Kapitel 59

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"Tut mir leid mit dem Biss. Normalerweise bin ich ein sehr zahmer Hund. James hat mir oft geraten, mich einfach nicht mehr zurück zu verwandeln. Der Schwanz, mit dem käme ich klar. Aber die Flöhe sind die pure Hölle", erzählte und entschuldigte Sirius sich bei Ron, der von ihm und Harry gestützt wurde. Draußen setzten die beiden ihn auf eine Wurzel.

Sirius lief etwas von uns weg. Ich warf Harry und den anderen noch einen schnellen Blick zu und rannte ihm dann hinterher. Sirius blieb mit Blick auf Hogwarts stehen. Ich stellte mich neben ihn und nahm zaghaft seine Hand. Er zuckte kurz zusammen und blickte dann lächelnd auf mich herab. Ich erwiderte das Lächeln. Harry kam auf uns zu und stellte sich auf Sirius' andere Seite.

"Traumhaft, oder? Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal durch diese Türen gegangen bin. Wäre schön, dass als freier Mann wieder zu tun. Ihr habt da eben eine edle Tat begangen. Er hat das nicht verdient." "Ich dachte nur, unser Dad hätte nicht gewollt, dass seine besten Freunde zu Mördern werden." "Und die Wahrheit wäre mit ihm gestorben", warf ich ein.

Im Hintergrund wurden Stimmen laut und wir drehten uns um. Pettigrew kniete vor Ron und Hermine und redete auf die beiden ein, während Remus seinen Zauberstab auf ihn gehalten hatte. "Harry, Luna. Ich weiß nicht, ob ihr es wisst. Aber als ihr geboren wurdet, haben James und Lily mich zu eurem Paten gemacht." "Ich weiß", sagten Harry und ich gleichzeitig. "Oh. Naja, ich verstehe es, wenn ihr es vorzieht bei euren Verwandten zu wohnen...." "Pf, niemals", lachte ich. Sirius lächelte mich wieder an. "Wenn ihr euch ein neues Zuhause wünscht..." "Dann können wir bei dir wohnen?", fragte ich begeistert. "Wisst ihr, dass war nur so ein Gedanke. Ich kann verstehen, wenn ihr es nicht möchtet..."

"Harry!", unterbrach uns Hermine und wir drehten uns alle drei schnell um. Hermine zeigte auf den Mond. Warum auf den..... Vollmond! Sirius rannte sofort los und klammerte sich an Remus. "Remus alter Freund, hast du heute deinen Trank genommen? Du weißt, wer du in Wirklichkeit bist, Remus! Dein Herz ist der Ort, wo du wirklich lebst! Dieser Körper ist nur deine Hülle!", rief Sirius, während Remus sich immer mehr veränderte. Er ließ den Zauberstab fallen und Pettigrew hob ihn auf. "Expelliarmus!", rief ich, doch es war zu spät. Pettigrew verwandelte sich in eine Ratte und rannte los.

Ich musste etwas tun! Ich wollte, dass Sirius wieder frei war! Gleichzeitig mit Harry rannte ich los, doch er wurde sofort wieder von Hermine aufgehalten. "Luna!", rief er und versuchte mich ebenfalls aufzuhalten, doch ich war schneller. Hektisch ließ ich die anderen zurück und rannte der Ratte hinterher durch den dunklen Wald. Wäre ich nicht so darauf konzentriert gewesen Pettigrew wieder einzufangen, hätte ich das alles vermutlich als sehr beängstigend empfunden und wäre bei den anderen geblieben.

Ich schmiss mit Zaubern nur so um mich und hoffte, dass einer treffen würde. Denn die Ratte war flink. Sie wuselte um die Bäume und durch Wurzeln, doch dann endlich traf einer meiner Zauber und schleuderte sie in die Luft. Ich fing sie geschickt wieder auf und ließ sie mit einem Zauber einschlafen, noch bevor sie mich beißen konnte.

"Yes!", jubelte ich leise und drehte mich dann mit einem Grinsen um, doch da war nichts. Nur der dunkle Wald. Mein Lachen verging mir und ich schaute mich panisch um. "Harry? Sirius? Hermine?", rief ich und versuchte den Weg zurück zu finden, doch ich fand ihn nicht. Stattdessen wurde es um mich herum immer kälter.

Ich stolperte auf eine kleine Lichtung, deren Hauptteil ein See war. Er war komplett vereist und über ihm schwebten bestimmt 15 Dementoren. Doch das Schlimmste war, dass ich auf der anderen Seite Harry und Sirius sah, die gerade von den Dementoren ausgesaugt wurden. "Nein", flüsterte ich, steckte die schlafende Ratte in meine Tasche und rannte aus der Deckung.

"Expecto Patronum!", schrie ich und sofort erschien der blau leuchtende Phönix. Eine Druckwelle ging von mir aus und das Blau verteilte sich auf der ganzen Lichtung. Die Dementoren verschwanden sofort und genau in diesem Augenblick fiel Harry neben Sirius in Ohnmacht.

Langsam lief ich um den See herum - die Erschöpfung war enorm - und ließ mich neben Harry und Sirius auf den Boden fallen. "Harry. Sirius." Ich rüttelte an den beiden, doch sie blieben bewusstlos.

Harry Potter und seine kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt