Enthüllung

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Ahsoka

Angsterfüllt öffne ich die Augen und blicke direkt in das blasse Gesicht von Senatorin Amidala. Schwer atmend liegt sie da, während sich ein dunkelroter Fleck direkt über ihrem Herzen ausbreitet. „Nein! Padmé, was hast du getan?", geschockt sieht Clovis auf uns hinab. „Ahsoka...", ihr Flüstern wird von einem Husten unterbrochen, während sie suchend die Hand nach mir ausstreckt. Schnell ziehe ich mich näher zu ihr und greifen nach ihrer Hand. Mit Mühe schaffe ich es, mich noch etwas mehr aufzustützen und ihr ins Gesicht zu schauen.

„Ich bin hier...", ein Schluchzen steigt in meiner Kehle auf. „Ahsoka! Bitte, du musst ihn retten. Beschütze Anakin!", eindringlich blickt sie mir in die Augen. „Das werde ich! Mit meinem Leben!", schwöre ich ihr. Mit letzter Kraft, schnellt sie nach vorne und jagt mir eine Spritze in den Arm. Erschrocken zucke ich zurück, aber auf ihrem Gesicht erscheint ein Grinsen: „Dir wird es gleich besser gehen. Mach sie fertig!" Dann werden ihre Gesichtszüge starr und leblos entgleitet mir ihre Hand. „Versprochen!", flüstere ich und Tränen rinnen über meine Wangen. Im selben Moment spüre ich, wie die Wirkung des Serums einsetzt. Jeglicher Schmerz verschwindet, mein Körper fühlt sich fast schwerelos an und ein Kraftschub durchfährt mich.

Ich habe schon früher von diesem Serum gehört, aber den Jedi ist es verboten aufputschende Drogen zu nehmen, daher habe ich nie genauer darüber nachgeforscht. Woher und wieso die Senatorin wohl sowas hatte? Clovis starrt immer noch regungslos auf die Senatorin und ich werfe Anakin einen Blick zu. Dieser sieht entsetzt zu uns rüber, scheinbar unfähig zu verarbeiten was gerade geschehen ist... In einem Moment hat er mehr verloren, als ich nachempfinden könnte. Die Frau die er einst liebte und sein Kind... Irgendwie muss ich ihn erreichen. Mein Blick geht zurück zu Clovis, der scheint aber gerade keine Bedrohung zu sein. Der Tod der Senatorin scheint ihn doch mehr zu treffen, als er vor seinem Meister zugegeben hat. Immerhin hat er vor wenigen Minuten noch selbst ihren Tod geplant.

Langsam gehe ich in Position. Bereit, mit einem Sprung inklusive einer 360-Grad-Drehung, alle Droiden in unmittelbarer Nähe, zu Altmetall zu verarbeiten. „Ahh wie ich sehe, ist die Reihenfolge meines Plans etwas durcheinander geraten.", die Stimme eines lebendigen Toten, lässt mich erstarren. Durch die Reihen der Droiden, schreitet der verhüllte Sith-Lord auf uns zu. Mit einem Wink seiner Hand, wird Clovis gegen die nächste Steinsäule geschleudert und bleibt regungslos liegen. „So etwas Erbärmliches.", kommentiert Lord Sidious.

„Also seid Ihr für all das hier verantwortlich? Ihr seid ein Sith!", die Brutalität der Szene scheint Anakin zurück zu holen. „Bald werden wir noch viel größer Dinge zusammen vollbringen, mein Schüler!", prahlt Sidious unbeeindruckt von Anakin's Feindseligkeit. „Ich und Euer Schüler? Niemals!", antwortet dieser abweisend und hebt sein Lichtschwert höher. „Ihr werdet für Eure Verbrechen bezahlen!" Doch der Sith-Lord lacht nur: „Bist du dir da sicher? Spürst du die Dunkelheit nicht schon seit einer Weile in dir?" Ich kann sehen, wie Anakin darüber nachdenkt und ihn nach und nach die Erkenntnis trifft. „Anakin hört nicht auf ihn! Er manipuliert Euch nur. Seht mich an, ich weiß wer Ihr seid und Ihr wisst es auch!", mein verzweifelter Ruf schallt durch die große Halle.

Sein Blick gleitet zu mir und ich sehe ihm fest in die Augen. Entschlossen nickt er und wendet sich wieder dem Lord zu: „Nein, das wart Ihr! Ihr seid in meinen Kopf eingedrungen und habt mich zur dunklen Seite gezogen!" Sidious schaut zwischen uns hin und her: „Nein. Ich habe dich lediglich zu dem geführt, was schon immer in dir war. Du wirst es endlich erkennen, sobald ich diesen Störfaktor beseitigt habe." In Sekundenschnelle hat er sein rotes Lichtschwert gezückt und kommt bedrohlich auf mich zu geschritten. „Lasst sie in Ruhe!", mit einem wütenden Aufschrei fängt Anakin an, sich durch die Droiden zu arbeiten, die erneut das Feuer eröffnen. „Das wirst du nicht schaffen, mein Junge. Glaub mir, ich tue dir einen Gefallen.", diese Wortwahl kommt mir auch sehr bekannt vor...

Der Sith-Lord bleibt vor mir stehen und ich starre ihn zornfunkelnd an. Selbst als er die Arme zu einem tödlichen Schlag anhebt, kann ich unter der Kapuze nur seinen Mund, welcher sich zu einem gemeinen Grinsen verzieht, erkennen. „Stirb!", zischt er und seine Klinge fährt auf mich herab. Da wird mir das eigentliche Opfer der Senatorin bewusst. Sie hat mir nicht nur eben das Leben gerettet, sondern auch jetzt. Durch das Serum kann ich meine Kraft in der Macht bündeln und schleudere sie, mit ausgestreckten Armen, gegen den Sith. Dieser wird völlig unvorbereitet von meiner Macht-Welle getroffen und fliegt zurück, bis er kurz vor der Öffnung des zerstörten Portals landet.

Ich gebe mich nicht der falschen Illusion hin, ihm geschadet zu haben, aber wenigstens haben etwas Abstand zwischen uns gebracht. Meine Befürchtung bestätigt sich, als er sich ohne Probleme erhebt. Etwas wankend komme auch ich auf die Beine und entzünde mein Lichtschwert und mein Shoto. Glücklicherweise hält das Serum der Senatorin noch an. „Das kam unerwartet. Aber nun gut, so wird es noch mehr Spaß machen.", höhnt Sidious. Mittlerweile trennen mich und Anakin, nur noch drei Reihen von Droiden. Zwischen dem Sith und mir, befindet sich Nichts mehr. Doch anstatt mich anzugreifen, fährt er sein Schwert ein und legt die Hände an die Kapuze. Fassungslos beobachte ich, wie mehrere Dinge gleichzeitig geschehen.

Der Sith-Lord zieht seine Kapuze zurück und enthüllt das Gesicht von Kanzler Palpatin. Einen Moment lang, halte ich es für einen grausamen Streich der Separatisten, doch dann wird mir das Ausmaß dieses Verrates völlig bewusst. Der Kanzler dreht sich um und rennt durch den Ausgang. Mit einem gewaltigen Sprung, katapultiert sich Anakin über die Droiden hinweg, rennt an mir vorbei und läuft dem Kanzler hinterher. „Anakin! Nein, Stopp!", schreie ich...

I will never not think about You *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt