Kapitel 32

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Wir drehten uns um und sahen einen buckligen, kleinen Mann im Eingang stehen. "Ah, Mister Potter. Miss Potter. Endlich", säuselte er und nahm unsere Koffer. Verwirrt schaute ich Harry an, der nur wieder nach meiner Hand griff und mich hinter sich her aus dem Bus zog. Kaum waren wir draußen verschwand dieser auch schon wieder und wir folgten dem Mann in den Tropfenden Kessel. Zur Hintertür versteht sich.

Wir hielten uns nicht lang in der Schankstube auf, denn der Mann schickte uns weiter die Treppe hinauf in ein Zimmer. "Hedwig!" "Pirat!", meinten Harry und ich gleichzeitig und streichelten unsere Eulen. "Wirklich pfiffige Vögel haben Sie da, Mister und Miss Potter. Sie kamen genau fünf Minuten bevor sie hier waren reingeflattert."

Ein Mann, den ich erst jetzt bemerkte, räusperte sich und begann auch sogleich drauf los zu reden. "Harry und Luna Potter. Als Zaubereiminister möchte ich euch davon in Kenntnis setzten, dass die Schwester eures Onkels am frühen Abend ausfindig gemacht wurde. In Sheffield, wo sie um einen Schornstein kreiste." Der bucklige Mann drückte Harry und mich auf zwei Sessel, aber da ich mich unwohl fühlte, setzte ich mich auf Harrys Schoß. Der Zaubereiminister redete weiter. "Die Abteilung für die Umkehr von verunglückter Zauberei wurde alarmiert. Eure Tante wurde fachgerecht aufgestochen. Ihr Gedächtnis wurde verändert. Sie hat nun keinerlei Erinnerung mehr an diesen unglücklichen, kleinen Vorfall, also wäre das erledigt." Der Minister drehte sich vom Fenster weg und setzte sich auf den freien Sessel vor Harry und mir. "Es ist nichts weiter passiert."

"Ähm. Herr Minister. Es ist mir ein Rätsel", begann Harry. "Ein Rätsel?", erkundigte sich der Minister. "Ich hab das Gesetz gebrochen. Das Zaubern außerhalb der Schule ist Minderjährigen verboten", erklärte Harry. Das stimmte zwar, aber ich konnte trotzdem außerhalb der Schule zaubern, wenn ich wollte. Dumbledore hatte mir erklärt, dass die Spur nicht auf mir liegen würde. Warum oder was das genau war, das hatte er nicht gesagt. Nur, dass ich außerhalb der Schule zaubern könnte, es aber nur im Notfall tun sollte. "Ach komm schon Harry. Es wird niemand nach Askaban geschickt, weil er seine Tante in die Luft gejagt hat", winkte der Minister ab und der bucklige Mann begann komisch zu lachen. Ja gut. Er verstummte allerdings wieder auf einen bösen Blick des Ministers.

"Andererseits war es in Anbetracht der Lage ein geradezu sträflicher Leichtsinn von euch, euch einfach so davon zu machen." "Äh. Welche Lage, Sir?", fragte Harry. "Draußen läuft ein Mörder frei herum." "Sie meinen Sirius Black? Und warum betrifft das uns?", erkundigte ich mich. "Oh. Tut es nicht. Ganz und gar nicht. Euch droht keine Gefahr. Und nur darauf kommt es an", kicherte der Minister. Ok? Was lief bei dem denn falsch? "Und morgen seid ihr schon unterwegs nach Hogwarts. Ach, das sind eure neuen Schulbücher. Ich habe mir die Freiheit genommen, sie für euch herbringen zu lassen", meinte der Minister und zeigte auf zwei Stapel mit Büchern. "Gut. Tom führt euch jetzt auf euer Zimmer."

Harry und ich standen auf und stellten uns neben den buckligen Mann, der dann wohl Tom war und unsere Schulbücher unter den Armen trug. "Hedwig." "Pirat." Hedwig landete auf Harrys ausgestrecktem Arm und Pirat auf meiner Schulter, wo er liebevoll sein Köpfchen an meinen schmiegte. "Ach und eins noch, Harry und Luna. Solange ihr hier seid, wäre es besser ihr würdet nicht umher wandern." Verwirrt folgten wir Tom zu unserem Zimmer mit einem großen Doppelbett.

Harry Potter und seine kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt