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• Taehyung PoV •
„T-TAE!!",hörte ich Namjoon nur noch verzweifelt schreien, was ich in dem Moment nur noch ignorieren konnte. Wie konnte Namjoon noch in Position stehen bleiben, wenn unser bester Freund gerade auf Jeon Jungkook höchstpersönlich einschlug?!
Klar, wir waren in unserem Job nur noch Kollegen, aber dennoch hatte ich mich nicht unter Kontrolle.

Wahrscheinlich war es gerade auch nur meine unbekannte Liebe zu dem jungen Halbbriten, der bereits mit blutenden Gesicht unter Jimin lag. Dieser hatte sich auf ihn gesetzt und schlug achtlos auf ihn ein.

Noch bevor ich Jimin wegschubsen konnte, ertönte Jacksons gereizte Stimme wieder.
„Sag mal, spinnst du eigentlich komplett?! Wenn du deine Kündigung nicht direkt kriegst, dann bist du ein Glückspilz, du Schwachmat!!!"
Der Blondhaarige zog Jimin gemeinsam mit zwei anderen Kollegen von Jungkook weg, was ich schmerzvoll beobachtete. Denn ich wusste, in dem Moment verlor ich meinen besten Freund.

„J-Jungkook?",entkam es mir zitternd, als ich mich endlich vor ihn auf die Knie warf und mit den Händen über seine zarten Wangen strich, die durch sein starkes Nasenbluten förmlich ertränkt in der roten Flüssigkeit waren.

„W-Wieso bist du hier?! Was habe ich dir gesagt?! Du sollst nie wieder kriminell sein!! Wieso hörst du nicht auf mich??? Was habe ich dir angetan, dass du mich so extrem verletzen muss?!",schrie ich mir eher unbewusst die Last von der Seele aus. Meine Brust bebte unkontrolliert, während sich dicke Tränen in meinen Augen bildeten und ich auf den unter mir liegenden Jungen runterschaute.

Selbst Jungkook schien erschrocken darüber, dass ich anfing zu schreien, weshalb es erstmal still zwischen uns war und er nur leise von sich gab:„Ich hatte keine Wahl, Hyung. Ich wurde gezwungen."

„W-Wer?! Wer hat dich gezwungen dich wieder in die Hölle zu stürzen?!",entkam es mir noch ziemlich hysterisch am Sprechen, währenddessen ich ihm seine Maske vom Gesicht wegzog und die Kapuze von seinem verletzten Kopf runterstrich.

„Mein Vater. Es tut mir leid.",hauchte er leise. Jungkook schloss seine glasigen Augen, wobei er tief durchatmete und nach seinem Vater sich umschaute. Ich tat es ihm nach, bevor ich ihm leise ans Ohr flüsterte:„Bewege dich nicht. Ich bin gleich wieder da, Kookie."

Als ich aber aufstehen wollte und bereits anfing meinem Vorgehen nachzugehen, spürte ich, dass Jungkook mir nicht zuhörte. Ich drehte mich zu ihm, sobald er schwankend aufstand und auf seinen Vater zielstrebig zurannte.

Ein schneller Blick nach rechts verriet mir, dass einer meiner Kolleginnen eine Waffee auf Seungho gerichtet hielt und jeden Moment zum abschießen drohte. So, wie es geplant war.

„Fuck. Fuck!!! JUNGKOOK! BLEIB SOFORT STEHEN!",schrie ich ihm mit aufgerissenen Augen hinterher, sobald ich sah, was er vorhatte. In Windeseile rannte ich meiner Liebe tränend hinterher und hielt meinen Arm panisch vor Angst nach ihm ausgestreckt.

„Sorry Taehyung, aber ich kann dich das nicht tun lassen. Egal, wie sehr du diesen Jungen liebst." Ich spürte zwei dominante Arme urplötzlich um mich liegen, die mich sofort zum Stehen brachten. Mit einem aufgelösten Blick schaute ich Namjoon über die Schulter an, doch blickte wieder zu Jungkook, der dem Tod förmlich in die Augen sah.

Noch bevor ich irgendwas sagen konnte, geschah alles wie in einer Millisekunde.
Seungho entdeckte meine Kollegin schnell, sowie seinen Sohn, der sich für ihn hingeben wollte. Unerwartet, wie ich dachte, schubste er Jungkook so kraftvoll aus der Zielscheibe, in der der Jüngere sich hinein stürzte.

„VATER!!",ertönte Jungkooks kratzige Stimme hechelnd, als er gegen die nächste Wand geschleudert wurde und dabei zuschaute, wie sein Vater die Kugel abbekam. Es kam mir so vor, als würden wir alle wie in einem Horrorfilm da stehen und dem Elend zuschauen, wie er sich verbreitete.

Stille.
Quälende Stille.
Erschrockenes Aufatmen.

Die Realität, die uns gerade wieder auf den Boden der Tatsache zurückholte.

Der verfehlte Schuss durch Jungkooks ängstliche Aktion und Seunghos Gegenreaktion, um seinen Sohn von dem naiven Tod zu bewahren.

Halb am Laufen, Halb am Krabbeln, stürzte sich Jungkook verzweifelt auf den verletzten Körper seines Vaters, der schmerzerfüllt auf dem Boden lag. Die Hand hielt er sich verzweifelt an die Hüfte, wo die Kugel eintraf, bis Jungkook seine Arme kraftlos um Seunghos Brust schlang und halb auf ihm drauflag, da er seinen eigenen Körper nicht mehr aufrecht halten konnte.

In der Stille des zerstörten Gebäudes konnte man nur noch das Schluchzen des Jüngeren vernehmen, sowie das kleine und verängstigte:„P-Papa...",welches mir mein Herz in dem Moment zerriss. Dieser Mann, der so viel Schlimmes anrichtete, war immernoch derjenige, der Jungkook mehr oder weniger großzog. Dessen einziger Halt. 

Es dauerte nicht lange und die Notärzte eilten auf die beiden sowie allen anderen Verletzten zu, als der Kampf für zu Ende erklärt schien. Und auch, wenn wir gewannen, fühlte es sich für mich grausam an.

Mit meinen glasigen Augen konnte ich nur noch beobachten, wie sie Jungkooks schwerstverletzten Körper in den Rettungswagen trugen und der Junge an seinem Bewusstsein verlor. Noch geschockt über dem, was gerade geschah, drückte Namjoon mich behütend feste an sich und sprach ruhig auf mich ein:„Alles wird bald wieder seinen Gang einnehmen, Taehyung. Alles wird bald wieder gut werden."

Für manche wären diese Worte nicht von großen Wert, aber von Namjoon waren sie für mich gerade mein einziger Halt und Hoffnung, an dem ich fest klammerte.

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Uff, schwere Zeiten. (;´༎ຶД༎ຶ')
Mir tun alle irgendwie leid! :((
-Eure Eleja ♡

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt