Kapitel 61

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Laura's Sicht

Als ich ungefähr zum zwanzigsten mal auf die Uhr schaute, war es 17:57 Uhr.
Es würde also nicht mehr lange dauern, bis Samu hier aufschlug, um mich abzuholen.

Da ich absolut nicht wusste, was er mit mir vor hatte, hatte ich mich für eine lässige Kombi aus Jeans und T-Shirt entschieden.
Als ich gerade auf dem Weg ins Bad war, um noch ein letztes Mal in den Spiegel zu schauen, klingelte es an der Tür.
Mein Herz begann zu rasen und ein nervöses Kribbeln breitete sich binnen weniger Sekunden in meinem ganzen Körper aus.
In windeseile zog ich mir meine Jacke über, schlüpfte in meine schwarzen Ankle Boots und schnappte mir meine kleine Handtasche.
Ich schloss die Tür hinter mir und machte mich dann auf den Weg nach unten.

Die Kombination aus (für meinen Geschmack) ziemlich hohen Absätzen und vor Nervosität zitternden Knien, machte das nicht unbedingt einfach, doch es gelang mir, unfallfrei im Erdgeschoss anzukommen.
Als ich aus der Tür trat, sah ich Samu, der seine Hände in den Jackentaschen vergraben hatte und mich schüchtern anlächelte.
Bei diesem Anblick wurde mir sofort warm ums Herz.

"Hey. Du siehst toll aus.", sagte er leise und umarmte mich zur Begrüßung.
Das alles fühlte sich noch immer so vertraut an.
Seine Nähe, seine Wärme und dieser vertraute Duft...

"Let's go.", sagte er und wir machten uns auf den Weg.
"Wohin gehen wir?", fragte ich neugierig.
Er schaute zu mir herüber und unsere Blicke trafen sich sofort.
Auf seinen Lippen lag noch immer dieses herzerwärmende Lächeln, dass mir zumindest ein bisschen die Aufregung nahm.
"Ich hab uns einen Tisch in deinem Lieblingsrestaurant reserviert.", sagte er, als wäre es selbstverständlich.
Woher kannte er mein Lieblingsrestaurant?
Ich war ziemlich perplex und das, war mir offensichtlich auch anzusehen.
"Du hast mir damals davon erzählt.", sagte er zwinkernd und löste seinen Blick von meinem.
Die Tatsache, dass er sich solche Kleinigkeiten über mich gemerkt hatte, war wirklich rührend.

"Wow.", brachte ich nur erstaunt hervor, denn ich war noch immer fast sprachlos über seine wahnsinnig aufmerksame Art.
Wieso war Samu nur so verdammt perfekt?

Nach ungefähr 10 Minuten erreichten wir das italienische Restaurant, in dem Nina und ich jeden zweiten Donnerstag essen gingen.
Das war in den letzten Jahren fast schon zur Tradition geworden.

Das kleine Lokal war unheimlich gemütlich und das Essen extrem lecker.
Abgesehen davon war Luigi, der Inhaber des Restaurants, mittlerweile fast schon sowas wie ein Familienmitglied geworden, denn auch meine Eltern waren früher oft hier gewesen und kannten ihn gut.
Auch an diesem Abend begrüßte er mich gewohnt freundlich, schien jedoch etwas erstaunt über meine männliche Begleitung zu sein.
Er führte uns an einen kleinen Tisch, in einer etwas ruhigeren Ecke des Restaurants und brachte uns die Speisekarten.
Es dauerte nicht lange, bis wir mit Rotwein und einer leckeren Vorspeise versorgt waren.

Samus Blick ruhte fast ununterbrochen auf mir und die Schmetterlinge in meinem Bauch spielten verrückt.
Er hatte noch immer diese unfassbare Wirkung auf mich und insgeheim frage ich mich, ob es ihm anders herum, genauso ging.

"Was machst du eigentlich hier in Berlin?", fragte ich schließlich, um die Stille zu durchbrechen.
Es war zwar nicht unangenehm, doch ich hatte das Gefühl, Samu konnte so allein mit seinen Augen ergründen, was in mir vor ging und woran ich dachte.

"Wir hatten diesen Termin bei Universal. Wegen dem neuen Album und der Tour.", sagte er und trank dann einen Schluck Rotwein.
Plötzlich wirkte Samu nicht mehr so entspannt wie vorher. Er wich meinen Blicken aus und trommelte nervös mit seinen Fingern auf dem Tisch herum.
Erst als wir das Thema wechselten und über meinen Job bei Universal redeten, wurde er wieder lockerer.
Auf seinen Lippen lag wieder dieses zuckersüße Lächeln und es fiel mir wirklich schwer, bei dem Anblick nicht daran zu denken, wie es sich angefühlt hatte sie auf meinen zu spüren.
Schon bei unserem Wiedersehen gestern hatte ich gespürt, dass ich bei diesem Mann sofort wieder schwach werden würde.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt