Kapitel 5

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Laura's Sicht

Nach ungefähr 3 Stunden machten wir eine kurze Pause an einer Autobahnraststätte.
Osmo und Sami gingen nach draußen um sich die Beine zu vertreten, während wir im Bus warteten.
Gedankenverloren tippte ich auf meinem Handy herum, als plötzlich Samu neben mir auftauchte und mich anstupste.
"Komm mit. Ich zeig dir unseren Bus.", sagte er lächelnd und streckte mir einladend seine Hand entgegen.
Wie ferngesteuert und ohne zu zögern stand ich auf und folgte ihm.

Hinter dem Bereich, in dem wir während der Fahrt gesessen hatten, befand sich eine kleine Lounge mit Couch, Fernseher, Minibar und allem was dazu gehörte.
Mit einer ziemlich lustigen Mischung aus Deutsch und Englisch versuchte er mir alles ausführlich zu erklären.

Weiter hinten befand sich das kleine Bad und hinter einem langen dunkelgrauen Vorhang befanden sich rechts und links jeweils 3 Betten und einige Abstellmöglichkeiten für Gepäck.
Am Ende des Gangs befand sich eine schmale Tür.
"Ein geheimes Zimmer?", scherzte ich und deutete mit der Hand in diese Richtung.
"Find it out.", antwortete Samu herausfordernd und bedeutete mir, vorzugehen und nachzuschauen.

Im Vorbeigehen streifte ich seinen großen Körper mit meiner Hüfte und meiner Schulter, da der Gang doch recht eng war.
Ich ließ mir meine Nervosität jedoch nicht anmerken, trat ein paar Schritte vor und öffnete langsam die Tür.

Samu legte seine große Hand sanft auf meinen Rücken und schob mich behutsam vorwärts. Als das Licht plötzlich anging, stand ich mitten in einem sehr kleinen, aber durchaus komfortablen Schlafzimmer.
Ein Schlafzimmer in einem Bus? Das waren zwei Dinge, die für mich irgendwie noch nicht so ganz zusammenpassten.
In der Mitte stand ein mindestens 1,60 Meter breites Bett. Auf der einen Seite gab es sogar ein kleines Fenster, auf der gegenüberliegenden Seite einige Schränke und an der Wand neben der Tür, hing auch noch ein Fernseher.
Das war wirklich beeindruckend.

"Wer schläft hier?", fragte ich an Samu gewandt, doch eigentlich konnte ich mir schon fast denken, wie die Antwort lauten würde.
"Ich", verkündete er mit einem breitem Grinsen und vor der Brust verschränkten Armen.

Als die anderen zurück im Bus waren, begab sich jeder wieder auf seinen Platz und wir setzten unsere Fahrt fort. Nach 2 weiteren Stunden erreichten wir dann auch schon unser Ziel: Zürich.
Wir durchquerten die Innenstadt, die wegen des Feierabendverkehrs total verstopft war und der Bus hielt schließlich direkt vor einem Hotel an.
Samu wartete vor der Tür auf mich und reichte mir helfend seine Hand, als ich als letzte aus dem Bus stieg.

Mikko war anscheinend ein echtes Organisationstalent und plante alles perfekt voraus, denn er wartete bereits vor der gläsernen Drehtür, die ins Innere des Hotels führte, und reichte jedem die Karte für sein Zimmer.
"Um 18 Uhr treffen wir uns hier unten. Ich habe für uns einen Tisch im 'El Dorado' reserviert.", verkündete er und war dann auch schnell wieder verschwunden.
Jeweils zu dritt stiegen wir in den Aufzug, um zu unseren Zimmern zu gelangen.
Osmo, Samu und ich fuhren in die 7. Etage. Ich war wirklich dankbar, dass ich nicht mit Samu alleine auf so engem Raum sein musste, denn ich hatte in nicht mal 24 Stunden nun schon einige Situationen durchlebt, in denen mich seine Anwesenheit ziemlich aus dem Konzept brachte.
Ich war mir allerdings sicher, dass sich das bessern würde, sobald ich mich erstmal daran gewöhnt hatte, ständig von Rockstars umgeben zu sein.
"Ich hole euch ab. Seid pünktlich.", sagte Osmo, als wir auf unserer Etage angekommen waren. Dann verschwand er in seinem Zimmer, das direkt neben meinem lag.

Samu's Sicht

Ich war zwar ziemlich erschöpft von der langen Fahrt, aber es war schon nach 17 Uhr, deshalb lohnte es sich nicht mehr ein Nickerchen zu machen.
Ich zog meine Klamotten aus, schnappte mir ein frisches Handtuch und ging ins Bad.
Wenn ich schon nicht schlafen konnte, würde mir zumindest eine kalte Dusche dabei helfen, wieder etwas wacher zu werden.

Ich hatte mich gerade fertig angezogen, als es an meiner Tür klopfte.
Zu meiner Überraschung stand aber nicht Osmo, sondern Laura davor.
"Bist du bereit? Osmo musste nochmal kurz zurück in sein Zimmer. Er kommt sicher gleich.", sagte sie und lächelte schüchtern, während sie nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
Ich verstaute mein Handy und meinen Geldbeutel in meiner Tasche, schnappte mir meine Lederjacke und wir gingen gemeinsam in Richtung Aufzug.

Laura sah toll aus.
Anscheinend hatte ich sie diesmal aber etwas zu auffällig gemustert, während wir schweigend warteten. Als sich unsere Blicke trafen, sah ich in ihren Augen eine Mischung aus Belustigung und Verwirrung.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt