"Harry. Luna." Ich schlug die Augen auf und streckte mich gähnend. Dann schaute ich mich um. Ich lag im Krankenflügel. Hermine stand bei Harry am Bett, der direkt neben meinem lag. Ron sah ich gegenüber mit einem einbandagierten Bein.
Ich schwang meine Beine über die Bettkante und stellte mich zu Hermine. "Harry." "Ich hab unseren Dad gesehen", meinte dieser, ehe er die Augen öffnete. "Was?", fragten Hermine und ich gleichzeitig. "Er hat die Dementoren verjagt. Vom anderen Ufer aus." "Harry, das war ich. Du hast mich gesehen", erklärte ich und Harry blickte mich traurig und enttäuscht an. "Hey, das nächste Mal brauch ich dich auch nicht retten", meinte ich beleidigt und hob die Hände.
"Sirius! Wo ist er, wir müssen ihn retten!", fiel Harry ein. "Ganz ruhig Harry. Luna hat sich darum gekümmert." "Wie? Was?" "Hier. Les mal die heutige Ausgabe des Tagespropheten", grinste Hermine und reichte Harry die Zeitung. Neugierig blickte ich über seine Schulter und las mit.
Verbrechen aufgeklärt!
Nach 12 Jahren der falschen Annahmen wurde nun bewiesen, dass der Massenmord an den Muggeln von vor 12 Jahren sowie der Verrat der Potters an Sie-wissen-schon-wen nicht die Taten von Sirius Black waren. Der wahre Verbrecher - Peter Pettigrew - begang diese Taten und schnitt sich dann feige einen Finger ab, damit man dachte er sei tot. So konnte er die Schuld gleichzeitig auf Sirius Black schieben. Durch Zufall wurde der Verbrecher wiedergefunden und gestellt. Luna Potter ist es zu verdanken, dass dieses furchtbare Missverständnis aufgeklärt wurde. Der Minister persönlich sprach Sirius Black noch am selben Abend in allen Anklagepunkten frei und verbannte Pettigrew nach Askaban. Dieser jedoch konnte entkommen, noch bevor er nach Askaban geschickt werden konnte. Wir bitten alle Bürger nach ihm Ausschau zu halten. Zu Ihrer Information: Er ist ein nicht registrierter Animagus in Form einer Ratte."Wow", hauchte ich. "Wenn Sirius frei ist, wo ist er dann?", wollte Harry wissen. Hermine lächelte. "Sie haben ihn erst einmal hier in der Schule einquartiert, damit er sich erholen und - wie Dumbledore es nennt - wieder ansehnlich machen kann." "Ich muss sofort zu ihm!", riefen Harry und ich gleichzeitig und rannten zum Ausgang.
Doch genau in diesem Moment wurde die Tür vor uns aufgestoßen. Erschrocken sprang ich zurück und verhinderte so eine Kollision mit meiner Nase. Puh. "Harry, Luna. Schön euch wieder auf den Beinen zu sehen. Habt ihr einen Augenblick Zeit? Sehr mysteriös, diese Zeit. Und wenn man sie manipuliert, gefährlich. Luna, du hängst sehr an dem Hippogreif. Wie Hagrid. Du kennst das Gesetz, Hermine." Seine Worte verwirrten mich immer mehr. Hä? Was redete der da?! Hilfe.
"Euch darf niemand sehen. Und seid vor diesem letzten Glockenschlag zurück. Anderen Falls wären die Folgen zu schrecklich, um sie sich auszumalen und zu schrecklich, um das Risiko einzugehen. Ihr könnt, wenn alles glatt geht, mehr als einen Unschuldigen vor dem Tode bewahren. Drei Umdrehungen sollten genügen." Dann verschwand Dumbledore und ließ uns verwirrt zurück. Bis auf Hermine, die scheinbar wusste, was Dumbledore meinte.
"Was zum Henker war das für ein Vortrag?", wollte Ron wissen. "Endschuldige Ron, aber du kannst dich ja nicht bewegen", meinte Hermine und holte dann eine lange Kette unter ihrer Jacke hervor. Diese legte sie um Harry und mich und drehte dann an einem Apparat.
Alles verschwamm und drehte sich und als es wieder anhielt, war alles irgendwie anders. Es war Abend und nicht mehr Morgen und keiner war im Krankenflügel. "Was war das eben?", wollte Harry wissen. "Es ist halb acht. Wo waren wir um halb acht?" "Unterwegs zu Hagrid", antwortete ich. Hermine nickte, nahm meine Hand und rannte los. "Komm Harry. Und uns darf niemand sehen." Harry schaute verwirrt, holte uns dann aber auf und schnappte sich meine andere Hand. Zusammen rannten wir durch die Schule.
Harry verlangte die ganze Zeit nach Antworten und ich lief einfach neben den beiden her. Ich hatte schon in etwa verstanden, was hier los war. Wir waren irgendwie in der Zeit zurück gereist. Harry schien es noch nicht begriffen zu haben. Hermine blieb im Tor stehen und Harry stellte mit Erstaunen fest, dass wir vor uns standen. Gerade machten Hermine und ich Malfoy zur Schnecke.
"Das ist doch nicht normal", murmelte Harry. Hermine packte ihn und zog ihn weg, ich blickte weiter auf das Schauspiel vor mir, hörte aber mit einem Ohr Hermine zu. "Das ist ein Zeitumkehrer, Harry. McGonagall hat ihn mir nach den Ferien gegeben. Auf die Art hab ich es geschafft in so vielen Kursen zu sein." "Du meinst wir haben eine Zeitreise gemacht?", fragte Harry erstaunt. "Ja. Dumbledore wollte, dass wir genau auf diesen Zeitpunkt zurückspringen. Also ist irgendwas passiert, was wir ändern sollen." "Ist doch ganz klar. Wir sollen Seidenschnabel retten", stellte ich fest und drehte mich zu Harry und Hermine um. "Wahrscheinlich", entgegnete Hermine.
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Harry Potter und seine kleine Schwester
FanfictionLuna Lily Potter. Ein kaum bekannter Name. Sowohl in der Welt der Muggel als auch in der Zaubererwelt. Wenn man bedenkt, dass ihr großer Bruder eine Berühmtheiten ist. Doch Luna war damals in dieser verhängnisvollen Nacht auch nur ein paar Tage alt...