Es schneite in dicken, flaumigen Flocken, die der Wind durcheinanderwirbelte. Die Winterferien standen vor der Tür, und damit auch der Weihnachtsball. Ich saß allein an Lous Schminktisch und bürstete mit langsamen, vorsichtigen Streichen meine honigblonden Locken aus, während ich mir mein Make-up für den heutigen Abend überlegte. Nachdenklich ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen, das ich jetzt schon das zweite Jahr mit Lou teilte. Es war vertraut, und irgendwie auch zu einem richtigen Zuhause für mich geworden.
Auf meinem Bett lag das Kleid, das ich heute tragen würde. Um ehrlich zu sein, ich hatte mich bei seinem Anblick auf den ersten Blick verliebt, und es unbedingt kaufen müssen, auch wenn es genau genommen ein bisschen zu teuer für mich gewesen war. Es war burgunderrot und absolut traumhaft: herzförmiger Ausschnitt, tiefsitzende seidige Ärmeln im off-the-shouler-Look, ein fantastischer mehrlagiger Tüllrock, der mir vorne bis zu den Knien, hinten aber bis zu den Knöcheln reichte und damit bei jedem Schritt dramatisch meine Beine umspielte, ohne beim Gehen zu stören - kurzum, es war einfach perfekt.
Ich lächelte in mich hinein. Heute war ein ganz besonderer Tag für mich. Genau vor einem Jahr, am Weihnachtsball, waren Valentin und ich ein Paar geworden. So viele wunderschöne Erinnerungen begannen mit diesem einen Tag, und ich hoffte, dass auch heute ein weiterer Meilenstein war, den wir beide zusammen glücklich passieren würden. Ich griff nach dem silbernen Medaillion, das mein stetiger Begleiter geworden war, und hängte es mir vorsichtig um, bevor ich in mein Kleid schlüpfte. Gleich würde Lou aus dem Bad kommen und wir würden uns gegenseitig schminken und uns für den Ball herausputzen.
Noch einmal blicke ich in den Spiegel am Schminktisch. Ich sah gut aus, selbstbewusst. Wie jemand, der weiß was er will, seinen Platz im Leben hat und sich weder vor Gerüchten noch vor dem, was andere Leute denken, fürchten muss. Ich war endlich angekommen.
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Valentin wartete an der Tür vor dem Schlössel auf mich, schön wie ein Kunstwerk, eine Statue von einem Mann im Schnee. Hinter ihm ragte das verschneite, hell erleuchtete Gebäude empor wie ein Schloss aus einem Wintermärchen. Für einen Moment stockte mir der Atem. Ich hatte geglaubt, dass ich mich im letzen Jahr daran gewöhnt hatte, aber ich konnte gerade kaum fassen, das dieser Mensch wirklich zu mir gehörte. Sein Lächeln, als er mich sah, war noch schöner.
Mein Herz klopfte wie wild, als ich durch die tanzenden Flocken auf ihn zutrat und ihm einen schnellen Begrüßungskuss gab. "Frohen Jahrestag, Vali", sagte ich und grinste ihn schamlos an. Er stöhnte auf und verzog das Gesicht, lachend. "Ernsthaft, Ani? Und das an unserem Jahrestag? Die Romantik ist tot", bemerkte er scherzhaft, zwinkerte mir zu, dann wurde er schnell ernst, und legte seine Arme um mich. Er sah mir tief in die Augen, bevor er mich küsste, richtig diesmal, so dass ich alles andere vergaß. "Ich liebe dich", flüsterte ich ihm zu, als ich wieder atmen konnte. "Ich dich liebe auch", antwortete er mir, und diese Worte waren etwas, das ich immer und immer wieder hören konnte. Davon würde ich niemals genug bekommen.
Hatte ich meinen Badboy gefunden, so wie es meine Freundinnen gehofft hatten, als sie mich an der Academy angemeldet hatten? Vielleicht. Nein, eigentlich nicht wirklich. Valentin war kein Badboy, nicht im eigentlichen Sinn. Er war mehr, viel mehr als nur ein Klischee. Viel mehr als ein unerreichbares Ideal, eine Maske von gespielter Toughness und Macho-Gehabe. Mehr als Gerüchte und Lügen.
Es schneite, tausende Flocken, die im Wind um die Wette tanzten und um uns herum eine reinweiße Decke ausbreiteten. Eigentlich hätte mir kalt sein müssen, in meinem Kleid. Aber das war es nicht, zumindest nicht, solange ich in Valentins Armen lag. Valentin löste sich von mir, und sah mich aus funkelnden grünen Augen an, als könne er kaum glauben, dass ich vor ihm stand.
"Bereit?", fragte er mich, ein Lächeln auf seinen Lippen, das mein Herz dazu brachte, schneller zu schlagen. Ich nahm seine Hand.
"Bereit", antwortete ich ihm.
*+*+*+* Ende *+*+*+*
Hi!
Danke, dass ihr meine Geschichte gelesen habt! Wenn sie euch gefallen hat, dann lasst doch ein Kommentar oder ein paar Votes da, ich würde mich drüber freuen ;) Ich kanns noch garnicht richtig glauben, dass die "Badboy Academy" wirklich abgeschlossen ist. Vielen lieben Dank an dieser Stelle noch an alle, die mir Kommentare geschrieben und gevotet haben, ihr habt mich motiviert und mir geholfen, dass diese Geschichte fertig wird! Ein ganz großes Dankeschön auch noch an _kathi_love_you_, die mich überhaupt erst auf die Idee gebracht hat, auf Wattpad zu schreiben!
Alles Liebe,
queen of dumtopia
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Badboy Academy
RomansaDie Badboy Academy - eine Eliteschule für die Reichen und Schönen des Landes. Annika weiß nicht wie sie hier gelandet ist. Und zwischen Badboys und schwarzen Kleidern, die bis zur Mitte der Oberschenkel reichen wird sie wahre Freunde finden - das, u...