Gegenspieler

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Ahsoka

Gerade überlege ich, wie ich unbemerkt durch den Raum gelangen könnte, da schnappe ich einige Gesprächsfetzen der Beiden auf. „Läuft alles nach Plan, Senator Clovis?", die Stimme des dunklen Lords ist eiskalt. Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen. „Ja, mein Lord Sidious. Es hat sich alles so entwickelt, wie Ihr es vorausgesehen habt." Zufrieden nickt Sidious: „Gut. Es wäre sehr enttäuschend, wenn ich meinen neuen Schüler heute nicht in Empfang nehmen könnte und Ihr wisst was Euch droht, wenn ich enttäuscht bin." Auch ohne mein Machtempfinden, kann ich die Angst spüren, die von Clovis ausgeht. „Wie steht es um unsere teure Gehilfin? Ahnt sie etwas?", fährt Sidious fort.

„Nein, mein Lord. Senatorin Amidala ist völlig ahnungslos. Ich konnte sie vollständig davon überzeugen, dass sie diesen Weg gehen muss, wenn sie die Galaxis dem Frieden näher bringen möchte und gleichzeitig ihr Kind, in guten Händen wissen will. Sie steht nun bereit, für ihre letzte Aufgabe." Darum also hat sich die Senatorin so verhalten. Auch wenn ich ihre Aktionen nicht gut heißen kann, wird mir nun doch Einiges klar. Selbst sie wurde getäuscht und manipuliert.

„Sehr gut. Sobald Anakin Skywalker alles verloren hat, was ihm etwas bedeutet, kann er sich voll und ganz seines Potenziales, an meiner Seite, bewusst werden. Habt Ihr auch unser anderes Problem beseitigt? Ich wünsche heute keinerlei Störung." Schweiß sammelt sich in meinen Handflächen und ich ringe mit der aufsteigenden Panik. Spricht er etwa davon, die Senatorin und Anakin's Kind umzubringen? Wieder muss ich an meine Vision denken, an den Hass in Anakin's Augen. So will er ihn also auf seine Seite ziehen. Erst lässt Clovis ihn alles verlieren und dann taucht dieser Mistkerl auf und bietet ihm die Galaxis an.

„Die kleine Göre wird uns nicht im Wege stehen, Lord Sidious.", antwortet Clovis ausweichend. „Danach habe ich nicht gefragt, Clovis! Ist sie beseitigt?", herrscht ihn der dunkle Lord an. Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, dass sie mich damit meinen. „Sie ist im Verlies eingesperrt, mein Lord. Ich habe ihr unsere neuste Entwicklung des Zillo-Serums gespritzt, sie kann sich also nicht befreien und ich dachte...", weiter kommt er mit seinen hastigen Worten nicht. Eine Handbreit hängt er plötzlich über dem Boden und eine unsichtbare Kraft, drückt ihm die Luft ab. „Was habt Ihr gedacht, Clovis? Dass ich das Widersetzen meiner Befehle dulden werden?", seine Stimme ist tödlich ruhig.

„Nein... ich habe... einen Plan!", krächzt Clovis. Einen Moment herrscht Stille, dann fällt er mit einem dumpfen Schlag zu Boden und ich kann ihn nach Luft schnappen hören. „Was für einen Plan?", ungnädig lässt Sidious ihm keine Verschnaufpause. „Die... die Kleine, sie bedeutet Skywalker sehr viel. Mehr, als wir vermutet hatten. Wir könnten sie ebenfalls nutzen, um ihn zu zerstören. Momentan kann sie die Macht nicht nutzen und wäre ein leichtes Ziel. Wenn sie vor seinen Augen..."

Die erhobene Hand seines Meisters, bringt ihn zum Schweigen. „Ich bin beeindruckt. Ihr scheint ja doch etwas an eigenem Verstand zu besitzen, Clovis. Also funktioniert unser Serum? Das ist sehr erfreulich. Ich war mir nicht sicher, ob unsere Forschungsabteilung es wirklich schaffen kann, die neu entdeckten Wirkungen vom Panzer des Zillo-Biestes umzukehren und endlich einen inneren, unzerstörbaren Käfig für Jedi zu entwickeln. Sie sind es nicht würdig, das Geschenk der Macht zu nutzen! Wenn das Mädchen ihren Zweck erfüllt hat, bringt ihre Überreste nach Coruscant. Ich möchte persönlich noch einige Tests durchführen." 

Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Mir reicht es, ich habe genug gehört. Schnell ducke ich mich ab und husche hinter das erst beste Schaltpult, welches in meiner Nähe steht. Während die Beiden ihren Plan noch etwas genauer besprechen, versuche ich nicht hin zu hören und schiebe mich stattdessen leise hinter den Geräten entlang. Nur noch eine Lücke trennt mich vom Ausgang.

Allerdings ist diese etwas größer, als die Anderen und ich beschließe zu sprinten. Ich nehme all meine Konzentration und Kraft zusammen, begebe mich in eine Startposition und schnelle nach vorne. Zwei Schritte habe ich gemacht, da schließt sich die Tür vor mir augenblicklich und ich bleibe wie angewurzelt stehen. „Nicht schlecht, mein Kind. Fast wärst du unbemerkt an mir vorbei gekommen. Du hast deine Gefühle sehr gut im Griff." Frustriert drehe ich mich zu Lord Sidious und Senator Clovis um. Clovis guckt mich nur verdattert an, während Sidious mich unter seiner Kapuze schmierig angrinst.

„Komm her!", mit dem Wink seines Zeigefingers werde ich ruckartig nach vorne gezogen und von der Macht, vor ihm, auf die Knie gedrückt. „Legt ihr Handschellen an, Clovis." Sofort kramt dieser ein paar Elektro-Fesseln heraus und kommt auf mich zu. Aber so leicht gebe ich nicht auf! Nicht, wenn Anakin in Gefahr ist... Mit all meiner Macht, beiße ich die Zähne zusammen und wehre mich körperlich, sowie geistig, gegen meine unsichtbaren Fesseln. Wieder stoße ich auf die Blockade in meinem Inneren, doch ich werfe mich hartnäckig dagegen und tatsächlich scheint sie, nach ein paar Versuchen, Risse zu bekommen. Aber brechen tut sie nicht.

Finster blicke ich den Mann an, der auf mich zukommt. Zögernd bleibt er vor mir stehen. „Wagt es nicht, mich anzufassen!", zische ich. „Tu es!", befiehlt der Lord und Clovis beugt sich zu mir runter.

„Das wird Euch noch leid tun! Ich werde Anakin retten!" Ein kaltes Lachen entfährt Sidious: „Skywalker gehört mir. Es ist seine Bestimmung! Ich werde ihn vernichten und du wirst mir dabei helfen!" Eine unglaubliche Wut durchströmt mich. „Niemals!", schreie ich ihn an und werfe mich ein letztes Mal gegen die Blockade. Von meiner Verzweiflung angetrieben, breche ich mit einem Aufschrei durch sie hindurch und kann gleichzeitig meinen Körper von der Macht befreien, die mich auf die Knie zwingt. Im nächsten Moment bin ich aufgesprungen und befördere den Senator, mit einem Machtstoß, gegen die nächste Wand.

Bevor ich noch etwas tun kann, erwischt es mich und ich bin diejenige, die durch die Luft fliegt. Mit voller Wucht, krache ich in die Schaltpulte. Mühsam versuche ich mich gleich wieder auf die Beine zu kämpfen, aber mein Sichtfeld verschwimmt und ich spüre etwas Warmes an meiner Schläfe entlanglaufen. Ungeschickt versuche ich mich an der Wand aufrecht zu halten. „Was haben wir denn da? Du bist ziemlich stark, wenn du dich gegen das Zillo-Serum wehren kannst. Da müssen wir wohl noch dran arbeiten." 

Dunkle Flecken breiten sich in meinem Sichtfeld aus und ich rutsche zu Boden. „Schade, es wird so eine Verschwendung sein, dein Potenzial aus zu löschen. Aber ich habe mich für deinen Freund entschieden und es kann immer nur einen Meister und einen Schüler geben. Clovis, ich werde bald ankommen. Bringt sie in Position und lasst die Truppen antreten. Es wird Zeit." Geradeso kann ich noch erkennen, wie Lord Sidious mit einem fiesen Grinsen, die Übertragung beendet. Dann gleite ich erneut in Dunkelheit.


+++ Hallo ihr Lieben, leider wird in den nächsten Tagen nicht regelmäßig etwas erscheinen. Ich bin im Urlaub und weiß noch nicht ob es klappt, von dort aus was zu veröffentlichen. Ich werde trotzdem fleißig schreiben, dass es bald weiter gehen kann.

Hoffe es gefällt euch bis jetzt und ich danke euch für den ganzen Support! Das ist echt unglaublich <3

Eure Yui <3

I will never not think about You *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt