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• Erzählerin PoV •
Es war eine regnerische Nacht in der großen Stadt Seouls. Während die Menschen hastig mit ihren Regenschirmen die immernoch beleuchtenden Straßen entlang liefen, heulte der Wind laut in die Kälte der Nacht hinein.

Zuhause stand Taehyung in seiner Küche, der sich einen erwärmenden Zimttee zubereitete. Das brühende Wasser ließ er vorsichtig in die große Tasse mit seinem Zimttee auffüllen, bevor er seine großen Hände um diese legte und auf in sein Schlafzimmer spazierte.

Yeontan schlief bereits, nachdem er von Taehyung ordentlich gekuschelt und gekrault wurde. Es war bereits spät in der Nacht, weshalb der Kleine sowieso bereits schlief. Der Braunschopf stellte seine Tasse auf das Nachttischchen ab, als er nach seiner Brille schnappte, um sein Roman vertieft weiterzulesen.

Als Polizist war es eben auch wichtig die freie Zeit dafür zu nutzen, sich mental sowie psychisch auf einem gesunden Stand zu halten.

Entspannt setzte sich der Introvertierte auf sein großes Bett hin und begann für eine Weile in der Stille für sich zu lesen. Mit der Zeit schweifte er komplett in die Welten der Fantasien und Perfektion ab, sodass er den durchgehend jaulenden Wind oder die raschelnden Blätter der Bäume gar nicht mehr wahrnahm.

Eine Weile verging es so, in der sich Taehyung ruhig entspannte und immer weiter abtauchte, bis es anschließend an der Tür klingelte, weshalb er seinen konzentrierten Blick anhob. Für einen Moment blieb er noch ruhig sitzen, da er eigentlich niemanden erwartete.

„Vielleicht ist es die alte Dame schonwieder.",murmelte er leise zu sich selber, als er in seinen Kuschelsocken aufstand und zur Tür marschierte, die er langsam öffnete.

Vor ihm stand ein sichtlich vom Regen betroffener Kerl, komplett durchnässt und mit einem leicht aufgebrachten Gesichtsausdruck. Doch, als der Junge die Chance hatte zu sehen, dass es Taehyung anscheinend gut ging, atmete er erleichtert durch.

„Was machst du hier?",sprach Taehyung seinen Gedanken offen in einem leisen Ton aus, als er in die stechenden Augen seines Gegenübers blickte. Als die angenehme Wärme seiner Wohnung auf die eiskalte Haut des Jungen streifte, zuckte er für einen Moment zusammen und wisperte leise:„Ich will nach dir sehen."

Jungkooks Worte wirkten wie ein kleines Wunder auf Taehyung, was er deutlich durch das Weiten seiner Augen zur Schau stellte. Der Junge stand mit den durchnässten Locken auf der Stirn klebend und den kristallartigen grau-türkisen Augen vor der Tür, die passend zum regnerischen Wetter waren. Er hatte keine stolze Körperhaltung, so wie gewöhnlich auch, sondern wirkte er geknickt und belastet.

„Komm rein.",waren die einzigen Worte Taehyungs, womit er ihn in die Wohnung schob. Er strich ihm dabei kurz über den Rücken, bevor er die Tür hinter sich schloss. Jungkook zog sich seine Schuhe auf Wunsch von Taehyung aus, bis er von ihm in sein Schlafzimmer geführt wurde. Währenddessen strich der Ältere ihm immerwieder sachte über den Rücken, wobei er erstmal auf den Boden blickte.

„Du wolltest nach mir sehen. Wie genau meinst du das?",fragte der Braunschopf ihn, wobei er im Schrank nach warmen Klamotten für Jungkook suchte, sowie ein Handtuch, womit er auf ihn zu ging. Er konnte sich vorstellen, weshalb er hier war, aber er wollte es aus seinem Mund hören.

„Ich weiß, bestimmt haben sich bereits Familie und Freunde um dich gekümmert nach dem Vorfall. Jedoch wollte ich nur für mein eigenes Wohlfühlen nach dir sehen und sicher sein, dass ich dich nicht umgebracht habe.",entkam es Jungkook jedoch kühler, als erwartet. Taehyung wusste genau, dass dies nicht 100% der Wahrheit entsprach, weshalb sich ein ganz leichtes Lächeln auf seinen Lippen aufschlich.

„Du hättest mich da nicht runtergeworfen, wenn du gewusst hättest, dass es mich umgebracht hätte.",widersprach der Große seinem Gegenüber behutsam, während er sich mit ihm auf das Bett setzte. Erstmal tauschte Jungkook seine Klamotten dankbar mit die von Taehyungs aus, bevor dieser ihm mit dem Handtuch achtsam das lockige Haar trocknete.

„Du bist nicht hier für dein eigenes Wohlfühlen. Du bist hier, weil dein Herz sich Sorgen um mich machte. Du hast dir Sorgen um mich gemacht.",fügte Taehyung noch leise hinzu, während er es wahrlich genoss dem Jüngeren die wilden Locken abzutrocknen.

„Na und?",bestätigte Jungkook seine Aussage indirekt und senkte dabei beschämt seinen Blick. Denn es stimmte wirklich. Jungkook war über die Tage panisch geworden. Er konnte nicht mit dem Unwissen über Taehyungs Wohl leben. Es brachte ihn um den Verstand zu wissen, dass er ihn womöglich verletzt haben könnte. Weshalb er sich bloß solche Gedanken um ihn machte, wusste er selber letztendlich nicht.

„Ich fühle mich wohl bei dir.",entkam es dem Jüngeren in einem leisen Flüstern, während er gegenüber von dem introvertierten Mann saß, der ihm die Haare mit einem fürsorglichen Blick trocken wuschelte.

Als dieser letztendlich das Handtuch weglegte, um Jungkook mal seine alleinige Aufmerksamkeit zu schenken, herrschte für einen Moment Stille während des vertieften Augenkontaktes. Mit beiden Händen strich Taehyung ihm die ungekämmten Haare aus dem Gesicht, bevor er leise aufseufzte und sanft sagte:„So soll es auch sein, Jungkook."

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt