Streitpunkte

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Anakin

Während wir unsere Sachen zusammen suchen und uns ankleiden, werfe ich Ahsoka immer wieder verstohlene Blicke zu. Mittlerweile zweifle ich noch mehr an Padmé's Worten, doch die Eifersucht will mich nicht los lassen. Deswegen räuspere ich mich kurz, während ich mich auf die Bettkante setze und beginne vorsichtig, das heikle Thema anzusprechen: „Hey Snips, wegen unserem Gespräch vorhin..." Teilnahmslos legt sie ihren Waffengurt wieder an: „Welches genau meint Ihr?"

Unbehaglich beiße ich mir auf die Lippe: „Naja, weil du heute Abend zu Bonteri gehst..." Jetzt blickt sie doch auf und schaut mich forschend an: „Jaaaa?" Wieder muss ich mich räuspern und schaue zur Seite: „Padmé hatte vorhin zufällig etwas erwähnt...", ich nehme all meinen Mut zusammen: „...,dass sie dich aus seinem Schlafzimmer hat kommen sehen..." Erkenntnis huscht über ihr Gesicht und sie setzt einen grimmigen Blick auf: „War ja klar, dass sie Euch das sofort unter die Nase reiben musste... Deswegen wart Ihr vorhin bei den Verhandlungen so in Gedanken versunken!"

„Also stimmt es?", ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme einen vorwurfsvollen Klang annimmt. Ahsoka holt tief Luft, kommt zu mir herüber und kniet sich vor mich: „Ja, es stimmt. Gestern Abend bin ich zufällig in ihn rein gerannt. Ich wollte einfach nur weg und habe nicht darauf geachtet, wohin ich lief. Lux hat mich dann mit in sein Zimmer genommen und mich dort übernachten lassen, weil ich so fertig war." Aufmerksam mustert sie mich und ich versuche zu schlucken: „Aber es ist nichts... du weißt schon... passiert?"

Bestimmt schüttelt sie den Kopf: „Nein. Lux ist für mich ein sehr guter Freund, an den ich mich wenden kann, wenn ich Probleme habe. Das wisst Ihr doch und ich hoffe, dass Ihr dies eines Tages akzeptieren könnt." Etwas beruhigter nicke ich: „Ich versuche es, wirklich! Nur diese Eifersucht... es überkommt mich so oft." Mitfühlend nimmt sie meine Hand: „Das verstehe ich, mir ergeht es nicht anders. Immerhin liebe ich Euch, Anakin." Lächelnd beuge ich mich zu ihr vor und küsse sie sanft: „Ich liebe dich auch!"

Nachdem Ahsoka ihre Schuhe fertig zugeschnürt hat, gehen wir gemeinsam zurück zum Thronsaal. Auf dem Weg denke ich über unser Gespräch nach: „Hast du ihm eigentlich etwas über uns erzählt? Bonteri?" Langsam nickt sie: „Ein wenig. Lux weiß jetzt, dass wir zusammen sind. Aber nicht, warum ich letzte Nacht so aufgelöst war." Ärgerlich ziehe ich die Augenbrauen zusammen: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das so gut finde. Falls ihr Zwei euch mal nicht mehr so gut verstehen solltet, könnte das zu einem Problem werden."

Entnervt stößt Snips einen Seufzer aus: „Auch wenn ich ihm nichts erzählt hätte, wüsste er wahrscheinlich Bescheid. Lux ist nicht blöd, er hatte Eins und Eins schon zusammen gezählt. Außerdem vertraue ich ihm, also vertraut mir, dass ich dabei die richtige Intuition habe." Nicht überzeugt, werfe ich ihr einen Blick zu: „Dir vertraue ich ja, aber..." Schnell unterbricht sie mich: „Was ist eigentlich mit der Senatorin? Die letzten Male hat sie ziemlich überzeugende Andeutungen gemacht. Wie viel weiß sie? Meiner Einschätzung nach, könnte sie das größere Problem werden."

Immer noch etwas verärgert, schalte ich auf stur: „Padmé weiß, im Gegensatz zu Bonteri, wirklich Nichts. Sie hat keine Beweise, die ihre Vermutungen bestätigen würden." So ganz richtig ist das zwar nicht, da ich ihre Aussagen vorhin nicht direkt verneint habe, aber das würde ich im Moment auf keinen Fall zugeben. „Trotzdem frage ich mich, wieso sie so sehr darauf beharrt. Anakin, sie hat mich heute früh ziemlich direkt beschuldigt und ich werde das Gefühl nicht los, dass sie mich von Euch fernhalten will.", gibt Ahsoka zu bedenken.

„Wem fehlt es hier jetzt an Vertrauen?". ziehe ich sie auf und ernte dafür ihr spezielles Augenverdrehen. „Das würde ich doch niemals zu lassen, Snips!", versuche ich sie zu beruhigen. Skeptisch sieht sich mich an: "Was, wenn Ihr es gar nicht merken würdet?" Unwirsch schüttel ich den Kopf: "Hör zu, Padmé's Gefühle sind momentan durch die Schwangerschaft einfach etwas durcheinander. Sie will bestimmt nur, dass ich sie mit dem Kind nicht alleine lasse und verübeln kann ich ihr das nicht..."

„Ach, jetzt nehmt ihr sie in Schutz, obwohl sie mich offensichtlich los werden will. Aber Lux ist der Böse, nur weil er von uns weiß?", Ahsoka ist stehen geblieben und schaut mich herausfordernd an. Mit verschränkten Armen erwidere ich ihren Blick: „Niemand will dich los werden, Ahsoka! Du hast das falsch verstanden." Irgendwie läuft das gerade in eine ganz falsche Richtung. „Also wollt Ihr sagen, ich bilde mir das nur ein?", ihre Stimme wird lauter. Beschwichtigend hebe ich die Hände: „Nein, ich meine doch nur, dass auch deine Wahrnehmung durch Gefühle getrübt ist. Das hast du vorhin selbst zugegeben!"

Schon während die Worte aus meinem Mund kommen, weiß ich, dass ich wieder genau das Falsche gesagt habe. Mit finsterem Blick rauscht Ahsoka an mir vorbei und lässt mich stehen. Frustriert lege ich den Kopf in den Nacken und starre an die Decke. „Hast du toll hinbekommen, Anakin.", flüstere ich mir selbst zu und schlurfe langsam Richtung Saal.

I will never not think about You *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt