Samu's Sicht
Den ganzen Abend über konnte ich an nichts anderes denken, als an Laura.
Unsere überraschende Begegnung hatte alles verändert.
Alle Gefühle, die ich in den letzten Monaten verdrängt hatte, waren wieder da. Fast als wäre sie nie weg gewesen.Dass meine Gedanken fast ununterbrochen um sie kreisten, blieb auch von Mikko nicht unbemerkt, als wir zusammen im Hotelrestaurant saßen.
"Was hat diese Frau denn diesmal mit dir gemacht? Du bist schon wieder total durch den Wind.", stellte er fest und klang ehrlich besorgt.
"Sie hat nichts gemacht. Es ist alles gut. Glaube ich.", gab ich zurück und trank einen großen Schluck von meinem Bier.
"Glaubst du? Habt ihr geredet? Über diese Sache von damals?", hakte Mikko weiter nach.
Ich nickte stumm.
"Und? Du siehst nicht besonders glücklich aus.", sagte er."Ich weiß auch nicht. Ich meine, ich kann verstehen, warum sie damals so gehandelt hat, aber ich hab Angst, dass es diesmal genauso laufen wird. Dass sie mich noch immer nicht will.", sagte ich aufgewühlt.
Mikko nickte verständnisvoll und sagte dann: "Eine zweite Chance ist ja schön und gut, aber pass auf, dass du dich da nicht in irgendwas verrennst und dann wieder so endest, wie damals."Er hatte recht. Ein weiteres Mal, würde ich das wahrscheinlich nicht durchstehen.
Ich musste herausfinden, was Laura wirklich fühlte.
Ich musste herausfinden, ob sie sich überhaupt eine gemeinsame Zukunft mit mir vorstellen konnte und ob sie diesmal bereit war, diesen Schritt zu gehen.Laura's Sicht
Am nächsten Tag ging ich ganz normal zur Arbeit.
In meinem Kopf ging es allerdings alles andere als normal zu.
Ich war unheimlich nervös. Das lag jedoch nicht an meinem bevorstehenden Arbeitstag, sondern an dem, was mich nach Feierabend erwartete.Ich freute mich darauf, Samu wiederzusehen, doch gleichzeitig hatte ich ziemliche Angst davor, denn ich wusste nicht so recht, was mich erwartete.
Diese angespannte Situation zwischen uns, machte mich fast wahnsinnig.Der Tag verging schnell und ich hatte mehr als genug zu tun und somit zum Glück kaum Zeit, mir noch mehr Gedanken über das bevorstehende Treffen mit Samu zu machen.
Um 14 Uhr, und somit etwas früher als sonst, verließ ich das Büro.
Das Wetter war herbstlich und die dunklen Wolken, die am Himmel aufzogen, ließen erahnen, dass es bald regnen würde, also machte ich mich schnellstmöglich auf den Weg nach Hause.
Nach knapp 20 Minuten Fußweg hatte ich mein Ziel erreicht.
Ich streifte meine Schuhe ab, zog meine Jacke aus und war gerade auf dem Weg in die Küche, als mein Handy klingelte.
Der Name meiner Schwester leuchtete auf dem Display.
Ich nahm den Anruf entgegen und lauschte ihrer gewohnt fröhlichen Begrüßung."Hey. Ich bin gerade nach Hause gekommen. Wie geht's dir?", gab ich zurück.
Wir plauderten über die Arbeit und über das, was in den vergangenen Tagen sonst noch so passiert war.
Das Detail, dass ich Samu zum ersten Mal seit unserem schmerzhaften Abschied wiedergesehen hatte, ließ ich allerdings aus, denn ich war nicht bereit für die unzähligen Fragen, die Nina stellen würde, und die kuriosen Theorien über die Gründe für Samus plötzliches Auftauchen, die sie dann aufstellen würde."Heute Abend ist diese Party bei Tom. Ich gehe davon aus, dass du mitkommst, oder?", fragte Nina nach etwas Smalltalk.
"Nee, ich kann heute leider nicht.", sagte ich entschuldigend.
"Oh okay. Hast du schon was vor?", fragte sie neugierig und ich kam ins Schwitzen, denn wenn es um sowas ging, war ich eine verdammt schlechte Lügnerin.
"Ja, kann man so sagen.", sagte ich ganz beiläufig und versuchte das Thema zu wechseln, doch Nina merkte sofort, dass mehr dahinter steckte.
"Muss man jedes Wort aus dir herauskitzeln? Sag schon. Was hast du vor?".
Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie wild mit den Händen herumfuchtelte und sich über meine wortkarge Art aufregte."Ich bin verabredet.", antwortete ich.
"Und warum machst du so ein Geheimnis daraus?", fragte Nina und klang verwirrt.
"Samu", brachte ich leise, fast schon flüsternd hervor.
Zu einer besseren Antwort war ich in dem Moment nicht fähig, denn sobald ich auch nur an ihn dachte, schien mein Verstand einfach auszusetzen.
Plötzlich war es ganz Still geworden."Samu?", fragte Nina nach einigen Sekunden des Schweigens.
"Ja, er ist hier. Also nicht bei mir. Hier in Berlin.", stotterte ich nervös.
Noch immer konnte ich nicht glauben, dass wir uns so ganz zufällig über den Weg gelaufen waren.
"Du hast dich also bei ihm gemeldet?", fragte Nina und klang ziemlich überrascht.
"Nein. Nein, hab ich nicht. Wir haben uns zufällig getroffen. Auf der Arbeit. Er und Mikko waren dort, weil sie einen Termin hatten.", erklärte ich.
"Ach du Scheiße", seufzte Nina.
"Jetzt mal im Ernst: Das ist doch kein Zufall. Ihr wechselt jahrelang kein Wort miteinander und trauert euch gegenseitig hinterher und dann lauft ihr euch einfach so über den Weg? Niemals. Das hat doch was zu bedeuten.", fügte sie energisch hinzu und brachte mich damit erneut ins Grübeln.
"Ich glaube nicht an sowas.", gab ich zurück, doch in meinem Kopf arbeitete es.Vielleicht hatte Nina recht.
Vielleicht war das unsere Chance. Vielleicht war das meine Chance, diesmal das richtige zu tun und die richtige Entscheidung zu treffen.
"Ich wusste immer, dass das mit euch noch nicht vorbei ist. So, und jetzt bereitest du dich auf dein Date vor. Morgen Nachmittag komme ich vorbei und dann erzählst du mir jedes kleine Detail von eurem Treffen.", sagte Nina bestimmend.
"Mache ich. Bis Morgen!", antwortete ich angespannt und legte auf.
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On tour with a rockstar / Samu & Laura
FanficAls die angehende Eventmanagerin Laura direkt nach ihrem Studium die Chance bekommt, mit der beliebten Band Sunrise Avenue auf Tour zu gehen, ahnt sie nicht, dass es auf dieser Reise schon bald um viel mehr gehen wird, als nur um ihren Job. Samu Hab...