• Taehyung PoV •
Es dauerte nicht lange, und die tiefe Stimme eines Herren ertönte durch die Flure. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man Jungkook und mich so auffinden würde. Als er panisch versuchte mich von sich zu drücken, umschloss ich meine Arme umso fester um seinen schlanken aber definierten Körper.Er sollte nicht wegrennen. Ich wollte ihn bei mir haben, um ihn von allen zu beschützen. Denn es stellte sich bereits anfangs während des Kämpfens heraus, dass Jungkook in einem Team war, in das er klar nicht mitkämpfen konnte.
„T-Taehyung, das ist mein Vater. Renn. Renn sofort weg!",raunte Jungkook mir angespannt entgegen, als ich zu ihm blickte und den Kopf ruhig schüttelte. Seungho suchten wir nämlich ebenso seit Jahren, weshalb ich mir die Chance auf ein Aufeinandertreffen nicht nehmen ließ.
„E-Er wird dich in sekundenschnelle u-umbringen. Das ist kein Witz. Jetzt bitte hör mir doch zu, T-Taeh---"
„Ach! Bist du neuerdings auf reizende Affairen hinaus?",sprach Seungho laut in das Zimmer hinein, als er dieses betrat und Jungkook in meinen Armen stehen sah. Ich bemerkte, wie dieser wieder etwas unsicherer wurde und mich fester an sich drückte.
Diesmal war aber ich derjenige, der ihn von mich drückte, um ihn hinter mich zu stellen. Ich wollte den zugegeben gut gebauten Kerl vor mir selber entgegen stehen. Nur durch einen eigenen Kampf mit ihm konnte ich einzelne Details mir merken und diese im Büro der Polizeiwache dokumentieren.
„Eine Affaire mit Kim Taehyung. Wie provokant und albern zugleich. Ich hätte mehr von dir erwartet, Jungkook.",sagte Seungho belustigt, während er selber mit einem Messer vor uns stand und mir abfällige Blicke zuwandt.
Ich schaute ihn stets ruhig an, um keine emotionale Reaktionen von mir preiszugeben. Diese könnte er direkt zu seinem Vorteil nutzen, deshalb blieb ich ruhig stehen, war aber bereit für den Angriff.
„Ihr wisst doch beide Affairen sind verboten. Sei es im Kriminellengeschäft oder als anerkannter Staatspolizist. Tzz."
Als der Typ immer näher auf uns zukam, spürte ich, wie Jungkook hinter mir sein eigenes Messer in meinen Gürtel schob. Mit meiner Hand drückte ich ihn weiter hinter mich, bis Seungho direkt anfing, anzugreifen.Dadurch, dass ich bereits mehrmals gegen Jungkook kämpfen musste, waren viele Angriffsmethoden für mich schon bekannt und nicht gerade beeindruckend. Die hatte er ja alle von seinem Vater beigebracht bekommen. Beeindruckend wurde es dann, als er seine Nunchaku zückte und anfing damit rumzufechten.
All seine Techniken wehrte ich gekonnt ab, aber mir fiel auf, dass Seungho viel stärker war, als ich. Einfach, weil er noch größer als ich war und bestimmt sein lebenlang mit dem Kämpfen verbrachte.
Die ersten Schläge mit seinen Nunchaku konnte ich noch knapp abwehren, indem ich diese mit meinen Armen abblockte. Aber je öfter er auf mich einschlug, desto schwieriger wurde es für mich. Denn auch ich verlor nach guten 20 Minuten des Kämpfens meine Kraft.
Schnell zückte ich das Messer, welches Jungkook mir vorhin gab und schnitt meinem Gegner gelernt ins Handgelenk. Lachend packte er mich kraftvoll an meinem Hals, womit er mich gleichzeitig gegen den Schrank im Zimmer schleuderte. Keuchend spürte ich, wie mir das Blut direkt aus der Nase schoss und erstmal komplett an Kraft verlor.
„Es reicht!!! Hör auf! Wir sollten jetzt gehen. Was bringt uns das jetzt, wenn du ihn tötest?",schrie Jungkook panisch durch das Zimmer, während er sichtlich hilflos dort rumstand und uns beiden die ganze Zeit beim Kämpfen zuschaute.
„Ein Cop weniger, mein Sohn.",raunte Seungho ihm eiskalt entgegen, woraus ich direkt ebenso Jungkooks immer so gewohnte kühle Stimme heraushörte. Mein Kopf pochte fürchterlich und extreme Minderwertigkeitsgefühle überkamen mich gleichzeitig mit dem Schmerz, der durch meinen Körper spross.
Ich war zu nichts fähig, dachte ich mir keuchend vor Schmerz, je öfter und gewaltsamer Seungho auf mich mit den Nunchaku einschlug. Denn egal, was ich tat, es nützte nichts. Ich fühlte mich so nutzlos, da ich bei den Fällen der Jeonfamilie nie etwas dazu beitragen konnte. Ich war eben ein Nichts.
Voller Hass im Blick peitschte das kühle Metall auf meinen Oberkörper ein, während mir langsam schwarz vor Augen wurde.
„J-Jungkook...",wisperte ich mit meiner letzten verbliebenen Kraft, als sein Vater endlich aufhörte auf mich einzuschlagen. Dies würden direkt neue Prellungen, wenn nicht sogar Brüche ergeben. Mit meinen glasigen Augen blickte ich zu der grauäugigen Schönheit, die mich selber mit einem von Angst und Schmerz gefüllten Funkeln im Blick anschaute.
„Halt die Klappe! Vielleicht hättest du dir überlegen sollen, welchen der kriminellen Söhne du dir schnappst.",gab Seungho lachend von sich, als er mir seinen Fuß auf die Kehle drückte und mir somit qualvoll langsam die Luft nahm.
Seine Worte ignorierte ich gekonnt, da sie mich einfach kalt ließen. Mein Fokus lag nur noch auf Jungkook, um den ich mich gerade am liebsten gekümmert hätte. So angsterfüllt und zitternd, wie er da gerade stand, wollte ich meine Arme einfach nur um ihn legen und mit ihm wegrennen.
„Verschwinde. Ich kümmere mich um die letzten Schritte mit dem. Du solltest dich um die Teams kümmern, die in den Autos auf dich warten.",ertönte Jungkooks eigentlich so sanfte Stimme, als er auf uns beiden zu kam und die Hand auf Seunghos Oberarm legte. Die Angst sah auf seinem Gesicht plötzlich wie weggeflogen aus, während ich meine Augen etwas weitete bei seinen Worten.
Was hatte er vor? Wollte er mich allein für sich umbringen?
Seungho dachte vertieft für einen Moment nach, bevor er endlich sein schweres Gewicht von mir nahm und ich nach Luft keuchte. Schmerzerfüllt griff ich mir an den Hals, während ich die Augen schloss und mir die heißen Tränen über die Wangen kullerten.
Jungkooks Vater verschwand währenddessen mit den Worten:„Erledige ihn und komm."
Wieder herrschte Stille im Zimmer, nachdem die Tür zugeknallt wurde und ich Jungkooks leichtfüßige Schritte auf mich zukommen hörte. Langsam öffnete ich meine Augen wieder, als ich dann sah, wie er meinen Oberkörper auf seinen Schoss zog, sobald er sich auf den Boden hinsetzte.
„H-Hyung, es tut mir so leid. D-Das verdienst du gar nicht. I-Ich habe dir gesagt, du sollst wegrennen! Wieso hast du mir bloß nicht zugehört? D-Du fürsorglicher Idiot."
Nun klang Jungkooks Stimme viel sanfter und behutsamer in meinen Ohren, während ich ihn still dabei beobachtete, wie er immer mehr Tränen verlor. Er strich mir durchgehend über die Wange oder über einzelne Stellen meines verletzten Körpers, als seine wunderschönen Augen letztendlich auf meinem Gesicht hafteten.
„Wie kannst du mich selbst in deinen schlimmsten Momenten so sanft anschauen?",hauchte mein Lockenkopf mir schweratmend aufgrund des ganzen Gefühlschaos entgegen, was ich nur mit einem kraftlosen Schmunzeln quittierte.
Vorsichtig griff ich nach seiner schmalen Hand, um seine Finger mehrmals achtsam zu küssen, bevor wir beide erneut mehrere Fußschritte wahrnahmen.„Meine Kollegen kommen. Lass mich hier liegen und fliehe, bevor sie dich entdecken. Übermorgen will ich dich um 16 Uhr im Park sehen. Es gibt etwas, was du wissen muss.",wisperte ich ihm kleinlaut entgegen, während ich unser Handpaar mit einem kleinen Lächeln hin und her schaukeln ließ. Immernoch mit sorgengefüllten Augen schaute er mich entschuldigend und voller Reue an, als er erstmal zögerte.
Achtsam ließ Jungkook meinen schwachen Körper wieder auf den Boden liegen und verschwand hastig, noch bevor meine Kollegen ihn auffinden konnten. Erschöpft schloss ich meine Augen und schweifte in die schwarze Trübe der Ohnmacht ab.
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Forbidden Soulmates • TaeKook
Fanfiction„Jungkook & Taehyung verband das Band der Liebe, des Vertrauens und der Leidenschaft. Ein Band, welches sie gegen ihren Willen aneinander kettete." Es begann mit purer Lust und endete mit unendlicher Liebe... •enjoy the little adventure :) •written...