Harry Potter und seine kleine Schwester

Kapitel 42

Als die Schüler von Hogsmead wieder da waren, suchten wir Hermine und Ron. Bald hatten wir sie gefunden und machten uns mit ihnen auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ron schwärmte die ganze Zeit von Hogsmead und ich musste Harry beruhigend die Hand drücken, damit er ihn nicht anfuhr. Trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass er Ron genervt dazwischen redete.

"Was ist da los?", meinte mit einem Mal Seamus und schaute hoch zum Portrait. "Keine Ahnung. Vielleicht hat Neville wieder das Passwort vergessen", mutmaßte Ron. Sofort ertönte ein "Hey!" hinter uns und wir blickten zu Neville. Ok, er konnte es nicht sein. Aber was war dann los?

Percy - einer von Rons Geschwistern - drängte sich durch die Menge und redete irgendwas. Da kam Ginny zu uns. "Die fette Dame. Sie ist weg", erzählte sie aufgeregt. "Wie kann sie denn einfach so verschwinden?", fragte ich. "Geschieht ihr recht. Sie war eine fruchtbare Sängerin." "Das ist nicht witzig Ron!" Da kamen auch schon Dumbledore und Filch durch die Menge.

Sie schauten sich das Bild genauer an. Die Leinwand hatte Risse, die aussehen, als wären sie von Krallen verursacht worden. Gruselig. Ich schauderte. Harry legte zur Beruhigung einen Arm um mich. Half nicht wirklich. Das war einfach zu gruselig. "Mr. Filch. Rufen Sie alle Geister zusammen. Sie sollen jedes Bild im Schloss nach der fetten Dame durchsuchen", wies Dumbledore Filch an. "Ist nicht mehr nötig, Professor. Da oben ist die fette Dame." Filch zeigte auf ein Portrait und sofort liefen alle anwesenden Schüler zu dem Bild.

"Wer hat Ihnen das angetan?", fragte Dumbledore. Die fette Damen kam hinter einem Nilpferd hervor und jammerte. "Augen wie der Teufel hatte er. Und eine Seele so dunkel wie sein Name. Es war dieser Mann, Professor, über den dauernd gesprochen wird. Er ist hier. Irgendwo in der Schule. Sirius Black! Ahhh!", rief sie und versteckte sich wieder hinter dem Nilpferd.

Ängstlich klammerte ich mich an Harry und bekam nur noch mit, dass wir Gryffindors in die große Halle gehen und heute Nacht dort schlafen sollten.

Wir lagen alle in Schlafsäcken und obwohl es eigentlich nicht erlaubt war, lag ich direkt an Harry gekuschelt. Er hatte einen Arm um mich gelegt und drückte mich leicht an sich. "Harry? Harry ich hab Angst", flüsterte ich so leise ich konnte. "Ich weiß. Aber das brauchst du nicht. Wir haben hier die besten Lehrer und ich beschütze dich. Das verspreche ich." "Ich hab dich lieb, Harry." "Ich dich auch, Luna." Ich kuschelte mich noch etwas mehr an Harry und war keine Minute später auch schon eingeschlafen.

Sicht Harry

Luna neben mir war eingeschlafen. Ich drückte sie vorsichtig noch etwas weiter an mich. Niemals würde ich zulassen, dass ihr etwas passiert! Sie war meine kleine Schwester und ich liebte sie von ganzem Herzen! Ich hörte Schritte und ein paar Lehrer berichteten, dass die Schule leer sei. "Ich hatte auch nicht erwartet, dass er sich hier häuslich einrichtet", meinte Dumbledore. Seit wann war der denn hier? Schritte kamen näher. Ich meinte Snapes und Dumbledores Stimmen zu erkennen. "Was ist mit den Potters? Sollte man sie warnen?", erkundigte sich Snape. Oh, diese falsche Schlange. "Vielleicht. Aber erst lassen wir sie schlafen. Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar uns gehört. Vielleicht durchschwimmt er gerade den tiefsten Ozean und sie gleitet über die höchste Wolke", antwortete Dumbledore.

"Dennoch mache ich mir Sorgen um Miss Potter", begann Snape plötzlich und ich wurde hellhörig. "Was ist mit Mister Potter?" "Er ist wie sein Vater! Aber Luna hingegen..." "Lily. Ich verstehe. Nun, Severus. Sie wissen wohl am besten, dass die beiden in der Schule sicher sind." Snape nickte wohl, denn er sagte nichts mehr. Schritte entfernten sich und es wurde still. Warum machte sich Snape Sorgen um meine Schwester? Mich konnte er nicht ausstehen. Was war also mit ihr?

Langsam wurde ich von meiner Müdigkeit übermannt und drifete in einen traumlosen Schlaf.