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• Jungkook PoV •
„Sind alle Teams aufgestellt?"
„Ja, Sir!"
„Gut, dann lasst uns nach Plan vorgehen!"

Gemeinsam mit meinem Vater standen wir auf dem großen Hinterhof des Grundstückes der Villa, als er die Spiele für offiziell eröffnete. Mit einem seitlichen Kopfnicken deutete er mir an, ich sollte ihm zu den Türen führen, als wir hinter einer Säule stehen blieben.

„Wirf.",war das Einzige, was er kleinlaut von sich gab. Somit zückte ich zwei winzige Messer, die ich gezielt auf die Sicherheitskameras auf dem Gelände warf. Beide Kameras waren direkt defekt von den getroffenen Würfen, als wir durch den Hintereingang in die prachtvolle Villa einbrachen.

Lange Zeit zu bewundern, hatten wir jedenfalls nicht. Wir wussten, dass diese Familie versteckte Wertsachen in dieser Villa aufbewahrte, die wir nun für uns haben wollten. Ich betonte nochmal, dass ich ein Einzelkämpfer war und nur mitmachte, um einen winzigen Teil des Gewinns zu kriegen.

Hastig lief ich meinem Vater durch das große Gebäude hinterher, als er nach seinem Walkie-Talkie griff und eine hohe Stimme ertönte.

„Die Polizisten sind auf dem Weg, Sir. Wir sollten uns beeilen. Team A ist bereits fertig und hat einen Teil der Wertware in den Kofferräumen verstaut. Team B ebenso. Team C ist bereit für die Offensive, haben aber noch kleine Probleme beim Entschlüsseln der richtigen Koordinate."

Seufzend blieben er und Ich stehen, um ohne eine Absprechung zur letzten Gruppe zu sprinten. Als wir diese gefunden haben, fanden wir durch die logischen Kenntnissen und Fähigkeiten meines Vaters den letzten Raum mit der Goldware. Direkt packte jeder geordnet einen Teil des Goldes an, um diesen in großen Säcken zu verfrachten und in die Kofferräume der Autos zu transportieren.

„Sie sind da, Sir!"

Sobald die Stimme eines Kollegens gefallen war, stand bereits ein großes Team der Polizisten vor dem Eingang des Raums, dieser wahrscheinlich so groß wie ein Saal war. Direkt stellten wir uns in Kampfposition hin, während ich konzentriert jeden einzelnen von ihnen abscannte.

Ich achtete auf Gewicht, Größe, Bewaffnung und Körperhaltung, damit ich herausfinden konnte, wen ich wie angreifen konnte. Dabei konnte ich auch Taehyung finden, mit dem ich letztens vor paar Tagen Kontakt hatte.

Also meine flüchtigen Gebete um Taehyungs Abwesenheit wurden nicht erhört? Na toll.

Direkt verfingen wir uns alle in mehreren Zweier- oder Dreierkämpfen, wo bereits der eine oder andere Schrei fiel. Dadurch konnte ich bereits bemerken, was für ein Team mein Vater ausgebildet hatte.

„D-Du hast gesagt, du bildest keine Mörder mehr aus!!!!",schrie ich meinem Vater durch den ganzen Trubel entgegen, da wir ebenso als Duo arbeiteten. Meine empörte Aussage erwiderte er nur mit einem schwachen Lachen, woraufhin er sagte:„Tja, Meinung geändert."

Ich hatte bereits am Anfang gesagt, dass ich niemals mit Mördern zusammenarbeiten würde oder selber jemanden jemals umbringen würde. Er hatte mir versprochen, dass es ein reines kämpferisches Team war und keine Mörderbande! Ich wurde schlichtweg getäuscht.

Und tatsächlich stellte sich zwischen den ganzen Schreien, Fetzen und Blutpflützen heraus, dass dies ein extremer Triggerumfeld für mich war. Mein Atem verschnellerte sich sekündlich, als ich plötzlich so viele tote Menschen auf den Boden sah.

Sobald ich das frischriechende Blut der getöteten Polizisten unter meinen Schuhen fließen sehen konnte, fing ich an, richtig Panik zu entwickeln, sodass ich gar keine Aufmerksamkeit mehr hatte. Es war, als hätte man mir ein Brett vor das Auge gelegt.

Dementsprechend verpasste mir irgendein Polizist einen tiefen Schnitt in die Brust mit einem Messer, was er sich von meinem „Kollegen" geschnappt hatte. Natürlich sprang mein Vater schnell für mich ein und verteidigte mich direkt.

Schnell sagte er:„Wir trennen uns. Kämpfe alleine.",als er bemerkte, wie verzwickt die ganze Lage wurde.

Es kamen immer mehr Polizisten dazu, die gegen die mörderischen Gestalten meines Teams ankämpften. Und ich, der eigentlich immer leidenschaftlich am Kämpfen war, stand plötzlich verzweifelt mitten drinne, da ich gerade nur eins im Kopf hatte. Undzwar das Bild meiner toten Mutter, die selber vor paar Jahren auf diese Weise gestorben ist.

Ich spürte nur noch wie sich eine warme Hand um meinen Mund legte und ein starker Arm um meine Hüfte geschlungen wurde, bevor ich kraftvoll aus dem Saal in ein kleineres und ruhigeres Zimmer hineingezerrt wurde.

Noch etwas abgelenkt, bemerkte ich nicht, wie mich zwei Arme festhielten und mich gleichzeitig an einen wärmespendenden Körper drückten. Direkt wollte ich mich wehren, als ich etwas klarer im Kopf wurde, bis ich sah, wie Taehyung zu mir runterblickte und mich achtsam betrachtete.

Unwillkürlich überkamen mich die Tränen, so überfordert wie ich in diesem Moment war. Schluchzend blickte ich langsam runter auf seine Brust, da ich nicht noch länger in seinen verständnisschenkenden Augen blicken konnte.

„Geh, Jungkook. Du sollst nicht hier sein. Das ist nicht das richtige Umfeld für dich. Wenn du die Tür rechts von dir nimmst, kommst du sicher und unbemerkt nach draußen. Schütze dich selber.",wisperte er mir leise ans Ohr, womit er den Augenkontakt zwischen uns wieder erreichte. Ich hob meinen Kopf an, während ich diesen hilflos schüttelte.

Er schenkte mir nur ein leichtes Lächeln, als er mir mit seinen langen Fingern durch die Haare fuhr und flüsterte wieder leise:„Stimmt. Du würdest nicht gehen wollen. Dann lass mich dich beschützen, solange das alles stattfindet. Ich bin hier."

Langsam weitete ich meine glasigen Augen bei seinen Worten, als ich meine Hände auf seinen Oberarmen ablegte und ihm vorsichtig darüber strich. Es fühlte sich ehrlich ziemlich gut und angenehm an, ihm so nahe zu sein. Er gab mir ein bestimmtes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit, wenn ich mal bei ihm sein konnte.

Für eine Weile standen wir beide in diesen Raum ruhig so, wo ich mittlerweile meinen Kopf auf seine Brust abgelegt hatte, während er mir durch die Haare strich. Ich klammerte mich dabei gleichzeitig an den dünnen Stoff seiner Uniform feste und genoss seine beschützerischen Griffe um mich. Es brauchte etwas, aber ich beruhigte mich immer mehr von meiner Panikattacke, je länger ich mich in seinen Armen befand.

Er tat nicht viel. Das war auch nicht nötig, denn das, was ich gerade brauchte, gab er mir problemlos, als sei dies selbstverständlich. Als kenne er mich schon seit Jahren. Eine einfache Umarmung, die mir so viel Sicherheit schenkte und dabei den seelenfressenden Schatten um meinen Herzen tötete.

„Jungkook!!! Wo bist du?!",war dann die eiskalte Stimme, die mich aus meinem Sicherheitsort mit Taehyung entriss.

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Warum ich immer mitten in der Nacht uploade? Bitte fragt mich nicht- :')
-Eure Eleja ♡

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt