Sicht Harry
Wahrsagen war echt zum Einschlafen. Schon seit Beginn der Stunde schauten wir in diese blöde Glaskugel, in der nichts als Nebel zu sehen war. Ron neben mir war schon kurz davor einzuschlafen. Mir ging es nicht anders. "Ihr müsst euren Horizont erweitern", trällerte Professor Trelawney die ganze Zeit. Ron fing an zu schnarchen.
"Ach, was haben wir denn hier?" Ich schreckte hoch und Ron mit mir. Trelawney setzte sich vor uns und Hermine. Seit wann war Hermine da? "Dürfte ich es mal versuchen?", fragte sie. Professor Trelawney machte einen begeisterten Laut. "Der Grim. Vermutlich." "Liebes Kind", meinte Trelawney und griff nach Hermines Hand. "In dem Moment in dem du meinen Raum betreten hast, sagte deine Aura, dass du nicht mal im Ansatz die Begabung besitzt, die die Kunst des Wahrsagens verlangt. Siehst du, hier. Oh, du bist junger Jahren aber das Herz in deiner Brust ist welk wie das einer alten Jungfer. Und trocken deine Seele wie die Seiten der vielen Bücher an welchen du so verzweifelt klemmst."
Hermine schnaubte, entriss Trelawney ihre Hand und stand mit ihrer Tasche in eben dieser auf. Sie wischte die Kugel vom Tisch, die den Gang entlang rollte und im Treppenhaus verschwand. Hermine folgte ihr mit schnellem Schritt. "Äh, war irgendwas?", wollte Trelawney verwirrt wissen. Ron verdrehte nur die Augen.
Nach der Stunde sprangen wir schon förmlich auf und eilten wie alle anderen Schüler aus dem Zimmer. "Hermine läuft nicht mehr ganz rund. Ich meine, nicht dass sie jemals rund gelaufen wäre. Aber so wie sie jetzt drauf ist, merkt doch wirklich jeder", meinte Ron. Ich entdeckte die Glaskugel, die Hermine vorhin weg befördert hatte. "Sekunde." Ich hob die Kugel auf. "Wir bringen die lieber wieder rein", schlug ich vor. "Ich will nicht nochmal da rein." "Na gut, dann bis später", verabschiedete ich mich von ihm und stieg die Treppen wieder nach oben.
Das Zimmer war ganz schön komisch und gruselig, als es so leer war. Ich legte die Kugel auf Trelawneys Tisch und wollte gerade wieder gehen, als ich etwas in der Kugel sah. Ich konnte den Mann nicht genau erkennen, aber er sagte ständig Lunas und meinen Namen.
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich drehte mich erschrocken um. "Professor Trelawney", flüsterte ich mit erstickter Stimme. "Er wird heute Nacht zurückkehren", sagte sie mit komisch verzerrter Stimme. "Wie?" "Heute Nacht, er zum Verräter an seinen Freunden wurde und dessen Herz vor Mordlust gärt, wird sein Versteck verlassen. Unschuldiges Blut wird vergossen werden. Und Diener und Meister werden wieder vereint sein wie früher."
Trelawney hustete und schaute mich dann verwirrt an. "Oh, ich bin untröstlich mein Junge. Hast du etwas gesagt?" Ich versuchte mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen, auch wenn es nicht so ganz klappte. Innerlich geriet ich ziemlich in Panik. "Nein, gar nichts", meinte ich und machte, dass ich aus dem Raum verschwand. Schnell rannte ich los. Das war gruselig gewesen.
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Harry Potter und seine kleine Schwester
FanfictionLuna Lily Potter. Ein kaum bekannter Name. Sowohl in der Welt der Muggel als auch in der Zaubererwelt. Wenn man bedenkt, dass ihr großer Bruder eine Berühmtheiten ist. Doch Luna war damals in dieser verhängnisvollen Nacht auch nur ein paar Tage alt...