Kapitel 7

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Laura's Sicht

Samu rückte ein Stück zur Seite um mir etwas mehr Platz zu machen und ich ließ mich neben ihn auf den schmalen Holztisch sinken.
Voller Konzentration versuchte ich darauf zu achten, jeglichen Körperkontakt zu vermeiden, doch spätestens als er sich dann zu mir wandte, war dieser Versuch kläglich gescheitert.
"What's up? Du wirkst so nachdenklich.", sagte er leise und streichelte mit einer federleichten Bewegung über meine Hand, die auf meinem nackten Oberschenkel ruhte.
Ich erstarrte und musste mich innerlich selbst dran erinnern weiter zu atmen, wenn ich nicht gleich umfallen und mich total blamieren wollte.
Ich versicherte ihm, dass alles in Ordnung war und so kamen wir dann ins Gespräch.

Samu erzählte mir von seiner Familie, die in Helsinki lebte.
Von seiner Mutter, seinen Geschwistern und seinen zuckersüßen Nichten, mit denen er gerne Zeit verbrachte, wenn er gerade nicht in ganz Europa unterwegs war.

Immer wieder betonte er, wie sehr er die Musik liebte, die ihn schon fast sein ganzes Leben lang begleitete. Nachdem ich ihn gestern Abend auf der Bühne gesehen hatte, bestand daran auch definitiv kein Zweifel.
Ich hatte schon viele Konzerte erlebt und viele Stars auf der Bühne gesehen, aber ich konnte mich an keinen erinnern, der mit so viel Herzblut dabei war und der so viele Emotionen in seine Songs legte wie Samu.
Noch dazu hatte er eine wahnsinnig schöne Stimme, die auch jetzt, wo er einfach nur ganz normal redete, wie Musik in meinen Ohren war und für noch mehr Gänsehaut sorgte.
Ich hätte ihm die ganze Nacht lang zuhören können, doch irgendwann wurde ich ziemlich müde.

"Let's go to bed.", flüsterte er und stand dann auf.
"Schlaf gut, Laura.", sagte Samu und streichelte über meinen Rücken.
"Gute Nacht, Samu.", erwiderte ich leise und ging zurück in mein Zimmer.
Ich legte mich ins Bett und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Doch immer wieder tauchten diese blauen Augen und Samus markantes Gesicht vor meinem inneren Auge auf.

Was war es nur, das ihn so unglaublich anziehend machte? Und warum reagierte ich so empfindlich darauf? Immerhin war ich mit Mike zusammen und andere Männer sollten mich eigentlich gar nicht interessieren.

Samu's Sicht

Der nächste Tag begann entspannt.
Als ich aufwachte war es kurz nach 8 Uhr.
Da wir nur selten das vom Hotel angebotene Frühstücksbuffet nutzten, hatten Osmo und ich ausgemacht uns etwas aufs Zimmer bringen zu lassen und gemeinsam zu frühstücken.
Ich stieg aus dem Bett, ging ins Bad und zog mir dann eine lockere Jogginghose und ein T-Shirt über.

Nach mehrmaligem Klopfen öffnete Osmo mir hektisch die Tür.
"Ich hab uns schon mal was bestellt.", nuschelte er mit seiner Zahnbürste im Mund und deutete auf das Telefon.
"Es dauert sicher noch ein paar Minuten. Gehst du rüber und holst Laura?", fügte er hinzu und verschwand dann wieder im Bad.
Ich war gestern Abend gar nicht auf die Idee gekommen sie zu fragen, ob sie Lust hatte mit uns zu frühstücken, doch Osmo hatte offensichtlich an alles gedacht und das bereits erledigt.
Ich mochte sie und auch Osmo und die anderen Jungs verstanden sich offensichtlich blendend mit ihr.

Ich klopfte an Lauras Tür, die sich direkt neben Osmos Zimmer befand. Nur wenig später öffnete sie mir.
Ihre Lippen verzogen sich zu einem verschlafenen Lächeln, als sie mich sah.
"Frühstück ist gleich fertig.", verkündete ich zwinkernd.
Laura nickte und bedeutete mir, dass sie gleich rüberkommen würde.

20 Minuten später saßen wir erwartungsvoll an dem großen Tisch in Osmos Zimmer und schauten belustigt dabei zu, wie er sich bemühte den Servierwagen, der mit Kaffee, Brötchen, Aufschnitt und einer großen Auswahl an frischem Obst und Gemüse beladen war, unfallfrei durchs Zimmer zu manövrieren.
Wir aßen, tranken und plauderten über alles mögliche.

Als wir gerade mit dem Frühstück fertig waren, klopfte es an der Tür.
Osmo sprang auf um sie zu öffnen.
Davor standen Sami und Raul, die verkündeten, dass sie in die Stadt gehen wollten um ein paar Erledigungen zu machen.
Sami war derjenige in unserer Gruppe, der einen absoluten Faible für Klamotten und vor allem für Schuhe hatte.
Freie Tage in fremden Städten nutzte er regelmäßig, um diverse Shoppingmeilen zu erkunden und sich neu einzukleiden.

Osmo hingegen hatte vorgeschlagen, den freien Tag zu nutzen, um die Gegend zu erkunden.
Laura war sofort begeistert von dieser Idee und auch Riku wollte sich uns anschließen. So trafen wir uns dann um 10 Uhr vor dem Hotel, um uns gemeinsam auf den Weg zu machen.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt