Anakin
Mein Kopf fühlt sich an, als ob ein Rancor ihn bearbeitet hätte. Angestrengt blinzle ich in das sanfte Morgenlicht, welches durch das kleine Fenster in meinem Quartier fällt. Langsam hebe ich meinen Kopf ein Stück und schaue mich im Zimmer um. Mein Blick bleibt dabei an einem Glas Wasser und einer Tablette auf meinem Nachttisch hängen. Stöhnend sinke ich zurück in mein Kopfkissen. Nun erinnere ich mich wieder. Padmé... mein Ausraster... die Trinkerei und dann... AHSOKA! Mit einem Sprung bin aus dem Bett. Doch das war keine gute Idee. Sofort explodieren kleine Sterne vor meinen Augen und mir wird schlecht.
Stolpernd schaffe ich es gerade noch zur Toilette, bevor mein Mageninhalt wieder hochkommt. Raus schmeckt das Zeug noch schlimmer, als rein. Keuchend knie ich auf den kalten Fließen und kann nicht fassen, wie dumm ich war. Ich habe Ahsoka geküsst, was ist nur in mich gefahren? Langsam richte ich mich auf und nehme aus meiner Medi-Tasche eine Tablette gegen die Übelkeit und gleich noch Eine, gegen das Dröhnen in meinem Kopf, hinterher.
Danach stelle ich mich unter die Dusche und lasse kaltes Wasser über meinen Körper laufen. Schon fühle ich mich ein wenig besser. Nachdem ich wieder vollständig angezogen bin, gehe ich zurück ins Schlafzimmer und schaue auf die Uhr. Gerade mal Sieben. Ob Ahsoka schon wach ist? Am besten gehe ich einfach nachsehen, ich muss das mit ihr dringend wieder gerade rücken.
Also verlasse ich mein Quartier und mache mich auf den Weg. Der Tempel ist zu dieser Uhrzeit glücklicherweise noch wie ausgestorben. Den forschenden Blick von Obi-Wan oder Meister Windu könnte ich jetzt nicht ertragen. Wenige Augenblicke später, stehe ich auch schon vor Ahsoka's Tür und klopfe vorsichtig an. Ein leises „Herein.", ertönt und die Tür gleitet auf. Ich trete ein und sehe sie nachdenklich auf dem Bett sitzen. Ihre ozeanblauen Augen werden groß, als sie erkennt, wer sie so früh am Morgen schon stört.
Doch dann wendet sie schnell den Blick ab: „Guten Morgen Meister. Mit Euch hatte ich um diese Uhrzeit noch nicht gerechnet." Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf: „Ach du kennst mich doch, so schnell haut mich nichts um." Sie schaut mich immer noch nicht an und gibt auch keine freche Antwort. Ich spüre, dass sie sehr bedrückt ist, auch wenn sie versucht es zu verbergen. „Darf ich mich zu dir setzen?", frage ich etwas ernster und gehe auf sie zu. „Natürlich, Meister.", sagt sie und rückt ein Stück, um mir Platz zu machen.
So lasse ich mich neben ihr nieder und schaue auf den Boden. Nach einer Weile des Schweigens seufze ich: „Snips, ich möchte mich nochmal dafür entschuldigen, was gestern alles passiert ist. Mein Ausraster, die Trinkerei und das ich dich gekü..." Weiter komme ich nicht, denn sie springt vom Bett auf und bleibt mit dem Rücken zu mir stehen. „Ich habe Euch doch gestern schon gesagt, dass ich Euch nicht böse bin und Eure Gefühle wegen Padmé sehr gut verstehen kann...", am Ende des Satzes wird sie immer leiser. Jetzt stehe auch ich wieder auf und trete näher an sie heran: „Trotzdem wollte ich es dir gerne nochmal im nüchternen Zustand sagen. Mein Verhalten war unverzeihlich und doch stehst du zu mir.", eine wohlige Wärme durchströmt mich und ich lege ihr eine Hand auf die Schulter. „Danke Ahsoka! Keine Ahnung, mit was ich einen so tollen Padawan und eine so treue Freundin, wie dich, verdient habe." Endlich dreht sie sich zu mir um und schaut mir in die Augen.
Zögerlich frage ich: „Meintest du es gestern ernst, als du sagtest, dass du an meiner Seite bleiben willst?" Ihre Lekku werden etwas dunkler: „Daran erinnert Ihr Euch also auch?..." Da nimmt sie meine Hand: „Ja! Ja, das ist mein voller Ernst. Egal was passiert, Anakin, ich bin bei Euch!" Ihre Intensität überrascht mich und ich werde auch rot, doch dann lächle ich und drücke ihr Hand: „Danke Snips, das bedeutet mir viel." So schnell, als ob sie sich verbrannt hätte, lässt sie mich wieder los und schaut nach unten. Sie kämpft mit sich selbst, das spüre ich.
Ahsoka
Anakin schenkt mir eines seiner seltenen, dafür umso schöneren, Lachen. Dabei fängt mein Herz an, schneller zu schlagen und ich würde ihn gerne näher zu mir ziehen. Blitzartig nehme ich meine Hand aus seiner und wende den Blick ab, bevor er meine Gefühle spüren kann. Das würde alles nur noch komplizierter machen. Skeptisch zieht er eine Augenbraue nach oben: „Alles in Ordnung, Ahsoka?". „Was habt Ihr jetzt wegen Senatorin Amidala vor?", frage ich, um ihn abzulenken. Seine Miene verdüstert sich und er verschränkt die Arme vor der Brust: „Ich weiß es nicht. Am Liebsten würde ich sie nie wieder sehen müssen."
Ich schüttle langsam den Kopf: „Verstehen kann ich das ja, aber ich bezweifle, dass es Euch auf lange Zeit inneren Frieden bringen würde. Denkt Ihr nicht, dass es besser wäre noch mal mit ihr zu reden und das Ganze abzuschließen. Es könnte Euch sonst ewig verfolgen." Seufzend setzt sich Anakin wieder auf mein Bett und starrt an die Decke. „Natürlich hast du Recht, aber das ist so verdammt schwer. Was, wenn ich wieder die Kontrolle verliere? Ich traue mir selbst nicht mehr über den Weg.", er lässt die Schultern hängen. „Ich vertraue Euch und bin überzeugt, dass Ihr es schaffen könnt. Ihr schafft alles Skyguy! Falls es Euch hilft, kann ich ja mitkommen und auf Euch aufpassen. Wäre nicht das erste Mal.", füge ich neckend hinzu. Das bringt ihn zum Grinsen: „Stimmt, warum ist mir das nicht früher eingefallen?". „Na, weil ich immer die guten Pläne habe, während Eure im Chaos oder in einem Absturz enden.", ahme ich seine großspurige Art nach. Er verdreht die Augen, lacht aber leise.
„Dann lass uns gleich aufbrechen. Wir müssen auf dem Weg noch meinen Jäger einsammeln. Ich konnte gestern ja schlecht noch fliegen und habe ein Taxi genommen.", mit neuer Energie springt er von meinem Bett und geht zu Tür. „Wenigstens trinkt und fliegt er nicht gleichzeitig.", murmle ich vor mich hin und folge ihm.
Draußen steuert Anakin meinen Jäger an. Fragend werfe ich meinem Meister Blicke zu, denn die Jäger sind nur für eine Person ausgelegt. Doch er springt einfach auf den Pilotensitz und klopft auf seine Beine. Wie erstarrt halte ich an. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Ich kann mich nicht bei ihm auf den Schoss setzen. Stur bleibe ich mit verschränkten Armen stehen und funkel ihn böse an. „Ach komm schon Snips, ist doch nichts dabei." Klar, für Euch ist ja auch alles gut, denke ich bissig. Widerwillige steige ich ein und setzte mich auf seine Beine. „Na siehst du, alles halb so schlimm.", versucht Anakin locker zu sagen, aber mir fällt auf, dass seine Stimme etwas heißer klingt.
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I will never not think about You *Abgeschlossen*
Fanfiction"He is like no other Jedi! Passionate, impulsive... but I trust him with my life!" Dieser Satz von Ahsoka über Anakin, hat mich dazu inspiriert, eine neue Story über die Beiden und ihre Gefühle für einander anzufangen. Nach einer, für Anakin, emoti...