"Was machen wir jetzt mit Seidenschnabel?", fragte Harry. "Wir könnten ihn zu den Weasleys bringen", schlug ich vor. "Wie lange haben wir noch Zeit?" "Noch ein paar Stunden. Würden wir es so schnell schaffen?" "Wenn ich allein fliege", stellte ich fest. "Luna, nein!" "Harry, ich hab keine Ahnung, ob du es weißt oder überhaupt weißt, was ich meine. Aber die Spur liegt nicht auf mir. Ich kann von Hogwarts verschwinden und außerhalb der Schule zaubern, ohne dass es jemand mitbekommt. Ich werde mit Seidenschnabel zu den Weasleys fliegen und dann Arthur oder Molly bitten mich wieder hierher zu bringen. Ich schaff das bestimmt." Harry nickte verwirrt und ich lächelte. "Hermine erklärt es dir." Mit diesen Worten schwang ich mihh auf Seidenschnabels Rücken und flog los.
Tatsächlich fand ich irgendwie den Weg und kam noch vor Morgengrauen beim Fuchsbau an. Ich landete, band Seidenschnabel am Gartenzaun fest und klopfte heftig gegen die Tür. "Himmel Donnerwetter nochmal, wer klopft um vier Uhr morgens an der Haustür!", hörte ich Molly schimpfen.
Kurz darauf wurde die Türe aufgerissen und eine verschlafene Molly blickte mir grimmig und im Morgenmantel entgegen. Erstaunt riss sie die Augen auf und bat mich herein. "Luna, Liebes. Was verschlägt dich zu uns. Wie kommst du überhaupt auf die Idee mitten in der Nacht alleine unterwegs zu sein?" "Molly, bitte. Du wirst es morgen früh verstehen, wenn du den Tagespropheten liest. Ich wollte euch nur fragen, ob ihr für Seidenschnabel ein geeignetes Plätzchen finden könntet? Und wenn einer von euch mich zur Schule bringen könnte, wäre das auch sehr nett." Molly seufzte, beließ es aber dabei und rief stattdessen nach ihrem Mann.
Dieser wollte wohl gerade zur Arbeit gehen, denn er kam angezogen und mit Aktentasche zu uns. "Luna? Was..." Weiter kam er nicht, denn Molly begann schon zu reden und zu reden, bis sie ihn schließlich dazu verdonnerte mich nach Hogwarts zu bringen. Arthur seufzte und ging mit mir dann nach draußen.
"Können wir irgendwo landen, wo wir nicht gesehen werden?", fragte ich vorsichtig und Arthur schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich kann nicht sagen, dass ich das gut heiße." Er packte meinen Arm und wir apparierten.
Wir kamen in einer Seitengasse in Hogsmead an. Ich presste mir die Hände auf den Mund, so übel war mir. "Danke", presste ich hervor. "Von hier aus finde ich den Weg." Ich drückte Arthur schnell und ließ ihn dann einfach verwirrt stehen. Schnell und leise machte ich mich auf den Weg nach Hogwarts und kam gerade noch rechtzeitig dort an.
Vor dem Krankenflügel traf ich auf Harry und Hermine. "Und?", wollte Harry wissen. "Alles glatt gegangen." Die beiden nickten und öffneten die Tür. Gerade noch sahen wir, wie wir verschwanden. Man, war das kompliziert. "Wie kommt ihr da vorne hin? Ihr wart doch vor ner Sekunde noch hier! Und jetzt seid ihr da!", rief Ron. "Wisst ihr, wovon er redet?", fragte Hermine. "Keine Ahnung", meinten Harry und ich gleichzeitig.
DU LIEST GERADE
Harry Potter und seine kleine Schwester
FanfictionLuna Lily Potter. Ein kaum bekannter Name. Sowohl in der Welt der Muggel als auch in der Zaubererwelt. Wenn man bedenkt, dass ihr großer Bruder eine Berühmtheiten ist. Doch Luna war damals in dieser verhängnisvollen Nacht auch nur ein paar Tage alt...