Harry Potter und seine kleine Schwester

Kapitel 71

An einem der regnerischen Wochenenden saßen oder standen die meisten Schüler in der Halle, in der sich der Feuerkelch befand. Viele der älteren Schüler warfen ihre Namen hinein. Ich war mir sicher, dass es schon so gut wie alle Schüler aus Durmstrang getan hatten und auch ein paar aus Hogwarts. Die Mädchen aus Beauxbatons sah ich eigentlich so gut wie nie.

Cedric kam herein und wurde von ein paar aus seiner Stufe angefeuert. Schließlich warf er seinen Namen auch in den Kelch.

"Ja!" "Ja!" Fred und George. Ich schüttelte den Kopf. "Sie haben das nicht wirklich getan, oder?", fragte ich Ginny, die neben mir auf der Bank saß und ein Buch über magische Tierwesen las. Sie schaute auf und verdrehte die Augen. "Du kennst Fred und George doch." Ich schüttelte erneut mit dem Kopf und wandte mich grinsend wieder meiner Hausarbeit für Verwandlung zu.

"Tja, wir haben es geschafft." "Heute morgen zusammen gebraut." "Das wird nur nicht funktionieren", trällerte Hermine auf meiner anderen Seite. "Ach nein?" "Und wieso nicht, Granger?" "Seht ihr das?", antwortete ich statt ihr und die Zwillinge wandten mir ihre Aufmerksamkeit zu. "Das ist eine Alterslinie. Sie ist von Dumbledores gezogen worden." "Na und?", fragte Fred. Ich war mir zumindest sicher, dass das Fred war. "Na und? So ein Genie wie Dumbledore überlistet man auf keinen Fall mit der peinlich unterbelichteten Idee einen Alterungstrank zu benutzen", meinte nun Hermine. "Das macht die Nummer ja so genial." "Das sie so peinlich unterbelichtet ist."

Die beiden standen auf und öffneten ihre Reagenzgläser. "Bereit, Fred?" "Bereit George." "Wohl bekomm's", sagten beide gleichzeitig und schluckten ihr Gebräu herunter. Dann sprangen sie in den Kreis der Alterslinie. Und es passierte tatsächlich nichts! Doch sobald sie ihren Namen in den Kelch geworfen hatten, wurden sie von blauen Flammen zurück geschleudert und landeten auf dem Boden. Ihre Haare wurden weiß und in sekundenschnelle wuchsen den beiden weiße Bärte. Wir alle fingen an zu lachen.

"Hab ich es doch gesagt!", rief ich den beiden entgegen, die sich auf dem Boden rangelten und gegenseitig die Schuld in die Schuhe schoben. Ginny neben mir kicherte. Hermine seufzte nur und las weiter in ihrem Buch. Spielverderberin.

Wir wurden davon abgelenkt, dass Viktor Krumm mit seinem Schulleiter und einem anderen Schüler herein kam und seinen Namen in den Feuerkelch warf. Bis auf das Rangeln der Zwillinge war nichts mehr zu hören. Alle schauten nur still zu dem Durmstrang Schüler.

Krumm drehte sich um und sah Hermine genau in die Augen. Ich meinte den Anflug eines Lächelns zu sehen, ehe er wieder verschwand. "Hey, Hermine. Was läuft denn da?", fragte ich sie, sobald es wieder lauter in der Halle wurde. "Was? Gar nichts! Was soll da schon laufen. Was ist denn mit dir und Colin?" "Hä? Wie kommst du denn jetzt darauf? Was soll mit uns sein?" Ginny kicherte und knuffte mir in die Seite. "Ach komm, da läuft doch was." "Sagt mal, was habt ihr denn für Drachenmist im Kopf?" Ich ignorierte die beiden und machte weiter meine Hausarbeit.