Kapitel 44

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Samu's Sicht

Seit Lauras Schwester da war, verbrachte sie die meiste Zeit mit ihr und war deshalb nicht mehr so häufig in meiner Nähe.
Das war zwar schade, aber auch durchaus verständlich.
Die zwei hatten sich schon länger nicht mehr gesehen.
Laura hatte mir mehrmals erzählt, wie nah sie sich standen. Sie waren offenbar nicht nur Schwestern, sondern auch sowas wie beste Freundinnen.
Ich kannte Nina schon seit einigen Jahren. Sie ist mit Mikko befreundet, so lange ich denken kann und hat uns deshalb schon oft auf Konzerten besucht.
Ihre kleine Schwester hatte sie dabei jedoch nie erwähnt.

"Komm Samu. Es geht los.", rief Riku mir über den Lärm hinweg zu.
Noch immer in Gedanken, folgte ich ihm zum Soundcheck.
Zu meiner Überraschung, war auch Laura jetzt wieder da.
Sie tuschelte mit ihrer Schwester, doch als sie mich bemerkte, trafen sich unsere Blicke sofort und sie schenkte mir wieder dieses wunderschöne Lächeln, dass sofort bis in mein Herz vordrang.

Während des Soundchecks konnte ich meinen Blick einfach nicht von ihr abwenden.
Fast ununterbrochen beobachtete ich sie und war einfach nur glücklich darüber, dass sie vor ein paar Wochen so völlig unvermittelt in mein Leben getreten war.
Ich wusste wirklich nicht, was die Zukunft bringen, und wie es mit uns weitergehen würde, aber ganz tief in meinem Inneren spürte ich, dass Laura die Frau war, auf die ich so lange gewartet hatte.
Noch nie hatte ich diese tiefe Verbundenheit zu einem Menschen gespürt.
Noch nie hatte ich eine Frau so sehr begehrt.
Noch nie hab ich mir etwas so sehr gewünscht, wie eine gemeinsame Zukunft, mit einem so wunderbaren Menschen.

Ich wusste nicht, wie das alles funktionieren sollte. Doch ich wusste, dass ich einen Weg finden wollte und, dass ich bereit war, um sie zu kämpfen.

Laura's Sicht

"Oh man. Ich kann es kaum erwarten.", quietschte Nina nervös, als wir gemeinsam den Backstage-Bereich verließen und uns in die Menge begaben.
Wir sicherten uns ziemlich gute Plätze in den vorderen Reihen, etwas seitlich der Bühne, und warteten dann voller Vorfeude auf den Beginn des Konzerts.

Die letzten Wochen waren der absolute Wahnsinn gewesen. Ich hatte so viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, hatte wunderbare Menschen kennegelernt, die ich mittlerweile zu meinen Freunden zählte, und ich hatte mich Hals über Kopf in einen verdammt heißen Rockstar verliebt.
Ich war mehr als dankbar für all das, doch gleichzeitig machte es mir Angst.

Das letzte Konzert verging wie im Flug. Mittlerweile kannte ich die Texte aller Lieder auswendig und sang gemeinsam mit Nina alle Songs voller Inbrunst mit.
Gleichzeitig klebte mein Blick an Samu.
Ich verfolgte alle seine Bewegungen wie in Trance und konnte es kaum erwarten, noch eine letzte wunderbare Nacht mit diesem Mann zu verbringen.
Als die Jungs sich von der Bühne verabschiedet hatten, eilten Nina und ich zurück in den Backstage-Bereich.

Samu erblickte mich trotz der Dunkelheit sofort, breitete seine Arme aus und bedeutete mir so, zu ihm zu kommen.
Ich löste meine Hand aus Ninas festem Griff und eilte mit schnellen Schritten auf ihn zu.
Er schloss mich in seine Arme, drückte mich an seine verschwitzte Brust und wirbelte mich in der Luft umher.
Dann setzte er mich wieder auf dem Boden ab und seine Lippen suchten hektisch meine.
Ich spürte die Gier und das Verlangen, mit dem er mich küsste.
Diesmal war es uns egal, ob uns jemand so sah, denn mittlerweile hatte ohnehin jeder gemerkt, dass wir mehr als einfach nur Freunde waren.

Wir folgten den Jungs in die Garderobe.
Während sie sich zurückzogen um zu duschen, führte Mikko uns in den angrenzenden Aufenthaltsraum.
Ich staunte nicht schlecht, als ich das riesige Buffet sah, dass dort aufgebaut war.
Unmengen an Essen standen auf langen Tischen verteilt und es duftete herrlich.
In der Mitte des Raumes standen Tische und Bänke, die Platz für 30 oder 40 Leute boten.
Das war also die Party, von der Osmo mir verheißungsvoll berichtet hatte.

Etwa eine Stunde später, hatten sich alle eingefunden.
Die Jungs von Sunrise Avenue, ein paar Leute aus dem Organisationsteam, die ich auch schon kennengelernt hatte und die Roadies, die bei jedem Konzert alles gegeben hatten, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.

Wir aßen, tranken und hatten unheimlich viel Spaß. Die Crew von Sunrise Avenue war eine riesige Familie und ich war wirklch dankbar, dass ich in den vergangenen Wochen ein Teil davon werden durfte.

"Wie hast du das nur ausgehalten. Das sind definitiv zu viele heiße Kerle auf einem Haufen.", seufzte Nina und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.

Sie hatte definitiv recht. Die meisten waren Mitte 30, vielleicht auch Anfang 40, groß und ziemlich gut gebaut.
Trotz allem hatte ich aber von Anfang an nur Augen für einen von ihnen gehabt: Samu.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt