„Beruhige dich, Jungkook."

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt