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• Taehyung PoV •
„Taehyung, ein Einbruch wurde soeben gemeldet, und wir brauchen mehr Männer, da es sich sehr wahrscheinlich um unseren Hauptgesuchten handelt!",rief mein Kollege mir hektisch zu, während er sich seine Schutzweste überzog, die einen schusssicheren Brustpanzer hatte.

Ohne zu zögern, stand ich hastig auf und bereitete mich wie alle anderen auf die bevorstehende Situation vor. Es beschäftige mich so extrem, dass ich diesen Jungen letztesmal nicht gefangen hatte, sodass sich meine Erwartungen für heute verdoppelten, wenn nicht sogar verdreifachten! Meine Nervosität stieg, sobald wir wieder im Auto saßen und zur genannten Adresse fuhren.

Es war ein Einfamilienhaus, dessen Bewohner in Geisel genommen wurden. Sie schafften es anscheinend nur knapp an das Handy ranzukommen und die Nummer der Polizei zu wählen.

„Los! Ihr kennt das Vorgehen.",meldete sich Wonho, der einerseits ein guter Kollege aber auch ein toller Freund von mir war. Wie auf Kommando gingen wir auf das Haus zu, welches zwei Etagen hatte und nur in einem Zimmer das Licht brannte. Etwas, was ich bis jetzt nur von außen so einschätzen konnte.

„Dich kriege ich noch.",murrte ich leise zu mir selber, sobald wir die Tür des Hauses eintraten und hineindringten. Es dauerte nicht lange, denn als Polizist musste man sehr schnell aber gleichzeitig strategisch und logisch handeln. Dementsprechend teilten wir uns schnell auf. Die einen suchten die in Geisel genommene Familie und die anderen -darunter auch Ich- suchten den Täter, der wahrscheinlich noch im Haus sein konnte.

Als wir im zweiten Geschoss ankamen, teilten wir uns in die jeweiligen Zimmer auf, damit wir alle aufeinmal abgecheckt hätten. Mit der einen Hand an unserer Waffe, um uns vor vermeindlichen Attentate zu beschützen, rissen wir die Türe auf.

Und egal, wie doof das klingen mag, schloss ich die Tür hinter mir direkt zu, als ich den Täter im Zimmer erkannte. Es sah so aus, als würde er aus dem Fenster springen wollen würden, um zu flüchten.

„Ich hab dich!",raunte ich zielstrebig, so, als würde ich meine Beute jagen wollen. Dabei wollte ich nicht nur meinen Stolz und meine Arbeit ordentlich erledigen, sondern ihn einfach hinter Gittern bringen.

Wegen dem Typen saß ich desöfteren zehn Stunden in meinem Büro, verzweifelt, am Herausfinden, wer er wohl sein mochte!!

Wie gedacht, sprang er aus dem Fenster, was ich ihm ohne nachzudenken direkt nachmachte und ihn wie an Tag Eins anfing hinterher zu rennen. Er war extrem schnell.

Sein Vorteil.

Mein Vorteil war mein Muskelaufbau, mit dem ich mindestens genauso schnell wie er sein konnte. Dennoch erschien er mir so flink.

Heute trug er ein schwarzes und eher enganliegendes Oberteil, kombiniert mit einer ebenso schwarzen Jeans. Untypisches Outfit für jemand, der gerade stehlte, aber dies hinterfragte ich gar nicht mehr. Das einzige, was ich im Fokus hatte, war mein Ziel ihn fangen zu wollen.

Wer war dieser so flinke aber auffällige Junge? Wer war diese extrem schlaue aber unscheinbare Person? Weshalb stehlte er überhaupt? Was waren seine Gründe dafür?

Als er in einer Gasse abbiegen wollte, stolperte er jedoch über einen Gegenstand und fiel hart zu Boden. Hastig packte ich ihn an den Armen, bevor ich ihn wieder auf die Beine zog. Er fing erneut wie am ersten Tag an herum zu zappeln, was ich unbeeindruckt beobachtete. Mit einer einfachen Drehung drehte ich ihn zu mir, um ihm endlich auf das jahrelang noch nie entdeckte und geheimnisvolle Gesicht schauen zu können.

Die Träger seines Mundschutzes waren abgerissen auf der einen Seite und die Cap zog ich ihm selber mit einem Ruck vom Kopf runter.

„Ich will endlich wissen, wer du bist. Deine Spielchen sind vorbei. Sie hätten mich bereits früher zu deinen Fällen mitnehmen sollen.",raunte ich sichtlich konzentriert in meinem Tun. Dabei vergaß ich auch, ihn zu siezen.

Letztendlich blieb er selber ruhig stehen, während er mir auf die Brust schaute, bis er langsam seinen Kopf anhob und mir direkten Einlass in seinen Augen und sein ganzes Gesicht gewährte.

Meine Augen weiteten sich perplex, als ich diese ungewohnt hellen Augen wieder erkannte und mir diese anders zu letztem mal nicht so extrem kühl erschienen.
Ich hatte diesen Jungen tatsächlich schonmal gesehen, undzwar in einem kleinen Geschäft, wo ich ihn anrempelte.

Es war dieser kleine Moment, in dem ich ihm unbedacht in die Augen schaute und ein gewohnt dunkles Augenpaar erwartete. Als ich aber dieses nicht definierbare, helle Augenpaar mit den herausstechenden schwarzen Pupillen sah, fühlte ich mich wie in einem Film. Mein Herz setzte für eine Sekunde aus. Mir blieb im Kopf sein kühler Ausdruck in den Augen hängen, doch jetzt gerade erschien er mir so hilflos, so, wie er mich gerade anschaute.

„Geht es wieder?",fragte ich ihn dann langsam wieder, sobald ich die kleine Schlürfwunde auf seinem Wangenknochen entdeckte. Er war vorhin echt hart hingefallen.

Der ziemlich jungaussehende Junge ließ seinen neugierigen Blick auch über mich fahren, wobei ich zugeben musste, dass er mich damit von meinem eigentlichen Job ablenkte. Er war irgendwie besonders?

Langsam nickte er etwas, um meine eigentliche Frage zu beantworten. Er hob schließlich nur seine Hände stumm an, damit ich seine aufgeschliffene Handflächen schmerzvoll betrachten konnte.

Machte er mir hier einen auf Unschuldslamm, damit er mir gleich wieder entwischen konnte oder war er mir gerade wirklich ergeben?

„Lass mich dir helfen.",wisperte ich behutsam zu ihm, denn ich bemerkte, dass er nicht älter als ich war. Mein Hintergedanke war, dass ich im Folgendem „informell" mit ihm sprechen konnte. Ich hatte die Hoffnung, dass er darauf eingehen würde.

Mit einem Taschentuch in der Hand, welches ich aus meiner Hosentasche zückte, wollte ich ihm die großen Wunden auf den Händen abtupfen, bis ich meine weiteren Kollegen rufen hörte.

Mit einem „DA! KIM HAT DEN TÄTER!!!" liefen sie auf uns zu und unterbrachen die ruhige Atmosphäre zur jetzigen Nachtzeit. Dies ließ sich der mir immernoch unbekannte Junge nicht gefallen, denn er löste sich komplett von mir und rannte so schnell er konnte davon.

Mal wieder.

Und wer ließ ihn mal wieder ungewollt gehen? So knapp und naiv?

Ich.

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt