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• Erzählerin PoV •
„Nenn mich nicht Jungkook!",gab der Jüngere in einem lauten Ton von sich.
Taehyungs große Hand hatte ihren Weg währenddessen von dem angepackten Knöchel bis zu Jungkooks angehobenen Oberschenkel gefunden, diesen er aber behutsam wieder runterließ. Dabei drückte er den Helläugigen weiterhin an die kühle und raue Wand.

Der gut proportionierter Polizist drückte Jungkooks Handgelenke nun feste an die Wand, während er ihm mitleidig auf das Gesicht schaute, was sein Gegenüber direkt mit einem eiskalten:„Und schaue mich nicht so an!",quittierte.

Jungkook hasste diese mitleidige Blicke anderer Menschen, die er oft zu spüren bekam. Sei es von Lehrern, seiner damaligen Familie oder Freunden. Blicke, die voller Mitleid aber auch Verzweiflung steckten, weil man dem Jungen doch bloß helfen wollte. Diese wurden für Jungkook nur noch irrelevant und falsch.

Gefühle bedeuteten Schwäche, redete er sich die ganze Zeit ein. Und dennoch widersprach er sich immerwieder, ohne es einzusehen.

„Deine Mutter tut mir leid.",wisperte der Ältere seine Gedanken in die stickige Luft und dem angespannten Augenkontakt zwischen den beiden hinein, während seine Griffe um dessen Handgelenke immer fester wurden. Jungkooks Augen weiteten sich direkt bei Taehyungs Worte, sein Brustkorb bebte unkontrolliert aufgrund des schnellen Atems.

Er wusste, diesmal konnte er Taehyung nicht entkommen. Er war ihm in dem Moment körperlich ergeben, so aufgewühlt wie er durch dessen Worte war. Denn der Braunschopf traf direkt einen tiefen und ungeheilten Punkt in Jungkooks vernarbten Herz, womit er gerade nicht nur dessen Wut sondern auch Überforderung der Gefühle pushte.

Taehyung beobachtete Jungkook haargenau bei seinem Verhalten. Er wusste ganz genau, dass er ihn mit den Worten treffen würde. Nicht umsonst recherchierte er seit Jahren nach diesen mysteriösen Jungen und verbrachte stundenlang in seiner Akte, nachdem er diese endlich gefunden hatte.

Er sah, wie sich Jungkooks Brustkorb immer wieder stark hob und senkte, wie sich dessen Muskeln von den ganzen Erinnerungen an seiner geliebten Mutter anspannten und wie sich dessen Gesichtszüge schmerzvoll zusammenzogen.

„Sie wäre so enttäuscht von dir, wenn sie wüsste, was du seit deinem 12. Lebensjahr durchziehst.",ertönte Taehyungs tiefe Stimme erneut, womit er Jungkook gerade bewusst folterte. Mit einem ruhigen Blick schaute er ihm gnadenlos zu, wie er immerwieder kurz davor war, zusammenzubrechen.

„Du kriegst mich nicht zum weinen.",raunte der Jüngere, der seinen Kopf seitlich auf seine eigene Schulter kippen ließ und die Augen schloss.

Es war eine psychische Folter, die ihn körperlich gerade so fertigmachte. Wie, als würde man ihm all seine Energie Stück für Stück ausrauben. Dennoch wollte er sich von Taehyung nicht fertigmachen lassen. Er wollte den Älteren nicht gewinnen lassen.

„Ich würde dich niemals weinen sehen wollen. Ich will nur, dass du Einsicht schöpfst.",sprach Taehyung ihm dann doch etwas sanfter ans Ohr, wobei Jungkook seine glasigen Augen öffnete und tief durchatmete.

Taehyung wollte aus der einfachen Sicht eines Polizisten, dass der Mensch vor ihm mit seinen schlechten Taten aufhörte. Es war immer sein Ziel gewesen, andere Menschen wieder Kraft und Hoffnung in die Realität zu geben. Vorallem war Jungkook noch jung, weshalb der Braunschopf umso mehr in ihm sah.

„Rede nie mehr über meine Mutter, du Fremder! Du hast kein Recht über sie zu-"

„Also lag ich richtig? Du weiß, wie sehr du deine Mutter enttäuscht und alleine gelassen hast, nur um dieses Geschäft mit deinem Vater anzutreten? Du weiß, wie sehr sie dich geliebt hat und das sie dir eine wundervolle Kindheit geschenkt hat, bis du--"

„HÖR VERDAMMT NOCHMAL AUF!!!",schrie Jungkook so laut, sodass es extrem schallte. Die Pulsadern waren klar an seinem Hals und den Armen zu erkennen. Die glasigen Augen, denen er verboten hatte, eine kleine Träne zu verlassen und somit Schwäche zu zeigen.

Mit einem Male trat der Jüngere Taehyung mit voller Wucht in die Magengrube, sodass dieser blutspuckend auf den Boden geschleudert wurde.

Ohne lange zu zögern, rappelte sich der gutgebaute Mann vom Boden wieder auf, um wieder auf Jungkook zuzugehen. Denn er wollte ihn weiterhin provozieren, bis er das erlangte, was er wollte.

Er wollte Jungkooks Schwachpunkt treffen und knacken, damit er ihm emotional näher kommen konnte, um ihn als ganzes Individuum und Menschenwesen zu verstehen.

Jungkook, der gerade so aussah, als hätte er den Krieg höchstpersönlich miterlebt, holte erstmal mit der rechten dann mit der linken Faust aus und versuchte Taehyung somit seinen Kiefer zu brechen.

Dieser wich ihm jedoch gekonnt aus, doch den zweiten Schlag bekam er ordentlich an seinem Wangenknochen ab. Schmerzerfüllt zischte Taehyung auf, aber ließ sich selbst von dem betäubenden Schmerz nicht aufhalten.

Immerwieder versuchte der hilflose Junge auf Taehyung unkontrolliert einzuprügeln. Er wollte ihn am liebsten tot sehen. Verblutet auf den Boden. So hasserfüllt war der 18-Jährige, dessen einst so unschuldige Seele durch einen dunklen Schatten eingenommen wurde.

Der Braunschopf lief immer weiter rückwärts, während er seinem Gegenüber gekonnt auswich, bis Jungkook immer wackliger und kraftloser wurde.

Auf den Moment hatte Taehyung gewartet.

„H-Hör auf... Bitte...",entkam es dem schwitzenden, keuchenden und psychisch sowie physisch ermüdeten Jungen flüsternd, als er mit Taehyung an der Wand wieder angelangt war und blickte ihm mit einem erschöpften Funken in seinen glasigen Augen an.

Wie aus dem Nichts kam ihm das Blut in Übermengen aus der Nase geschossen, als er sein komplettes Limit erreichte. Seine Fäuste, die gegen Taehyung gerichtet waren, waren letztendlich nur noch ein leichtes und langsames Streichen über dessen maskulinen Brust.

Bemitleidend beobachtete Taehyung dessen Verhaltensweisen und wie Jungkook sich über die ganze Prozedur zu einem kleinen Kind verwandelte. So fürsorglich, wie er von Natur aus war, strich er ihm mit den bloßen Händen immerwieder das Blut vom Gesicht, welches Jungkook unkontrolliert aus der Nase schoss.

Doch auch Taehyung war nicht ganz unversehrt geblieben. Sein Wangenknochen würde über die Tage blau anschwellen. Der Tritt in die Magengrube würde ihm ganz viel Zeit & Übelkeit kosten. Ein großer Schnitt zierte seinen nackten Oberarm, der auch mit der Zeit vernarben würde.

Nachdem der Ältere einen kurzen Blick in Jungkooks zerbrochenen, hellen Augen finden konnte, brach dieser ihm aber kraftlos und ohnmächtig zur Seite.

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Willkommen zur kleinen Lesenacht, meine Lieben! 。^‿^。
Heute werde ich alle 30 Minuten ein Kapitel hochladen. Es werden 3 Kapitel werden, und ich hoffe, sie gefallen euch. ლ(⌒▽⌒ლ)

-Eure Eleja (>^ω^<)

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt