Mit einem Mal wurde ich zurück gezogen und war wieder in Dumbledores Büro. Während Harry auf den Boden fiel, hielt der alte Mann mich fest, damit ich nicht auch noch neben Harry landete. "Neugierde ist keine Sünde, aber ihr solltet Vorsicht walten lassen", meinte er und ließ mich wieder los, während Harry sich aufrappelte.
"Das ist mein Denkarium. Überaus nützlich für jemanden wie mich, wenn man zuweilen das Gefühl hat, der Kopf platzt aus den Nähten. Es erlaubt mir, Dinge, die ich einmal gesehen habe, erneut zu sehen. Wisst ihr, ich suche und suche überall. Ein verborgenes Detail. Irgendwas, das mir entgangen ist. Etwas das mir erklärt, wieso diese grauenvollen Dinge passiert sind. Immer wenn die Antwort zum greifen nahe ist, entgleitet sie mir wieder. Zum verrückt Werden", redete Dumbledore sich in Rage.
"Sir? Mr. Crouchs Sohn. Was ist aus dem geworden?", wollte Harry wissen. Jungs. So untaktvoll. "Das Gericht schickte ihn nach Askaban. Stell dir Bartys Konflikt vor. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Die Beweislast war erdrückend. Wieso hast du gefragt?" Auch ich blickte fragend zu meinem Bruder.
"Naja, er ist mir.... Er ist in einem Traum vorgekommen. Es war im Sommer bevor die Schule angefangen hat. In dem Traum war ich in einem Haus. Und Voldemort war da. Er war nur kein richtiger Mensch. Und Wurmschwanz war auch da. Und der Sohn von Mr. Crouch." "Hey, das hab ich auch geträumt!", rief ich aus. Dumbledore stellte sich vor uns und blickte uns beide aufmerksam an.
"Hat es noch mehr solcher Träume gegeben?", wollte er wissen. "Ja", antworteten Harry und ich. "Und es war immer der selbe." "Sir? Diese Träume? Passiert das wirklich?", fragte ich und musste dabei wohl leicht ängstlich geklungen haben, denn sowohl Dumbledore als auch Harry blickten mich nun beruhigend an.
"Luna, ich glaube es hilft euch nicht, bei diesem Träumen zu verweilen. Ich glaube das Beste ist, sie einfach loszulassen." Bei diesen Worten zog Dumbledore mit Hilfe seines Zauberstabes einen weiß leuchtenden Strang aus seinem Kopf und ließ ihn in das Wasserbecken gleiten.
Harry und ich verabschiedeten uns von Dumbledore und liefen durch die mittlerweile dunklen Flure der Schule. Es musste wohl mittlerweile schon Sperrstunde sein. Wir trafen keine Menschenseele. Das war mir nicht ganz geheuer. Also nahm ich Harrys Hand.
"Das ist ein Zeichen, Severus! Wir wissen beide, was es bedeutet!", hörten wir mit einem Mal eine Stimme und neben uns ging eine Tür auf. Harry blieb stehen und ich auch. Mit großen Augen sah ich zu Karkaroff und Snape. Karkaroff hatte seinen Ärmel hochgezogen und auf seinem Unterarm prangte das dunkle Mal. Als er uns bemerkte, zog er seinen Ärmel wieder runter und verschwand.
Harry wollte weiter gehen, doch Snape hielt ihn auf. "Potter. Wohin denn so eilig. Ich gratuliere, Potters. Eure Darbietung im schwarzen See war inspirierend. Ich tippe auf Diantuskraut." "Ja, Sir", antwortete ich. "Raffiniert", meinte Snape, lief wieder in den Raum und kletterte auf eine Leiter. Was war das hier? Sein Vorratslager? Ich folgte ihm neugierig und Harry tat es mir gezwungenermaßen gleich.
"Eine ziemlich seltene Pflanze, dieses Diantuskraut. So etwas findet man nicht in jedem beliebigen Garten. Und das hier auch nicht." Snape kam mit einem kleinen Fläschchen wieder zu uns hinunter. "Na was ist das?", wollte Snape wissen. "Blubbersaft, Sir?", spottete Harry und ich stieß ihm in die Rippen. Kurz meinte ich den Ansatz eines Schmunzelns auf Snapes Gesicht zu erkennen. Aber das konnte doch gar nicht sein. Ich hatte mich mit Sicherheit getäuscht.
"Veritaserum. Na, Miss Potter. Du bist doch so schlau. Sei so gut und erkläre deinem nichtsnutzigen Bruder, was es damit auf sich hat." "Drei Tropfen reichen aus und du kannst nur noch die Wahrheit sagen. Aber die Anwendung an Schülern ist verboten", warf ich ein. "Zu meinem Bedauern. Aber solltest du jemals wieder von meinen persönlichen Vorräten stehlen, verschütte ich vielleicht ein Tröpfchen über deinem morgendlichen Kürbissaft." "Aber Sir", warf ich ein, "Harry war die ganze Zeit bei mir. Er hat nichts gestohlen."
"Sehr nobel von dir deinen Bruder in Schutz zu nehmen. Aber lüg mich nicht an. Diantuskraut mag harmlos sein. Aber Baumschlangenhaut und Florfliegen. Du und deine kleinen Freunde braut Vielsafttrank und glaub mir, ich finde heraus, warum." Mit diesen Worten knallte er uns die Tür vor der Nase zu. Ich blickte Harry an und zuckte mit den Schultern. "Komm, ich bin müde", murmelte ich und lief weiter in Richtung Gemeinschaftsraum. Harry folgte mir auf den Fuß.

DU LIEST GERADE
Harry Potter und seine kleine Schwester
FanfictionLuna Lily Potter. Ein kaum bekannter Name. Sowohl in der Welt der Muggel als auch in der Zaubererwelt. Wenn man bedenkt, dass ihr großer Bruder eine Berühmtheiten ist. Doch Luna war damals in dieser verhängnisvollen Nacht auch nur ein paar Tage alt...