Kapitel 39

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Hagrid räusperte sich und zeigte uns dann zwei Tiere. Ich erkannte sie aus dem Buch von Colin, aber ich hatte ihre Namen vergessen. "Sind sie nicht zwei Prachtexemplare?", fragte er stolz und warf den zwei Tieren jeweils ein Fredchen zu. "Darf ich vorstellen? Das sind Seidenschnabel und Mondschein." "Hagrid? Was ist das?", fragte Ron ängstlich. Warum hatte der denn jetzt Angst? Ich fand die Tiere wunderschön! "Das, Ron, sind zwei Hippogreife." Ach ja! "Hippogreife, müsst ihr wissen, sind unglaublich stolze Geschöpfe. Sie sind sehr leicht beleidigt. Und es ist nicht ratsam einen Hippogreif zu beleidigt, das kann ich euch sagen. Es könnte nämlich das letzte sein, was man tut. Also? Wer tritt näher und begrüßt die beiden mal?" Hagrid wandte sich um und ich schaute weiterhin fasziniert auf die beiden Hippogreife. "Schöne Sache, Harry und Luna, schöne Sache", meinte Hagrid da plötzlich. Verwirrt drehte ich mich um und bemerkte, dass alle außer Harry und mir ein paar Schritte zurück gemacht hatten. Mir war es egal, aber Harry schien sich unwohl zu fühlen.

"Na kommt schon her." Begeistert lief ich auf Hagrid zu und zog Harry mit mir mit. "Passt auf. Ihr müsst warten, bis sie den ersten Schritt machen. Eine Frage der Höflichkeit. So. Ihr geht auf sie zu, verbeugt euch, jetzt wartet ihr, ob sie sich auch vor euch verbeugen. Wenn ja, könnt ihr sie anfassen. Wenn nicht..... dazu kommen wir, wenn es soweit ist."

Ich nickte und lief auf Mondschein zu. Er war doppelt so groß wie ich. Ich verbeugte mich tief vor ihm und wartete. Während es bei Harry noch etwas dauerte, verbeugte sich Mondschein sofort vor mir. Wow! "Schöne Sache, Luna, schöne Sache. Du kannst zu ihm gehen und ihn streicheln." Ich nickte lächelnd und lief langsam auf Mondschein zu. Dann fing ich an ihm durch die Federn oder Fell oder was auch immer zu streicheln. Wunderschön und weich. Harry tat es mir nach einiger Zeit mit Seidenschnabel gleich.

"Tja, dann dürft ihr jetzt sogar auf ihnen reiten." Harry protestierte, als Hagrid ihn auf Seidenschnabel setzte. Mondschein hingegen kniete sich hin und ließ mich aufsteigen, was gar nicht so einfach war. Trotzdem geduldete er sich und als ich sicher saß, stand er wieder auf. Seidenschnabel flog los und Mondschein folgte ihm. Ich klammerte mich vorsichtig in seine Federn und stieß einen Freudenschrei aus.

Wir flogen über Hogwarts und dessen Ländereien. Harry machte es langsam auch Spaß. Er breitete die Arme aus und schrie vor Freude. Ich tat es ihm gleich. Schließlich rief Hagrid die Hippogreife zurück und wir landeten wieder auf dem Platz. "Gut gemacht, Harry und Luna", lobte uns Hagrid, als wir wieder am Boden waren.

Hagrid hob Harry von Seidenschnabel und Mondschein legte sich wieder auf den Boden, damit ich absteigen konnte. "Ja, du bist ganz und gar nicht gefährlich. Du hässliches Mistvieh", rief Malfoy plötzlich und lief auf Seidenschnabel zu. Erschrocken schauten Mondschein und ich uns an. Ja, das taten wir wirklich. Wir verstanden uns sehr gut....

"Nein, Malfoy! Nein!", rief Hagrid, aber es brachte nichts. Seidenschnabel wurde wütend und trat Malfoy zu Boden. Die Schüler rannten kreischend in Deckung. Hagrid versuchte Seidenschnabel zu beruhigen. Harry ging in Deckung hinter einen Baum. Und Mondschein stellte sich beschützend mit ausgebreiteten Flügeln vor mich.

Hagrid schaffte es Seidenschnabel zu beruhigen. Malfoy machte einen Aufstand, als würde er gleich sterben und er drohte Hagrid. Dieser beendete die Stunde und brachte Malfoy in den Krankenflügel. Mondschein stupste mich an. Ich lächelte ihn an und strich ihm über die Federn.

Harry Potter und seine kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt