Kapitel 3

873 62 2
                                    

Nachdem ich mich von Will verabschiedet hatte und natürlich auch von Bella, lief ich wieder ins Hauptgebäude um endlich mein eigenes Zimmer zu beziehen. Dort wurde ich sofort von einer Frau Namens Rosi begrüßt. Rosi war eine Art Hausmädchen, sie kümmerte sich um das Essen, unsere Wäsche und war eine Art Mutter für uns alle. Das Haus war in drei Flügel aufgeteilt, in jedem wohnten die Schüler aus einem Jahr. Sowie Bella waren auch ich und die Handvoll anderer Neuankömmlinge im Westflügels untergebracht, ebenso Will. Das freute mich ungemein, da ich nun wusste das jemand nettes bei mir in der Gruppe war. Megan freute es allerdings nicht so, dass ich und Will uns kannten und zog ihn energisch den Flur entlang, dicht gefolgt von einem dürren, blassen Mädchen, dass Lis hieß.
Ich war in Zimmer 5 untergebracht und wirklich mehr gab es in unserem Flügel auch nicht. Als ich vor der Tür stand, zwei Koffer in den Händen, hörte ich dumpfe Musik aus dem Zimmer dringen. Oh Gott, Doppelzimmer! Das hatte ich ganz vergessen. Ich atmete tief durch und öffnete dann die Tür. Die Musik wurde lauter und ich sah mich neugierig um. Das Zimmer war geräumig, sogar relativ groß. Es gab eine lange Fensterreihe, durch die man den Springplatz sehen konnte. Jedoch war das Fenster durch Bäume gut geschützt, so dass ich mir sicher war, dass man von außen nur schwer reinschauen konnte. Kurz vor dem Fenster standen zwei Doppelbetten, die sich an den Fußenden gegenüberstanden, gleich rechts von mir war eine kleine Sitzecke mit gemütlichen Plüschkissen. Auf meiner linken Seite, waren zwei Türen, eine führte in ein geräumiges Bad, die andere in ein Ankleidezimmer. Ein Traum, hier konnte ich es aushalten! "HEY!", schreckte mich eine Stimme aus meinem Staunen, "Du bist bestimmt Amber, meine neue Komplizin, stimmts?" Ich drehte mich Schwungvoll Richtung Ankleidezimmer um, von woher die Stimme gekommen war. In der Tür stand ein Mädchen, sie war relativ groß, hatte einen kurzen schwarzen Bob und asiatische Züge. Sie strahlte mich an, als würden wir uns schon ewig kennen. "Allerdings", erwiderte ich, "Mein Name ist Kessler, Amber Kessler und ich stehe zu diensten" Das Mädchen lachte und kam auf mich zu. "Meine Mitbewohnerin", sagte sie beinahe stolz und nahm mich sogleich in eine feste Umarmung, dass ich erschrocken nach Luft schnappen musste. "Ich bin Kasmir" Sie ließ mich los, wir schauten uns an und mussten schon lachen. Kasmir kam aus Stuttgart und hatte also eine längere Reise als ich zurück gelegt, sie war 18 und ritt wie ich schon seit dem sie denken konnte. Während wir uns weiter unterhielten packte ich meine Taschen aus und richtete mich so gut es ging ein. Das Zimmer wirkte noch sehr fremd auf mich, aber mit der Zeit würden wir es uns schon gemütlich machen. "Ist das unser Stundenplan?", fragte ich, als mir ein Zettel in die Hände fiel der auf meinem Bett gelegen hatte. "Jap, habe auch so ein Ding bekommen, ist echt viel Programm wenn du mich fragst", meinte Kasmir und fasten sich an den Kopf. Ich zog eine Grimasse und studierte dann den Zettel. "Moment, wir reiten heute schon?", fragte ich verwirrt und schaute mir nochmal den Zettel an. "Oh ja, in einer Dreiviertelstunde müssen wir auf dem Pferd sitzen... Oh mist wir sind super spät!", rief Kasmir erschrocken. Ich lachte, dann mal nichts wie los, am ersten Tag wollte ich nicht gleich zu spät kommen. Schnell zog ich mich um und ging dann mit Kasmir zu den Ställen um die Pferde fertig zu machen.

Black Shadow - GefundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt