Kapitel 6

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Samu's Sicht

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in das Restaurant, in dem Mikko einen Tisch für uns reserviert hatte.
Einfach mal so mit der ganzen Band irgendwo Essen zu gehen, war eigentlich nahezu unmöglich. Vor allem hier in der Schweiz oder auch in Deutschland und Österreich, wo uns so ziemlich jeder erkannte und wir ständig von Fans angesprochen, und nach Fotos oder Autogrammen gefragt wurden.
Allerdings hatte Mikko mittlerweile in fast jeder Stadt, in der wir häufig unterwegs waren, so seine Kontakte, die es uns ermöglichten, beliebte Lokale zu besuchen ohne den anderen anwesenden Gästen zu auffällig über den Weg zu laufen.
So war es auch dieses Mal.

Als wir das "El Dorado" nach knapp 15 Minuten erreichten, wurden wir bereits am Seiteneingang von Mikkos Freund erwartet, der uns fröhlich begrüßte und uns dann in den etwas abgelegeneren Teil des gemütlichen Restaurants führte.

Laura's Sicht

Es war schon ziemlich seltsam, als einzige Frau ständig mit einer Horde von Männern unterwegs zu sein, die sich untereinander größtenteils in einer Sprache unterhielten, von der ich nicht ein einziges Wort verstand. Aber es war definitiv deutlich lockerer und viel lustiger, als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich mochte die Jungs und ihre offene Art wirklich sehr.
Nur Mikko war immer etwas zurückhaltend, aber das war wahrscheinlich auch seine Aufgabe, als Manager von so einem wilden Haufen. Immerhin musste einer den Überblick über das ganze Geschehen behalten.

Wir aßen, tranken, plauderten über alles mögliche und lachten so viel, dass mein Bauch schon schmerzte. Erst weit nach 23 Uhr waren wir wieder zurück im Hotel und nachdem Mikko nochmal betont hatte, dass er den Jungs am nächsten Tag nicht zur Verfügung stand, da er einige geschäftliche Termine wahrnehmen musste, verschwand nach und nach jeder in seinem Zimmer.

Ich putzte meine Zähne, zog mich aus und legte mich ins Bett. Obwohl es ziemlich spät war und ich in der letzten Nacht nicht besonders gut geschlafen hatte, konnte ich einfach nicht einschlafen.
Ich schnappte mir mein Handy und öffnete Instagram, doch die erste Benachrichtigung, die ich dort sah, machte jede Form von aufkommender Müdigkeit sofort wieder zunichte.

Ich hatte einen neuen Follower. Aber nicht irgendwen, sondern IHN.
" 'Hapahaber' folgt dir jetzt. "
Genau dieses kleine Benachrichtigungsfeld ploppte auf und sorgte bei mir zuerst fast für einen Herzstillstand und nach ein paar Minuten dann für tausende Gedanken, die wie Blitze durch meinen Kopf schossen.
Warum folgt er mir? Hatte er auf Instagram gezielt nach mir gesucht? Wenn ja, warum in aller Welt...?

Ich versuchte mich zu beruhigen, blieb dabei jedoch ziemlich erfolglos.
Wie gebannt starrte ich auf den Bildschirm und ging immer wieder alle möglichen Erklärungsansätze dafür durch, warum ausgerechnet er mir folgen sollte.
Ich kam dann nach ungefähr 2700 verschiedenen Gedankengängen zu dem Entschluss, dass er das wahrscheinlich einfach getan hatte, weil wir uns bereits jetzt ein kleines bisschen angefreundet hatten, was ja auch von Vorteil war, da wir die nächsten Wochen ständig eng beieinander sein und viel Zeit miteinander verbringen würden.

Um wieder runter zu kommen schaltete ich mein Handy aus und legte es zur Seite. Einschlafen war jetzt allerdings noch schwieriger als zuvor.
Ich stieg wieder aus dem Bett, schnappte mir meinen etwas zu großen Hoodie, zog ihn über und öffnete dann die Tür, die auf den Balkon führte.
Von hier oben hatte man einen atemberaubenden Blick auf die vielen Lichter der Stadt.
Ich stellte erst jetzt fest, dass es kein kleiner Balkon, sondern eine riesige Dachterasse war, die offensichtlich zu mehreren Zimmern auf dieser Etage und dieser Seite des Gebäudes gehörte.

"It's way to cold to be here in this outfit.", ertönte eine mir bekannte Stimme einige Meter entfernt von mir.
Vor Schreck blieb schon wieder fast mein Herz stehen.
Samu saß dort auf einem kleinen hölzernen Etwas, das wahrscheinlich einen Tisch darstellen sollte und musterte mich mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen.
Nur das Licht, das durch die großen Fenster nach außen drang, erhellte die finstere Dachterasse ein wenig.

"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte ich, um die nächtliche Stille zu durchbrechen.
Er antwortete nicht, sondern nickte nur stumm und ließ seinen Blick dann durch die Dunkelheit schweifen.
Als er mich wieder anschaute, deutete er auf den Platz neben sich und bot mir somit wortlos an, mich zu ihm zu gesellen.

Ich zögerte kurz.
Lediglich mit einem Pullover bekleidet im März und mitten in der Nacht draußen zu sitzen, erschien mir nicht als die beste Idee und auch die Gänsehaut, die sich aufgrund der recht kalten Luft, bereits auf meinem ganzen Körper ausgebreitet hatte, bestätigte das.
Während ich noch überlegte seine Einladung auszuschlagen, hatte mein Körper sich jedoch schon dagegen entschieden und bewegte sich mit bedächtigen Schritten auf ihn zu.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt