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• Jungkook PoV •
Wenn es etwas gab, was mich so ziemlich aufregte, dann war es der Mangel an internationalen Geschäften in der Stadt, in der ich lebte. Alles war eben typisch koreanisch, was ich auch ziemlich gern hatte. Jedoch besaß ich auch einen britischen Teil in mir, der eben nach englischer Kultur strebte.

Auch, wenn ich nur eine gewisse Zeit in Großbritannien groß geworden war, verband ich sehr viel Familiäres und Heimisches mit diesem Land. Schließlich wurde ich dort geboren und lebte sechs Jahre dort. Die Phase des Lebens, wo sich der Mensch in seinem Umfeld lernte, anzupassen.

Momentan spazierte ich die Straßen ruhig entlang und trug dabei meinen Mundschutz und eine Cap, um keine Aufmerksamkeit auf mich zuziehen. Klar, keiner kannte mein Aussehen, meinen Namen oder meine Identität an sich. Dennoch musste ich in der Öffentlichkeit einfach vorsichtiger sein für alle Fälle.

Das bekannte Läuten der Glocke, als ich die Tür zum kleinen und einzigen britischen Geschäft öffnete, hinterließ in mir ein angenehmes Gefühl in der Brust, welches sich mit jedem Schritt, den ich tätigte, verbreitete.

Die Regale waren alle aus einem herrlich dunklen Holz gebaut wurden, in denen sich Gewürze, Tees und einfache Lebensmittel befanden. Die Wände waren in einem hellgrünen Ton gestrichen, diese mit dunkelgrünen, wildgemalten Blumen verziert wurden. Wie erwartet, war dieser Laden nicht in Übermaßen besucht, umso lieber kaufte ich hier ein. Man hatte hier seine Ruhe von übergroßen Menschenmengen.

Ich stand gerade an einem Regal, da ich mir die Zutaten eines Produktes anschauen wollte, bis ich dann angerempelt wurde und dieses überrascht fallen ließ.

„Oh Gott, das tut mir so leid!",hörte ich eine tiefere Stimme eines Herrens, zu dem ich mich mit einer kühlen Miene drehte, die ich ihm letztendlich nicht zur Schau stellte. Hauptsächlich vermied ich Augenkontakt und jegliche andere Kommunikationsmittel, außer, wenn es nicht anders ging.

Der glatthaarige Braunschopf hob mir meine Packung schnell auf und hielt sie mir wieder hin. Ich war ihm tatsächlich paar Centimeter unterlegen, und dennoch erschien mir der etwas muskulösere Mann mit seiner schlankaussehenden Statue viel größer, als ich es war.

„Ich hätte wirklich aufpassen müssen.",ergriff er nochmal das Wort in einer verlegenen Tonlage, bis ich meinen Blick letztendlich doch anhob und in ein wunderschönes Gesicht schauen durfte. Keiner glaubte mir, wie froh ich darüber war, ein Mundschutz gerade zu tragen. Denn er schien sich wirklich in meinen Augen verfangen zu haben, so, wie er in diesen starrte und sich nicht regte.

„Wow.",entkam es leise von seinen roten, fülligen Lippen, die direkt meine Aufmerksamkeit ergatterten. Kopfschüttelnd fing ich an, etwas zu schmunzeln, bis ich meinen Blick wieder von ihm abwandte und wortlos verschwinden wollte.

Soziale Interaktionen vermied ich aufgrund meines rechtlich nicht anerkannten Jobs.

„Hey, wer bist du? Ich habe dich noch nie hier gesehen.",fragte er mich neugierig, woraus ich entnehmen konnte, was für ein offener Mensch er wohl sein musste. Der Fremde legte mir seine Hand auf die Schulter, womit er mich vom Weglaufen aufhielt. Ich atmete tief durch, bis ich monoton antwortete:

„Jemand, den du so schnell auch nicht wieder sehen wirst."

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt