Kapitel 18

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Samu's Sicht

Schwer atmend lösten wir unsere Lippen voneinander und blieben eng umschlungen in der schützenden Dunkelheit stehen.
Alle Zweifel und all die negativen Gedanken, die ich in den vergangenen Tagen hatte, waren in den letzten 10 Minuten nahezu komplett aus meinem Kopf verschwunden.

Laura hatte ebenfalls gespürt, dass da etwas zwischen uns war. Sie hatte meine Nähe gesucht, sie hatte den Kuss erwidert und sie hatte mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass ihr das ganze gefiel.

Auch wenn ich einfach nicht genug von ihr bekommen konnte, so wusste ich, dass in dieser Nacht nicht noch mehr zwischen uns passieren sollte. Sie war angetrunken. Auch wenn sie noch absolut zurechnungsfähig und bei klarem Verstand war, wollte ich diese Situation nicht ausnutzen oder irgendwas tun, das sie später bereuen würde.

Ich war nicht mehr der Mann, der ich noch vor einigen Jahren gewesen war.
Früher hatte ich jede sich bietende Gelegenheit genutzt (und davon gab es auch in der Anfangszeit von Sunrise Avenue schon eine ganze Menge), um eine willige Frau abzuschleppen.
Nach einer heißen Nacht brach ich den Kontakt ab und ließ sie oft mit gebrochenem Herzen zurück.
Das war mir egal. Ich wollte nichts langfristiges. Keine festen Beziehungen, keine lästigen Verpflichtungen, sondern einfach nur schnellen Sex, um meine Bedürfnisse zu befriedigen und mein Ego zu pushen. Ich war ein Arsch, doch die Frauen lagen mir zu Füßen und ich genoss es.

Das hatte sich mittlerweile geändert.
Ich war kein Aufreißer mehr. Ich war auf der Suche nach etwas festem. Auf der Suche nach einer Frau, die mich nicht nur wegen meiner Berühmtheit liebte. Die an meiner Seite bleiben würde, die mir den Rücken stärkte und mich, bei allem was ich tat, unterstützte.

"Nein. Nicht heute.", brachte ich mühevoll hervor, als sie mit ihren geschickten Fingern begann, meine Jeans zu öffnen.
Es war hart, denn ich verzehrte mich so sehr nach ihr, dass es fast schon schmerzte.
Auch weiter unten machte sich mein Verlangen schon deutlich bemerkbar, doch ich musste vernünftig bleiben.
Ich wollte ihr Zeit geben und das ganze langsam angehen.
"Warum nicht?", flüsterte sie und Verwirrung schwang in ihrer Stimme mit.

Laura's Sicht

"Ich will nicht, dass du es bereust. Ich will dich nicht zu etwas drängen, dass du vielleicht gar nicht möchtest.", flüsterte Samu und klang besorgt.
"Aber...", erwiderte ich, doch er fiel mir ins Wort.
"Wir sollten es langsam angehen lassen. Ich will dich nicht nur für diese eine Nacht, Baby.", sagte er leise und streichelte währenddessen mit seinen rauen Fingern über meine Wange.
"Okay.", hauchte ich und ich spürte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Dass Samu aus heiterem Himmel ziemlich starke Reaktionen und Gefühle bei mir auslöste, war ich fast schon gewohnt. Doch dass ich plötzlich zu Tränen gerührt war, überraschte mich.
Lag es an seiner fürsorglichen Art oder hatte mich die ganze Situation ein bisschen überfordert? Oder hatte ich in dieser kurzen Zeit vielleicht doch schon zu viele Gefühle für ihn entwickelt?

Gerade als ich mich von Samu abwenden und in Richtung Tür gehen wollte, ergriff er meine Hand, um mich davon abzuhalten.
"Nicht.", sagte er und sein Griff um meine Hand verfestigte sich.
Ich schluckte schwer.
"Stay here.", flüsterte Samu und machte wieder einen Schritt auf mich zu, um die Distanz zwischen uns zu überwinden.

Erleichterung machte sich in mir breit. Ich musste instinktiv lächeln. Schon in der letzten Nacht hatten wir im gleichen Bett geschlafen und ich hatte nichts dagegen, das zu wiederholen.
Ich fühlte mich unheimlich wohl in seiner Nähe. Auch wenn er noch fast ein Fremder für mich war.

Begleitet von unzähligen Küssen legten wir uns in das große Bett und schmiegten uns aneinander, so als bräuchten wir den jeweils anderen, wie die Luft zum atmen.
In diesem Moment war Samu meine ganze Welt und ich vergaß alles andere um mich herum.

So langsam musste ich mir eingestehen, dass es sinnlos war, das ganze noch länger zu leugnen. Ich war auf dem besten Weg mich in diesen Mann zu verlieben und ich wusste nicht, was ich noch dagegen tun konnte.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt