Kapitel 70

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Laura's Sicht

Es schien, als hätte Nina ihre anfängliche Schüchternheit über Bord geworfen.
Sie plauderte ganz normal mit Samu, doch ich hörte ihre Stimmen nur gedämpft und konnte nicht verstehen, worüber sie redeten.
Als ich dann zurück ins Wohnzimmer trat, verstummten die beiden und lächelten mich zufrieden an.

"Pizza ist da.", quietschte Nina erfreut, als es an der Tür klingelte.
Sie kam mir zuvor und durchquerte in Windeseile das Wohnzimmer, um dem Pizzaboten die Tür zu öffnen.
Mit drei großen Pizzakartons in der Hand, kam sie zurück.
Ich räumte den Tisch frei und half ihr dabei, diese unfallfrei abzustellen.

Ungeduldig biss ich in das erste Stück meiner Pizza, das herrlich nach Salami und Käse duftete. Es schmeckte fantastisch.
Mein Magen knurrte zustimmend und verlangte nach mehr.

"Wie lange bleibst du eigentlich noch in Berlin?", fragte meine Schwester an Samu gewandt und stellte ihren Karton zurück auf den Tisch.
"Ich fliege Morgen wieder nach Helsinki.", antwortete er und sah mich an.
Ein zögerliches Lächeln umspielte seine Lippen.

Wir beide wussten, dass der Abschied schwer werden würde.
Doch diesmal war es anders, als beim letzten Mal.
Ich war mir sicher, dass wir ganz bald einen passenden Zeitpunkt finden würden, sodass ich ihn in Finnland besuchen konnte.

"Mach's gut, Samu. Und pass gut auf meine kleine Schwester auf.", murmelte Nina, als sie ihn zum Abschied umarmte.
"Das mache ich.", gab er zurück und lächelte mich über ihren Kopf hinweg an.
Samu legte seinen Arm um meine Taille und zog mich enger an sich, als Nina die Treppen hinunterlief und uns noch einmal zuwinkte.

"Und was machen wir jetzt?", brummte er verführerisch und dirigierte mich mit dem Rücken gegen die Tür, die ich gerade geschlossen hatte.
"Ich weiß nicht, was du jetzt machst, aber ich gehe duschen.", verkündete ich kichernd und schob ihn sanft beiseite.
Er versuchte sich dagegen zu wehren und schmollte.

"Du wartest hier.", sagte ich und zwinkerte ihm zu, bevor ich ihn nochmal flüchtig küsste und in Richtung Bad ging.
"Aber ich muss auch duschen.", warf er ein.
Ich blieb stehen und drehte mich nochmal zu ihm um.
Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste schelmisch.

Ich wusste genau, worauf er hinauswollte, doch ich berfürchtete, dass meine Dusche nicht der richtige Ort dafür war.
Sie war nur halb so groß wie die Duschen in den Hotels, in denen wir uns damals oft geliebt hatten.
Allein der Gedanke daran, sandte ein angenehmes Prickeln in bestimmte Regionen meines Körpers.
Doch ich blieb standhaft.
Immerhin hatten wir danach noch genug Zeit für andere Dinge.

Ich stand unter der Dusche und genoss das warme Wasser, das auf meinen Körper prasselte und meine Muskeln entspannte.
Der fruchtige Duft meines Shampoos hüllte mich ein, wie eine Wolke, und ich fühlte mich wieder sauber und frisch, nachdem ich den Schaum aus meinen Haaren und von meinem Körper gewaschen hatte.

Als ich mich umdrehte, um das Wasser abzustellen, erblickte ich Samu, der mitten im Badezimmer stand, und mich beobachtete.
Ich erstarrte in meiner Bewegung.
Wie ferngesteuert wischte ich mit der Hand über die gläserne Tür der Dusche, die vom Wasserdampf beschlagen war.
Samu war komplett nackt.
Ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte, wanderte mein Blick über seine breiten Schultern, über seinen definierten Bauch und schließlich zu seiner Körpermitte.
Er war mehr als bereit. Das war deutlich sichtbar.
Dieser Anblick sorgte dafür, dass das Adrenalin durch meinen Körper schoss und mein Verlangen nach ihm rasend schnell erwachte.

Samu deutete meinen intensiven Blick offenbar als Einladung.
Er kam langsam näher und öffnete schließlich die Tür, um einzutreten.
Meine Dusche war klein, doch plötzlich war ich mir sicher, dass uns das bei dem, was gleich passieren würde, nicht störte.

"Hast du es dir anders überlegt?", raunte er und fixierte mich mit seinem dunklen Blick.
Ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, als er langsam immer näher kam.
Sein Anblick hatte mir schlichtweg die Sprache verschlagen.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und presste meine Lippen stürmisch auf seine.
Samu erwiderte den Kuss genauso heftig, ließ seine Hände über meinen nassen Körper gleiten und drängte mich sanft gegen die Wand, sodass wir beide unter dem warmen Wasserstrahl standen.

Ich reckte mich ihm und seinen sanften Berührungen entgegen und legte den Kopf in den Nacken.
"Ich will dich. So sehr.", raunte er ganz nah an meinem Ohr und bahnte sich mit seinen Lippen den Weg an meinem empfindlichen Hals entlang und über mein Schlüsselbein.

"Bitte, Samu.", flehte ich und zog ihn enger an mich.
Ich wollte ihn spüren. Ich wollte spüren, wie er mich voll und ganz ausfüllte und wie unsere nassen Körper eins wurden.
Er verstand meine Signale.

Er hob mich ohne Vorwarnung hoch und ich schlang meine Beine um seinen Körper.
Wie von selbst fanden wir uns und schon ein paar Sekunden später, schob er sich in mich.
Samu gab einen animalischen Laut von sich und seine Finger gruben sich in meine Oberschenkel.
Wir liebten uns stürmisch und vergaßen alles um uns herum.
Selbst die geflieste Wand in meinem Rücken, die mich vermuten ließ, dass ich ein paar blaue Flecken davontragen würde, war mir vollkommen egal.
Es gab nur noch uns beide.

"Ich liebe dich.", keuchte er, als er von meinen Lippen abließ.
"Ich liebe dich auch.", gab ich atemlos zurück und krallte meine Hände fester in seinen Rücken, als er mich dem Höhepunkt mit jedem Stoß näher brachte.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt