Kapitel 20

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Um Mitternacht trafen Ron, Harry und ich uns im Gemeinschaftsraum. Harry hatten den Umhang unseres Vaters dabei, den er jetzt über uns warf und wir zu dritt zu Hagrids Hütte schlichen.

Harry klopfte an und Hagrid öffnete die Tür mit erhobener Armbrust?! Harry zog schnell den Umhang von uns weg und Hagrid ließ seine Waffe erleichtert sinken. "Was willst du mit der Armbrust?", fragte ich. "Oh nichts. Ich hab damit gerechnet.... Nicht so wichtig. Kommt rein. Trinkt mit mir nen Tee." Also traten wir ein und Hagrid machte uns tatsächlich Tee.

Harry führte ein bisschen Smalltalk, bis er mit der Frage endlich rausrückte. "Weißt du, wer die Kammer des Schreckens geöffnet hat?" "Dazu müsst ihr erst einmal wissen, dass..." Weiter kam Hagrid nicht, denn da klopfte es mit einem Mal energisch an der Tür. "Schnell. Unter den Umhang. Und seid still, alle drei. Harry, pass auf, dass Luna nichts sagt", zischte Hagrid. Schnell zogen wir den Umhang wieder über uns. Ich stand vor den beiden Jungen. Hagrid öffnete die Tür.

Es schien Dumbledore zu sein und noch jemand. "Das ist Dads Boss, Cornelius Fudge. Der Minister für Zauberei", erklärte Ron. "Mich führt eine äußert unangenehme Pflicht her. Es ist schlimm. Drei Angriffe auf Muggelgeborene. So darf es nicht weiter gehen. Das Ministerium muss handeln", begann dieser Fudge. "Ich würde sowas nie machen! Stimmt's? Sie wissen es doch, Professor!", beteuerte Hagrid. "Ich möchte eines unterschreiben, Cornelius. Hagrid genießt mein volles Vertrauen." "Albus hören Sie. Hagrids Akte spricht deutlich gegen ihn. Ich muss ihn leider festnehmen."

Ich wollte gerade was sagen, da legte mir auch schon Harry eine Hand auf den Mund. "Festnehmen? Wo wollen Sie mich hin bringen? Aber doch nicht ins Gefängnis von Askaban?" "Tut mir leid, wir haben keine andere Wahl, Hagrid."

Da ging die Tür erneut auf und ein Mann stand davor. Wer war denn das jetzt schon wieder? "Auch schon hier, Fudge?", stellte er fest. "Was wollen Sie denn hier? Raus aus meinem Haus!", wütete Hagrid. Er mochte den Typen offenbar nicht. "Bitte seien Sie versichert..." Den Rest bekam ich nicht mit, da der Typ auf uns zu lief und wir ein paar Schritte zurück machen mussten. "Man hat mir in der Schule gesagt der Direktor sei hier zu finden." "Und was führt Sie her? Was genau wollen Sie von mir?", fragte Dumbledore. "Es ist von uns Schulräten beschlossen worden ihr Amt neu zu vergeben." Wieder wollte ich etwas sagen und jetzt legte auch noch Ron seine Hand auf meinen Mund, zusätzlich zu Harrys. Oh man!

"Wir haben das Gefühl, dass sie nicht mehr Herr der Lage sind. Wenn diese Angriffserie nicht endet, gibt es bald keine Muggelgeborenen mehr in Hogwarts. Nicht auszudenken was das für ein Verlust für die Schule wäre, oder?" Das letzte sagte er mit leicht spöttischem Unterton. "Sie können Professor Dumbledore nicht wegschicken!", beharrte Hagrid.

"Beruhige dich Hagrid. Wenn es der Wunsch der Schulräte ist, dann werde ich natürlich Platz machen", meinte Dumbledore. Was? Nein! "Nach wie vor, gilt jedoch. Wenn jemand um Hilfe bittet in Hogwarts, dann wird er sie auch stets bekommen." Diesen Satz schien Dumbledore an uns gerichtet zu haben, denn er schaute uns dabei direkt an. Was zum?

Der Typ ging, Dumbledore, Fudge und Hagrid folgten. Hagrid blieb noch kurz stehen und räusperte sich einmal. "Wenn irgendjemand versucht was raus zu finden, dann muss er nur eins tun. Nämlich den Spinnen folgen. Ja. Die werden ihn hin führen. Das wollte ich nur sagen. Ach, und jemand muss Fang füttern, während ich weg bin." Dann ging Hagrid auch. Fudge schaute sich noch einmal verwirrt um und folgte ihm dann aber.

Harry hatte gerade den Umhang wieder weg getan, da wollte ich schon zu meiner Schimpftirade ansetzen. "Seht doch", meinte Harry plötzlich und zeigte auf viele kleine Spinnen, die aus den Fenstern verschwanden. "Kommt mit", sagte Harry, nahm sich eine Lampe und ging nach draußen. Fang folgte uns.

Harry sah sich den Weg der Spinnen genauer an. "Gehen wir." "Was?", quitschte Ron. "Hagrid hat gesagt wir sollen den Spinnen folgen." "Aber die laufen genau in den verbotenen Wald", keuchte Ron. Harry lief los und Ron und ich folgten ihm. "Wieso gerade Spinnen? Warum können wir nicht lieber den Schmetterlingen folgen?", fragte Ron. "Weil das zu schön wäre um wahr zu sein", murmelte ich und griff dann schnell nach Harrys freier Hand, die er auch sofort drückte.

Harry Potter und seine kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt