Anakin
Unruhig laufe ich in meinem Zimmer auf und ab. Ahsoka hat gesagt, sie würde kommen. Sie ist bestimmt schon auf dem Weg und jeden Moment wird es an der Tür klopfen. Das Einzige, was ich im Moment möchte, ist sie in meine Arme zu schließen. „Und was, wenn sie dich nach deiner Aktion vorhin, nicht mehr lieben kann?", flüstert eine düstere Stimme in meinem Kopf. Mit leerem Blick, bleibe ich wie angewurzelt stehen. „Vielleicht kann sie deinen Anblick nicht mehr ertragen, nachdem du auf ihren besten Freund eingeschlagen hast. Nun sieht sie endlich dein wahres Ich und begreift, dass Lux Bonteri besser zu ihr passt."
Verzweifelt raufe ich mir die Haare. „Nein, das ist nicht wahr! Ahsoka hat versprochen, mich nie zu verlassen!", schreie ich das leere Zimmer an. Doch ganz sicher, bin ich mir Dessen nicht. Immerhin habe ich wirklich das getan, was die Stimme mir vorwirft. Auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern kann, wieso ich so ausgerastet bin. Klar, dieser Mistkerl hat mir erzählt, dass er mit meiner Freundin rum gemacht hat. Doch in erster Linie war ich ziemlich traurig darüber und nicht wütend. Schwach kann ich mich an das Hassgefühl erinnern, welches mich plötzlich durchströmte und dann traf meine Faust auch schon Bonteri's Gesicht.
„Das war dein wahres Ich. Deine wahre Bestimmung. Dir wird immer Verlust und Zerstörung folgen, egal wohin du gehst. Du wirst Ahsoka nicht vor dir selbst beschützen können und du wirst ihr Untergang sein. Wenn sie das erstmal erkannt hat, wird sie dich für immer verlassen." Wieder diese Stimme und diese Präsenz. Genau das habe ich gespürt, kurz bevor ich auf Lux los gegangen bin. Eine abgrundtiefe Bosheit, die sich in mein Herz und in meinen Verstand schleicht. Ist dies der Teil in mir, welcher mich zum Auserwählten machen soll und noch in mir schlummert? Nein, das würde ich nicht zu lassen. "Hast du denn eine Wahl?", schnurrt die Stimme.
Schweiß tritt auf meine Stirn und meine Hände beginnen zu zittern. „Was ist nur los mit dir, Anakin?", murmle ich zu mir selbst und gehe in das Badezimmer nebenan, um mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Vor dem Waschbecken bleibe ich stehen und schaue in den Spiegel. Nach Veränderungen suchend, betrachte ich mich. Doch außer, dass ich heute ziemlich blass bin, kann ich nichts Ungewöhnliches feststellen. Einen Moment sehe ich mir noch in die Augen und will mich gerade zum Wasserhahn hinunter beugen, als ein gelbes Blitzen meine Aufmerksamkeit erregt. Schockiert schaue ich wieder nach oben in den Spiegel und mein Herz beginnt zu rasen.
Statt meiner blauen Augen, funkeln plötzlich zwei Gelbe zurück und tiefe Schatten liegen unter ihnen. Hektisch kneife ich die Augen zusammen und schüttle den Kopf: „Nein! Das bildest du dir nur ein. Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr!" Immer wieder sage ich mir diesen Satz, bis ich mich endlich zusammen reißen kann und die Augen aufschlage. Erleichtert atme ich aus, als mich mein vertrautes Blau anleuchtet.
„Hör auf dein Potenzial zu fürchten und werde zu dem, der dir bestimmt ist!" Alarmiert zuckt mein Blick zur Seite und ich kann eine gekrümmte Gestalt in einem schwarzen Kapuzenumhang, welche hinter mir steht, im Spiegel erkennen. Sein Gesicht ist verdeckt, doch die Stimme kommt mir immer vertrauter vor. Ich wirble herum und zücke gleichzeitig mein Lichtschwert, aber die Gestalt ist verschwunden.
Lautlos gleite ich, mit entzündeter Klinge, durch das Bad und katapultiere mich, mit einem Machtsprung, durch die offene Tür, wieder ins Schlafzimmer. Sofort nehme ich meine Kampfhaltung ein. Aber auch hier ist Niemand. Da klopft es an der Tür und ein Teil der Anspannung fällt von mir ab. Bestimmt ist das meine kleine Snips. Schnell lasse ich die Klinge einfahren und stecke mein Schwert wieder an den Gürtel. Dann haste ich zur Tür und reise diese förmlich auf.
Mein erleichtertes Lächeln verblasst sofort, als mein Blick auf Padmé fällt. „Kann ich mit dir reden?", fragt sie direkt. Verdattert stehe ich da. "Danke, ich freue mich auch dich zu sehen Anakin.", ungeduldig verdreht sie die Augen. „Weißt du, eigentlich warte ich auf Ahsoka. Sie müsste jeden Moment da sein und ich muss dringend mit ihr sprechen.", versuche ich Padmé los zu werden und verschränke die Arme vor der Brust. „Genau darüber muss ich dir etwas erzählen.", nervös sieht sie sich um.
Verwirrt schaue ich sie an, trete dann aber zur Seite und lasse sie ein. Padmé schreitet an mir vorbei und bleibt, mit dem Rücken zu mir, in der Mitte des Raumes stehen. „Also was ist mit Ahsoka? Was soll so dringend sein?", frage ich skeptisch. An ihren Schultern kann ich erkennen, wie sie tief Luft holt: „Sie ist weg."
Mein Mund wird trocken und ich starre auf Padmé's Rücken: „Was meinst du mit 'Sie ist weg.'?" Endlich dreht sie sich zu mir um, aber ihr Blick ist leer. „Ahsoka ist gegangen, Anakin. Sie hat Onderon verlassen und ich denke nicht, dass sie zurück kommt. Damit meine ich auch, dass sie nicht in den Jedi-Orden zurück kehren wird. Sie hat dich verlassen." Ungläubig sehe ich sie an, während eine kalte Hand aus Angst, sich um mein Herz schließt. „Wie... wie kommst du darauf?", flüstere ich.
Padmé schluckt und knetet nervös ihre Hände: „Es ist mir unangenehm dies zuzugeben, aber ich habe sie und Bonteri belauscht. Ahsoka meinte zum ihm, dass sie es nicht mehr mit dir aushält. Sie könne nicht länger eine Lüge leben und durch ihre Gefühle für dich, hätte sie den Orden verraten. Ich habe beobachtet, wie sie nach draußen gegangen ist und mit einem Schiff davon flog. Es tut mir leid, Anakin!"
Wieder spüre ich Wut in mir aufsteigen. Dieses Mal, ist es wirklich meine Eigene. Aber nicht, wegen Ahsoka. Padmé ist diejenige, die mich wütend macht und das auch nicht, weil sie mir diese Nachricht überbringt. Nein. Ich bin stinksauer, weil sie mir dabei nicht in die Augen schauen kann und ihr die Worte viel zu leicht über die Lippen kommen. Wie ein auswendig gelernter Text. Alles in mir ist zum Zereisen gespannt, weil Padmé mich anlügt und ich, trotz dieser Lüge, Ahsoka tatsächlich nicht spüren kann.
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I will never not think about You *Abgeschlossen*
Fiksi Penggemar"He is like no other Jedi! Passionate, impulsive... but I trust him with my life!" Dieser Satz von Ahsoka über Anakin, hat mich dazu inspiriert, eine neue Story über die Beiden und ihre Gefühle für einander anzufangen. Nach einer, für Anakin, emoti...