Kapitel 36

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Laura's Sicht

Ich verstaute das letzte T-Shirt in meinem Koffer und schaute mich um.
Das war also das letzte Mal, dass wir in einem Hotel übernachtet hatten.
Die nächste Nacht würden wir im Tourbus verbringen, um dann direkt nach Hamburg aufzubrechen. Dort stand am Abend das letzte Konzert der 'Heartbreak Century Tour' an.

Schon beim Gedanken daran, zog sich meine Brust schmerzlich zusammen.
Die schöne Zeit, die ich mit den Jungs von Sunrise Avenue verbracht hatte, war zu Ende.
Wir hatten uns in den vergangenen 2 Wochen angefreundet und es fiel mir schwer, mir vorzustellen, dass das alles dann vorbei war und ich in mein altes Leben zurückkehren würde.
Besonders schmerzlich bewusst wurde mir das, als ich an Samu dachte.
Wir hatten viel Zeit miteinander verbracht, waren uns nah gekommen und ich hatte Gefühle entwickelt, die mittlerweile weit über belangloses Verliebtsein hinausgingen.
Ich wollte nicht mehr ohne ihn einschlafen und nicht mehr ohne ihn aufwachen.
Allein der Gedanke ihn nie wieder zu küssen, nie wieder seine Berührungen zu spüren und nie wieder die süßen Worte zu hören, die er mir ins Ohr flüsterte, während wir uns liebten, riss mein Herz in tausende Stücke.
Doch ich hatte keine Wahl.
Ich musste nach Berlin zurückkehren. Ich musste zu Mike zurückkehren und dort mein normales Leben weiterführen.

Das Klopfen an der Tür riss mich schließlich aus meinen Gedanken. Ich wischte mit dem Handrücken die Tränen aus meinen Augenwinkeln und öffnete.

Samu stand davor. Das entspannte Lächeln, das auf seinen Lippen lag, zauberte auch mir sofort ein kleines Lächeln ins Gesicht.
"Kann losgehen.", sagte ich.
Zuvorkommend wie immer schnappte er sich meinen Koffer und ging vor mir her in Richtung Aufzug.

Er fixierte mich mit seinem Blick. Als die Türen geschlossen waren, machte er zwei große Schritte auf mich zu.
Er umfasste mein Gesicht mit seinen warmen Händen, neigte den Kopf leicht und küsste mich gierig, so als hätte er nur darauf gewartet, dass wir unbeobachtet waren.
Fordernd drang er mit seiner Zunge in meinen Mund vor und küsste mich mit so viel Leidenschaft, wie es noch kein Mann zuvor getan hatte.
Meine Knie wurden weich und ich legte instinktiv meine Hand in seinen Nacken, um etwas mehr Halt zu haben.

Als sich die Aufzugtüren im Erdgeschoss öffneten und Samu sich von mir löste, blieb ich vollkommen perplex stehen. Ich musste mich erstmal orientieren und wieder zu Atem finden.

"Kommst du jetzt?", fragte er belustigt.
Auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Grinsen.

"Da seid ihr ja endlich.", bemerkte Riku freudig.
Er wartete bereits mit Raul, Sami und Osmo vor dem Hotel.

Wir fuhren direkt zur Lanxess-Arena und wurden dort bereits erwartet.
Während die Jungs sich um das Gepäck kümmerten, folgte ich Mikko ins Innere der Arena.
Die Bühne war schon aufgebaut und auf den ersten Blick schien alles bereit.
Wir plauderten mit den Roadies, schauten uns an, was die Jungs machten, die sich um das Licht kümmerten und gingen dann in den Backstage-Bereich, um sicherzugehen, dass alles perfekt organisiert war.
Mikko führte mich in einen großen Raum, in dem sich mehrere Stühle befanden. 5 ganz vorne und ungefähr 15 oder 20 auf der anderen Seite des Raumes, so als wären sie für ein kleines Publikum angeordnet worden.

"Die Jungs machen heute noch einige Meet&Greets.", sagte Mikko und schaute sich prüfend um.
"Mit Fans?", fragte ich verwundert.
Natürlich mit Fans.
Mit wem denn sonst, beantwortete ich mir meine Frage in Gedanken selbst und wollte mich am liebsten dafür ohrfeigen.
Es war überraschend, da die Jungs sonst sehr darauf achteten, den Kontakt mit den Fans möglichst gering zu halten, um ihre Privatsphäre zu schützen.

"Ja, genau. Das läuft meistens über Radiosender, die im Rahmen der Promo-Tour solche Gewinnspiele veranstalten. Das ist aber eher die Ausnahme.", erklärte Mikko und schloss die Tür wieder.

Gegen 16 Uhr kamen Riku und Raul in den Backstagebereich. Sami und Osmo folgten ihnen wenige Minuten später. Als der Soundcheck beginnen sollte, fehlte von Samu noch immer jede Spur.

"Wo bleibt er denn?", fragte Mikko an die Jungs gewandt und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
Anscheinend wusste keiner von ihnen, warum Samu sich verspätete. Das war auch ziemlich untypisch für ihn.
"Laura, könntest du ihn holen? Ich geh vor und sag Bescheid, dass es noch ein paar Minuten dauert.", sagte Mikko.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt