Kapitel 12

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Samu's Sicht

Für mich war es selbstverständlich, ihr meinen Schlafplatz zu überlassen. So hatte sie zumindest ein wenig Privatsphäre.
Natürlich war mein Gedanke auch nicht ganz uneigennützig, denn es war mir lieber, sie in meiner Nähe zu haben und sie nicht ständig in einem der anderen Nightliner besuchen zu müssen.

Schnell verstauten wir unsere Sachen und machten uns dann direkt auf den Weg zur Bühne. Es war höchste Zeit für den Soundcheck. In knapp einer Stunde würden schon die ersten Fans in die Halle strömen. Bis dahin musste alles bereit für unsere Show sein.
Riku, Sami und Raul waren bereits vorgegangen, sodass Osmo und ich ihnen jetzt mit schnellen Schritten folgten und den riesigen Backstage-Bereich durchquerten.

"Was läuft da eigentlich?", fragte er ganz beiläufig, sodass ich zuerst gar nicht verstand, worauf er hinaus wollte.
"Come on, Samu. Ich merke doch wie ihr euch die ganze Zeit anseht.", sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht und versetzte mir dann einen spielerischen Schlag gegen die Schulter.
"Wir verstehen uns einfach nur ganz gut.", sagte ich und versuchte gelassen zu klingen.

Natürlich war es durchaus mehr als das. Zumindest von meiner Seite.
Laura hatte es mir einfach angetan und ich wusste nicht, was ich noch tun sollte, um mir diese bezaubernde Frau aus dem Kopf zu schlagen. Sie war ständig da und wenn sie gerade nicht in Sichtweite war, kreisten meine Gedanken trotzdem ständig um sie.

Osmo kaufte mir diese Ausrede natürlich nicht ab. Dafür kannte er mich einfach zu gut.
In den kommenden Stunden vor der Show machte er es sich deshalb zur Aufgabe, mich anzustupsen oder mir zweideutig zuzuzwinkern, sobald Laura in unserem Blickfeld auftauchte.

Während der Show gelang es mir zumindest zeitweise, meine Gedanken auszuschalten und mich auf die Musik zu konzentrieren.
Gemeinsam mit den Jungs genoss ich es einfach, auf der Bühne zu stehen und das zu tun, was ich liebte.
Als wir uns nach etwa 2 Stunden von unseren Fans verabschiedet hatten und von der Bühne gingen, sah ich sie wieder. Offensichtlich hatte sie die ganze Zeit mit Mikko neben der Bühne gestanden und sich das Konzert von dort aus angesehen.

Laura's Sicht

Ein weiteres großartiges Konzert von Sunrise Avenue ging zu Ende und wie schon beim ersten Mal war ich hellauf begeistert von den Jungs, ihren Songs und ihrer Interaktion mit dem Publikum.
Ich konnte mir dieses Konzert wahrscheinlich noch 20 weitere Male ansehen und es würde trotzdem nicht langweilig werden.
Noch dazu konnte ich mich besonders an ihm gar nicht sattsehen.

Samu war der absolute Wahnsinn. Selbst jetzt, wo er total verschwitzt, erschöpft und mit zerzausten Haaren auf uns zukam, wäre ich fast dahingeschmolzen.

Während die Jungs sich schließlich zurückzogen um zu duschen, schaute ich mich im Backstage-Bereich um.
"Hey. Du bist Laura, oder?", ertönte plötzlich eine Männerstimme hinter mir. Als ich mich umdrehte, standen 2 Männer mittleren Alters da. Sie trugen schwarze Arbeitskleidung, deshalb schlussfolgerte ich, dass sie zu denjenigen gehörten, die sich um die Bühne und um die Technik kümmerten.
"Die Jungs reden ständig von dir.", sagte der größere der beiden und sie lächelten mich an.
"Ich bin übrigens Chris." - "Und ich bin Mikka.", stellten sie sich vor und versicherten mir, dass ich mich mit Fragen oder Problemen jederzeit an sie wenden konnte.
Noch immer tief beeindurckt davon, wie nett hier alle waren, machte ich mich auf den Weg zu Mikko.
Auch die anderen kamen nach und nach mit ihren Sachen aus der Garderobe und waren bereit zu gehen.
"Let's go. Wir haben Pizza bestellt.", verkündete Mikko und erntete dafür begeisterten Applaus von den Jungs.
Wir überquerten den dunklen Parkplatz und kehrten zurück zum Bus. Der Sitzbereich wurde mit einigen geschickten Handgriffen von Raul und Sami zur großen Lounge umfunktioniert und so fanden wir mit 7 Personen genug Platz, um gemütlich beisammen zu sitzen.
Osmo verteilte Bier für alle und nach etwa 5 Minuten kam Mikko mit riesigen Pizzakartons in den Bus.

Wir aßen, tranken und lachten viel. Die Jungs gaben einige lustige und auch ein paar ziemlich peinliche Geschichten zum Besten.
Selbst Mikko war deutlich lockerer und entspannter drauf, als ich ihn bisher erlebt hatte.
Gegen 0 Uhr verabschiedete er sich allerdings und wünschte uns allen eine gute Nacht. Auch Raul und Riku verkrochen sich schon bald in ihren Betten, sodass wir uns bemühten, möglichst leise zu sein, um sie nicht zu stören.

Wenn man mit so vielen Personen auf so engem Raum zusammen war, musste man Rücksicht aufeinander nehmen.
Noch bis kurz nach 1 Uhr saß ich mit Sami, Osmo und Samu zusammen, die enthusiastisch darüber philosophierten, in welchem angesagten Club sie am nächsten Abend in München feiern gehen wollten.
"Leute, ich bin echt müde.", schnaufte Osmo irgendwann und erhob sich träge von der schwarzen Ledercouch.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt