Kapitel 10

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Laura's Sicht

Samu trug mich ins Zimmer und setzte mich behutsam auf dem Bett ab.
"Warte hier. Ich bin gleich wieder da.", sagte er und verließ den Raum mit schnellen Schritten.
Nach wenigen Minuten des Wartens kam er zurück und hielt triumphierend einen Eisbeutel in die Höhe.
"Ich hab was zum kühlen besorgt.", sagte er und setzte sich neben mich.
Er bedeutete mir, mein Bein aufs Bett zu legen, also streifte ich meinen Schuh ab und tat was er verlangte.
Mein Knöchel war leicht angeschwollen, doch die Schmerzen waren nicht allzu stark und dann sowieso fast vergessen, als Samu mein Bein vorsichtig anhob und es auf seinem Oberschenkel ablegte, um den Eisbeutel auf meinem Knöchel zu platzieren.
"Geht schon wieder.", sagte ich leise und rang mir ein nervöses Lächeln ab.
Es war wirklich süß, wie liebevoll er sich um mich kümmerte.
Doch ich musste mich ziemlich beherrschen, um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich seine Berührungen aus dem Konzept brachten

"Hast du Lust noch was zu trinken?", fragte er und durchbrach damit die Stille.
"Ähm. Ja. Klar.", erwiderte ich etwas irritiert.
Samu griff augenblicklich zum Telefon, rief den Zimmerservice an und bestellte eine Flasche Wein.

"Mach es dir gemütlich.", sagte er und deutete auf das große Bett, während er zur Tür ging um sie zu öffnen.
Mit einem Tablett, auf dem sich die besagte Flasche Wein und 2 Gläser befanden, kam er zurück.
Gekonnt entkorkte er die Flasche und kippte die dunkelrote Flüssigkeit in die edlen Gläser. Eines davon reichte er mir, bevor er selbst das andere nahm und sich zu mir setzte.
"Kippis!", sagte er und streckte mir sein Glas entgegen um mir zuzuprosten.
"Das sagen wir in Finnland, wenn wir sagen...Prost.", erklärte er lachend.

Innerhalb ziemlich kurzer Zeit leerten wir die gesamte Flasche Wein und allmählich entfaltete der Alkohol seine Wirkung.
Mir wurde ziemlich warm und ich war längst nicht mehr so nervös in Samus Nähe.
Ganz locker und offen plauderten wir über alles mögliche. Immer mal wieder erwischte ich mich selbst dabei, wie ich seine muskulösen Arme mit den interessanten Tattoos etwas zu genau musterte und ihm das ein oder andere Mal vielleicht ein bisschen zu tief in seine blauen Augen schaute.
Ich wusste, wie gefährlich es war, denn die Wirkung, die er auf mich hatte, war mir und vielleicht auch ihm bewusst. Doch heute Abend genoss ich es in seiner Nähe zu sein und ihn besser kennenzulernen.

Samu's Sicht

Nach der Flasche Wein, die wir gemeinsam geleert hatten, war Laura ziemlich gut drauf und hatte ihre Schüchternheit nahezu komplett über Bord geworfen.

"Machst du das hier öfter?", fragte sie kichernd und deutete auf die leeren Gläser, die auf dem hölzernen Tisch neben dem Bett standen.
"Was meinst du?", fragte ich belustigt.
"Frauen abschleppen und dann mit ihnen Wein trinken. In deinem Bett.", sagte sie ganz unverblümt und schaute mich herausfordernd an.

Wenn sie so in die Offensive ging, konnte ich das auch.
"Nur wenn sie so schön sind wie du.", antwortete ich und fügte nach einem kurzen Moment der Stille noch hinzu: "Außerdem hab ich dich nicht abgeschleppt. Nur nach Hause getragen.".
Daraufhin wurde ihre Miene nun wieder etwas ernster.
"Danke nochmal, Samu.", flüsterte sie und drückte sanft meine Hand.

Irgendwann wurde unser Gespräch durch das Klingeln meines Handy unterbrochen.
Der Name meiner Schwester leuchtete auf dem Display.
Ich entschuldigte mich für einen Augenblick und ging dann nach draußen auf die Terasse. Sanna erkundigte sich, wie es mir ging und wie unsere Tour lief.
Da es allerdings schon recht spät war, beendeten wir das Gespräch nach einigen Minuten wieder.
Als ich zurück ins warme Zimmer trat, lag Laura ausgestreckt in meinem Bett und war anscheinend so müde, dass sie fast eingeschlafen war, während ich telefoniert hatte.
"Komm her. Ich bring dich in dein Zimmer.", sagte ich und beugte mich über das Bett, um sie hoch zu heben.
Diesmal protestierte sie nicht, sondern quittierte das ganze nur mit einem verschlafenen Grinsen, bevor sie dann wieder ihren Arm um mich legte, um sich festzuhalten.
Als wir vor ihrer Zimmertür standen, zog sie die Schlüsselkarte aus ihrer Jackentasche und hielt sie vor den Scanner.
Ich trug sie zum Bett und ließ sie vorsichtig herunter.

"Schlaf gut, Samu.", flüsterte sie, als wir uns ein letztes Mal an diesem Abend tief in die Augen schauten.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt