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• Taehyung PoV •
„Bitte, Jungkook. Tue es nicht für mich oder deine Mutter. An erster Stelle sollst du es für dich tun. Du sollst dir selber und deiner verletzten Seele ein friedliches Leben gönnen. Du bist doch noch so jung. In deinem Alter und mit deinen Strafdelikten kommst du mit einer dreimonatigen Haftstrafe davon und kannst der sein, der du wirklich bist."

Ich spürte nicht, wie ich mich immer mehr in meinen Worte hineinsteigerte. Meine Arme, die ich um ihn wieder gelegt hatte, hielten seinen schlanken Körper dicht an mich. Sie wurden immer fester, so, als hätte ich Angst davor, ihn zu verlieren. Aber irgendwie ging es mir gerade auch so. Ich wollte diesen Jungen, in den ich so viel sah, nicht verlieren.

„T-Tae..."
„Bitte, höre mir zu. Ich weiß, dass man aus diesem Geschäft nur extrem schwer rauskommt und dass das Ganze so viel und anstrengend ist. Aber es ist nicht unmöglich."

„Wieso steckst du so viel Hoffnung und Kraft in so jemanden wie mich? Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich bin ein stinknormaler, kaltblütiger Straftäter. Nicht mehr, nicht weniger.",entkam es Jungkook leise. Seine kühlen Hände hatten ihren Weg auf meine Brust gefunden, während er mich aufmerksam anschaute.

„Wenn du doch so kaltblütig wärst, hättest du meinen verletzten Körper mit deinen zittrigen Armen nicht festgehalten. Du kannst vielleicht mit deinen Worten lügen, Jungkook. Aber deine Taten sprechen für sich."

„Auch Taten kann man fälschen. Hör auf so naiv zu sein, Taehyung!",rief er mir gereizter entgegen, als er mich an der Brust von sich schubste. Statt mich von ihm fernzuhalten, nahm ich mir diese Gelegenheit und konfrontierte ihn weiterhin mit den Fakten. Egal, wie sehr mir seine Worte wehtaten.

Seine defensiven Gesten zeigten mir klar und deutlich, dass er Angst davor hatte, geliebt und verstanden zu werden. Er hatte Angst davor sich zu öffnen und mal Schwäche zu zeigen. Sich selber einzugestehen, dass er in seinem Leben mehr als nur litt.

„Willst du mir damit sagen, dass alles, was du zu mir gesagt und getan hast, gefaket war? Waren deine hilfesuchenden Umarmungen und deine verzweifelten Tränen gefaket?? Waren die Küsse gefaket, die du mir im Nachhinein geschenkt hast???",kam es mittlerweile auch etwas lauter von mir, da ich solche Angst hatte, den Draht zu ihm zu verlieren. Ich wollte einfach nicht aufgeben.

Denn ich spürte eine große Zuneigung zu ihm. Das Gefühl ihn in meinen Armen schließen zu können, ihn verträumt anblicken zu können, machte mich an. Keine Ahnung, ob man bereits von Liebe sprechen konnte. Aber Gefühle waren da. Undzwar sehr Große und Starke.

Jungkook wich mir meinen standhaften Blicken gekonnt aus, indem er zur Seite schaute und seine aufgeschlürften Fäuste zusammenballte. Wieder ging ich auf ihn zu, bevor er seine Hände mir abwehrend entgegen hielt und mich kalt anblickte.

„Egal, was du darauf antwortest, wie sehr du versuchst es zu verneinen, weiß ich, dass du lügst."

Wieder schubste er mich kraftvoll von sich, als er mir die Worte förmlich entgegen spuckte:„Ach! Und was macht dich da so sicher?! Willst du mir jetzt irgendwelche Beweise hinlegen, Herr Polizist?!"

Ziemlich aufgebracht über seine Wortwahl, stampfte ich wütend auf ihn zu. Dabei entging mir sein überraschter Ausdruck nicht, vorallem, als ich ihn an der Hüfte packte und mit einem kraftvollen Ruck an mich ranzog.

„Ich kann einfach nicht vergessen, mit was für einen sanften und verträumten Blick du mich angeschaut hast, als wir miteinander geschlafen haben.",wisperte ich ihm meinen überzeugendsten Punkt ans Ohr und führte fort:„Deine Augen hatten einen wunderschönen glasigen Schimmer gehabt, womit sie mich verträumt anblickten. Die Art, wie du unter mir lagst und bei jeder Bewegung ein mir verfallenes Stöhnen von dir gabst. Anfangs hielt ich deine Hand feste, aber du hast den Druck erwidert. Du hast alles erwidert."

Gegen Ende hin wurde ich immer leiser, weshalb ich aufgrund meiner ziemlich introvertierten Art meinen Blick langsam senkte und tief durchatmete. Es herrschte erstmal Ruhe, in der ich Jungkooks überraschten Ausdruck auf mich spürte und seine Hände, die ich mittlerweile festhielt, etwas zudrückte.

„Du bist ein so wunderbarer Mensch, Jungkook. Mal abgesehen von dem, was ich für dich empfinde und was ich über dich denke, will ich, dass du weiß, was für ein gutes Herz du generell hast. Es sind die kleinen Gesten deinerseits, die mir dies gezeigt haben. Du kümmerst dich um die Menschen, indem du für sie spendest. Du betrachtest die Welt aus einem unfassbar, einzigartigen Winkel. Tief im Inneren kämpfst du um den Frieden, die Ruhe und Freiheit auf diesem Planeten. Du tust Gutes, ohne es zu wissen. Denn du bezeichnest dich selber als kalt und wie ein Roboter. Aber dies bist und warst du noch nie. In dir steckt einfach nur eine schwerstverletzte und gutherzige Person, die vieles erleben musste, was sie nicht verdiente. Und ich glaube an dich, auch, wenn du denkst, dass es keiner in dieser grässlichen Welt tut."

Ich blickte dem getroffenen Jungen vor mir sehnsüchtig in die Augen, als sich wieder eine qualvolle und nachdenkliche Stille entwickelte. Seine kugeligen, hellen Augen hafteten mit einem überraschten Blick noch auf mir, während seine rosigen Lippen gespalten waren und er etwas errötete bei der ganzen Ehrlichkeit und Zuneigung, die in meinen Worten steckte.

Seine Hände strichen mit der Zeit meine Oberarme entlang, wobei er mir einen sanften Blick schenkte. Hatte ich nun den Punkt in ihm getroffen, den ich in ihn treffen wollte? Würde er mir nun zuhören und meine Hilfe annehmen, sowie sich meiner Behütung und Liebe hingeben?

Wie in Zeitlupe eines Filmes näherte er sich meinem Gesicht an, als seine Arme sich um meinen Hals geschlungen hatten und drückte mir langsam seine Lippen so zärtlich und vorsichtig auf, sodass es sich anfangs wie das Hauchen eines Windes anfühlte. Langsam wanderte meine Hand an dessen Kinn, welches ich mit einem dominanten Ruck nach oben drückte und anfing, sein weiches Lippenpaar zu liebkosten.

Das sanfte Aneinanderschmiegen unserer Lippen fühlte sich gerade mehr als nur wie eine Bestätigung für mich an. Mit solchen Gesten zeigte er mir, dass ihm das alles nicht gleichgültig war, was mich sehr glücklich machte, wenn ich ehrlich war. Und auch, wenn er mir immerwieder wiedersprechen würde, war ich hier, um ihn auf den Boden der Tatsachen zu ziehen und ihn vor seinen Unsicherheiten zu schützen.

„Ich mach's.",wisperte der Lockenkopf mir leise gegen die Lippen zwischen dem hauchzarten Kuss, weshalb sich meine Mundwinkel unwillkürlich hoben und ich ihm sachte über die Wange mit meiner Hand strich.

„Und keine Sorge, du wirst nicht allein sein. Ich werde dich unterstützen und begleite dich auf deinem Weg."

Unsicher schenkte er mir ein leichtes Lächeln, womit er mir schon all die Bestätigung gab, die ich brauchte. Völlig erleichtert war ich nun, da ich mal in dieser dunklen Zeit endlich ein kleines Licht der Hoffnung sehen konnte.

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Kookoo hat „Ja" gesagt. ≧▽≦y
Ich hatte heute morgen eine Weisheitszahn-OP, wo mir der Doktor allerernstes einen von vier Zähnen ohne Betäubung rausgezogen hatte. Er so:„ jA eLejA, tUt mIr sEhR leId. DAs wAr mEiN FEhlEr."
Dreimal dürft ihr raten, wer geheult hat wie ein Baby. :')

Wie geht es euch denn so? Ihr wisst, wenn es euch schlecht geht und ihr Jemanden braucht zum Sprechen, bin ich für euch da. Sei es auf Wattpad oder Instagram. (*^ω^*)

-Fühlt euch gedrückt!
Eure Eleja ♡

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt