Gute Freunde

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Ahsoka

Dort angekommen, lässt sich Lux auf seinen Bürostuhl fallen und ich hole einen feuchten Waschlappen aus dem Badezimmer. Vorsichtig beginne ich, ihm das Blut aus dem Gesicht zu wischen. „Ahsoka?", fängt er an. „Schhht! Halt still.", wehre ich ab und tupfe konzentriert an seiner Nase entlang. Seine Hand schließt sich um mein Handgelenk, welches vor seinem Gesicht schwebt und drückt es sanft zur Seite, damit ich meine Arbeit unterbreche.

Mit der anderen Hand, hebt er mein Kin ein Stück an, sodass ich ihm in die Augen sehen muss. „Ahsoka, es tut mir leid! Ich weiß, ich hätte ihm nicht von dem Kuss erzählen sollen.", betrübt sieht er mich an. Abwehrend schüttle ich langsam den Kopf: „Schon gut. Früher oder später hätte ich es ihm sowie so erzählt. Ich mag es nicht, Geheimnisse vor Anakin zu haben. Nur der Zeitpunkt war vielleicht schlecht gewählt." Ein gequältes Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, bevor er zusammen zuckt.

Behutsam lege ich ihm wieder den kühlen Waschlappen an die Wange. So sitzen wir eine Weile stumm da. „Was willst du jetzt wegen deinem Meister unternehmen?", durchbricht Lux unser Schweigen. „Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Anakin war schon immer leidenschaftlich und impulsiv, aber ich vertraue ihm vollkommen. Nur vorhin, da konnte ich ihn nicht mal erreichen. Er war wie in Trance und die Macht die ihn umgab... sie war...", meine Stimme stockt und ich schaue mich nervös um. Stirnrunzelnd sieht Lux mich an: „Sie war was? Du kannst es mir sagen, hier wird uns niemand belauschen."

Ich muss erst ein paar Mal schlucken, aber ich antworte ihm: „Sie war dunkel, Lux. Um ihn herum, konnte ich die dunkle Seite spüren." Nachdenklich sieht er mich an: "Bitte werde jetzt nicht sauer, aber wäre es möglich, dass er ohne dein Wissen die Seite gewechselt hat?" Ungläubig erwidere ich seinen Blick: "Nein, niemals! Es ging zwar eine unglaubliche Wut von ihm aus, doch die Dunkelheit kam nicht aus ihm. Sie schien mehr auf Anakin einzuströmen und ihn tiefer in den Hass hinein zu ziehen. Ich konnte nichts tun... Ich konnte nicht zu ihm durchdringen...", meine Stimme verliert sich. Sanft tätschelt Lux meine Arm: „Mach dir keine Sorgen. Ich bin sicher, du schaffst es heraus zu finden, was passiert ist und wessen Aura Anakin angreift. Liebe ist stärker als alles Andere. Wenn ihm jemand helfen kann, dann du, Ahsoka!"

Dankbar lächle ich ihn an: „Danke Lux! Ich werde am besten gleich zu ihm gehen. Kommst du klar?" Aufmunternd nickt er mir zu: „Natürlich, geh nur. Er wartet bestimmt schon auf dich!" Bevor ich mich umdrehe, berühre ich ihn nochmal kurz an der Schulter und er legt seine Hand auf meine. Dann drehe ich mich um und verlasse mit schnellem Schritt das Zimmer.

In Gedanken lege ich mir schon zurecht, was ich Anakin alles sagen möchte. Hoffentlich verläuft dieses Gespräch besser, als das Letzte. Wenn wir uns nur wieder vertragen würden, dann könnte ich bestimmt auch leichter herausfinden, was ihm widerfährt. Denn das vorhin, ist definitiv nicht mein Anakin gewesen. Nur noch eine Kreuzung, dann bin bei unseren Zimmern. Mein Schritte werden immer länger und hallen in den leeren Gängen wider.

Ohne auf meine Umgebung zu achten, stürme ich um die letzte Ecke und bekomme einen harten Gegenstand in die Magengrube geschlagen. Der Schlag ist so heftig, dass ich auf die Knie falle und würgen muss. Schmerz vernebelt meine Sicht und ich kann nur zwei schemenhafte Gestalten ausmachen. „Ist das wirklich nötig Clovis?", zischt Eine davon. „Jetzt auf jeden Fall.", gibt die Andere zurück und hebt erneut den Arm. Ein dumpfer Schlag, greller Schmerz und alles um mich herum wird schwarz.

I will never not think about You *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt