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Jungkook PoV •
„Ich werde niemanden umbringen. Das habe ich mir selber geschworen, als ich dieses Geschäft eingetreten bin, verstanden?",stellte ich deutlich bei der Sitzung klar, als mein Vater anfing arrogant vor sich her zu grinsen.

„Jungkook, Jungkook. Mein stärkster & schlauster Kämpfer, aber dennoch gleichzeitig so schwach und labil. Was oder wer hat dich in den letzten Wochen so weich gemacht? Komm endlich über den Tod deiner Mutter hinweg. Sie ist nicht mehr da und fertig."

Während des Sprechens wurde die bereits gleichgültige Stimme meines Vaters immer kühler und verständnisloser, weshalb ich tief durchatmete, als er mir seine raue Hand auf die Schulter patschte. Wir saßen gerade zu 30 am großen Tisch, als der Typ seine Besprechung führte. Es ging um das große Projekt, was wir momentan planten und endlich umsetzten.

„Rede nicht über sie.",raunte ich ihm genauso kalt entgegen, was er wieder mit einem stolzen Grinsen erwiderte, da er meinen Charakter für sich so zurecht geschliffen hatte, sodass all meine Reaktionen zufriedenstellend für ihn waren. Hörte sich krank an, war es aber auch.

Meine Mutter wurde umgebracht, als ich damals mit 16 bereits bei meinem Vater und getrennt von meiner Familie lebte. Ich liebte meine Mutter, so wie es eben üblich war. Sobald ich aber von ihrem Tod erfuhr, schmerzte dies mir unausstehlich, sodass ich mir schwor, niemals jemanden umzubringen. Keiner sollte dieses Leid jemals zu spüren bekommen.

„Es ist klar, dass wir paar Bullen auf der Abschussliste haben. Ich sag's mal so: Bringt um, wenn ihr wollt oder müsst. Das ist eure Sache. Wichtig ist, dass wir uns den Gewinn holen! Dabei soll keiner entdeckt werden. Ich will pure Gewalt sehen. Greift an, schlachtet, erdrosselt und siegt! Kapiert?!",rief mein Vater ermutigend in die Runde hinein, wobei er am Ende seiner Rede mit der Faust auf den Tisch schlug.

„Ja, Sir!",erwiderten wir alle im Einklang, bevor wir letztenendes gehen durften. In paar Stunden würden wir uns alle für den Überfall sowieso wieder treffen. Wir nahmen uns aber alle unsere Zeit, um uns fertig zu machen. Die einen hatten eine richtige Rüstung und Bewaffnung gehabt, während die anderen an ihren Kampftechniken nochmal schliffen und ihre Waffen zurecht stellten.

Auch ich begab mich in meinen eigenen vier Wänden, wo ich mir vorbildlich meine Lieblingswaffe aka mein Messer raussuchte und begann, dieses mit dem richtigen Material zu verschärfen.

Konzentriert dachte ich dabei über den geplanten Überfall nach, während mir meine ungekämmten Locken wieder vor den Augen hingen. Gleichzeitig ließ ich das teure Titan meines Messers in gleichmäßigen Bewegungen über den Eisenblock fahren.

Würde Taehyung zu so einem Fall erscheinen? Ich wüsste es nicht. Ich würde es aber genauso wenig wollen. Die Vorstellung, wie mein Vater auf ihn auftreffen würde, gefiel mir so gar nicht. Mein Vater zögerte nie, wenn es um seine Ziele ging. Er tat wirklich alles dafür. Auch einen Taehyung würde er mit einem Stich hinrichten, um an sein gemachtes Gold" ranzukommen.

Und auch, wenn mir der Gedanke nicht gefiel, müsste ich dennoch selbst in solchen Situationen zu meinem Erzeuger halten. Schließlich basierte das Geschäft der Kriminellen auf Loyalität und Zusammenhalt. Da konnte ich nicht irgendwelche Faxxen machen, nur, weil ich es wollte.

Als mein Messer endlich fertig geschliffen war, zog ich mir eine graue Jogginghose mit einem schwarzen Turtleneck an. Ich schloss mir einen Gürtel um die Hüfte, wo ich unterschiedliche Waffen unteranderem auch mein Messer aufbewahrte und sorgte schlussendlich um den eigentlichen Schutz meiner Identität, auch, wenn sie kein Geheimnis mehr war.

Ich trug sowieso nur noch einen schwarzen Mundschutz, als ich die Wohnung verließ und durch die Gassen schlenderte.

„Was gibt's?",gab ich emotionslos von mir, sobald mein Vater mich nach den besagten Stunden anrief und spazierte ruhig die verlassenen Gassen entlang.

„Wir treffen uns direkt am Zielort an. Es geht los, wenn alle Vorort auf ihren Positionen stehen. Also beeil dich, du bist mein stärkster Offensive. Du kämpfst heute ebenso an meiner Seite.",ertönte seine von Dominanz gefüllte Stimme, die mich eher weniger beeindruckte.

Mit einem stumpfen „Okay." beendete ich das Gespräch und beeilte mich dementsprechend.

„Bitte lass ihn heute nicht da sein.",murmelte ich leise zu mir selber, während ich zur großen Villa rannte, in der wir heute einbrechen würden.
Wenn mein Vater und Ich als Duo kämpften, hieß es nie etwas Gutes für die Polizisten, und das waren sie sich auch immer bewusst. Es verlief immer so ab: Ich griff an, er wehrte ab.

Als ich kurz vor der Villa angekommen war, biss ich mir tatsächlich etwas nervöser auf der Unterlippe herum bei dem Gedanken, was für ein großes Chaos heute entstehen würde.

Am Ende des Tages würde ich aber doch sowieso nur meinen Job tun, so wie immer. Es wäre nichts Neues dabei.

Aber wieso hatte ich bloß so eine große Angst gehabt?

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt