Kapitel 24

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Samu's Sicht

Eigentlich hasste ich solche Veranstaltungen. Wenn wir vor einem so kleinen Publikum spielten, war ich meistens noch viel nervöser, als wenn wir in einer großen Arena oder in einem Stadion vor ein paar tausend Leuten auftraten.
Ich hatte die Einladung allerdings angenommen, weil Markus, ein guter Freund von mir, zu den Initiatoren dieser Sponsoren-Veranstaltung gehörte und ich ihm noch etwas schuldig war. Noch dazu war es eine Veranstaltung von BMW-Deutschland und so ziemlich jeder wusste mittlerweile, dass ich ein großer Fan dieser Marke war. Meine Zusage war also nur noch reine Formsache gewesen.

Die Jungs hatten sofort zugestimmt und wollten mich begleiten. Glücklicherweise konnte Mikko auch Laura davon überzeugen.
Sie sah mal wieder umwerfend aus und ich konnte meine Augen einfach nicht von ihr lassen. Das änderte sich auch nicht, als wir auf der Bühne standen und einige Songs spielten.
Da sie und Mikko noch immer an unserem Tisch saßen, der nur knapp 10 Meter von der Bühne entfernt war, schaute ich fast schon automatisch immer wieder zu ihr.
Mein Herz machte jedes Mal einen Sprung, wenn sich unsere Blicke trafen und ihre vollen Lippen sich zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln verzogen.

Nach unserem Auftritt waren die anwesenden Gäste hellauf begeistert und applaudierten lange. Als wir zu unseren Plätzen zurückkehrten, waren Mikko und Laura verschwunden.
Ich folgte den Jungs an die Bar und es dauerte nicht lange, bis ich sie in der Menge entdeckte. Sie erhob gerade ihr Glas und stieß mit Mikko an. Die beiden lachten und schienen sich wirklich gut zu verstehen.

Erleichterung machte sich in mir breit, doch ich befürchtete trotzdem, dass Mikko sie nicht mehr dabei haben wollte, wenn er erstmal bemerkte, dass da etwas zwischen uns lief.
Seine mögliche Reaktion konnte ich nicht wirklich abschätzen.
Ich wusste jedoch, dass es besser war, das ganze erstmal geheim zu halten. Zumindest bis zum Ende der Tour.

Laura's Sicht

Ich plauderte mit Mikko und war überrascht, wie offen und locker er sein konnte. Er hatte uns gerade einen zweiten Drink bestellt, als ich Samu in der Menge erblickte. Doch er war nicht alleine.
Neben ihm stand eine schlanke, blonde Frau. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr und lachte theatralisch.
Ich wusste nicht wer sie war, aber ich sah, wie sie ihn anschaute und wie sie ihre Hand auf seine Schulter legte und sich mit ihrem perfekten Körper an ihn schmiegte.
Schleichend überkam mich die Eifersucht. Obwohl ich das alles eigentlich gar nicht sehen wollte, konnte ich meinen Blick nicht vom Geschehen abwenden. Das blieb auch von Mikko nicht unbemerkt.

"Das passiert ständig.", sagte er fast schon beiläufig und nippte an seinem Glas.
Eigentlich hatte ich keinen Grund  und vor allem kein Recht darauf, eifersüchtig zu sein. Samu war ein freier Mann. Zwischen uns gab es nur ein paar Küsse. Mehr nicht.
Auch wenn es sich für mich zugegebenermaßen nach sehr viel mehr anfühlte.

"Hey.", ertönte plötzlich seine vertraute Stimme hinter mir.
Samu, Riku und Osmo gesellten sich zu uns. Während die anderen noch immer die Getränkekarte studierten, legte Samu unauffällig seinen Arm um meine Taille und ließ mich so augenblicklich erstarren.
Mein Herz schlug schneller und mir wurde ziemlich warm. Das lag mit Sicherheit nicht am Alkohol.
Ich blickte verstohlen zu ihm hoch. Als sich unsere Blicke trafen, lächelte er mich liebevoll an und sein Griff um meine Taille verfestigte sich. Damit zog er mich automatisch noch ein Stück näher an seinen Körper.
Da der Platz an der Bar sowieso begrenzt war und alle dicht an dicht nebeneinander standen, fiel das zum Glück gar nicht auf.

Die Jungs plauderten mit verschiedenen Leuten, die sich nach und nach zu uns gesellt hatten und dann genauso schnell wieder verschwunden waren und ich hörte mehr oder weniger interessiert zu und beobachtete das bunte Treiben im Saal.
Auch nach über eine Stunde standen wir immer noch so da.
Riku, Sami, Raul und Osmo waren mittlerweile leicht beschwippst, Samu hatte noch immer seinen Arm um mich gelegt und schien das auch nicht ändern zu wollen und Mikko tippte auf seinem Handy herum und war schon wieder dabei, den Ablauf des nächsten Tages zu organisieren.

"Was meint ihr? Wollen wir uns verabschieden und uns auf den Rückweg zum Hotel machen?", fragte er schließlich in die Runde. Alle nickten zustimmend, also bahnten wir uns langsam den Weg durch die Menge, um zum Ausgang zu gelangen.
Als wir uns in Bewegung setzten, ließ Samu von mir ab.
Doch nur wenige Sekunden später spürte ich wieder seine warme Hand, die sich auf meinen nackten Rücken legte. Mein Körper reagierte sofort und spannte sich an. Mein Herz raste.
Er streichelte mit seinen rauen Fingern unauffällig und kaum merklich über meinen Rücken, doch er brachte mich damit fast um den Verstand.
Mein Verlangen nach ihm wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle umgedreht, meine Arme um ihn geschlungen und meine Lippen auf seine gelegt. Doch das ging nicht.
Wir mussten uns unauffällig verhalten. Vor allem in der Öffentlichkeit.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt