Kapitel 21

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Laura's Sicht

Ich setzte mich wieder aufs Bett und aß das belegte Brötchen, dass ich mir vorhin in einer kleinen Bäckerei gekauft hatte.
Den restlichen Vormittag verbrachte ich alleine auf meinem Zimmer.
Ich sah Fern, telefonierte mit meiner Mutter und schrieb ein paar WhatsApp-Nachrichten an Nina.
Nur eine Person mied ich bisher: Mike.

Ich überlegte lange, ob ich mich bei ihm melden sollte, doch ich wusste nicht, was ich dann sagen sollte.
Sollte ich ihm erzählen, was vorgefallen war und ihm sagen, dass mich unsere Beziehung nicht mehr glücklich machte?
Sollte ich so tun, als wäre nichts passiert und ihn anlügen?
Beide Varianten gefielen mir nicht, deshalb beschloss ich, ihn erstmal nicht anzurufen und ihm nicht zu schreiben.

Plötzlich klopfte es an meiner Zimmertür und mein Herz schlug schneller.
Insgeheim hoffte ich, dass es Samu war, der davor stand. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen, seit ich früh morgens sein Zimmer verlassen hatte, während er noch seelenruhig schlief.
Erwartungsvoll ging ich zur Tür. Ich öffnete sie zögernd und Mikko stand davor.
"Hey Laura. Können wir kurz reden?", fragte er und lächelte freundlich.
Fuck. Hatte er etwa mitbekommen, dass etwas zwischen Samu und mir lief? Ich wurde nervös.

"Klar. Komm rein.", antwortete ich verunsichert und bedeutete ihm, einzutreten. Er schaute sich kurz in meinem Zimmer um und wandte sich mir dann zu.
"Es geht um heute Abend.", begann er zögernd und ich lauschte gespannt.
"Die Jungs spielen auf einer Sponsoren-Veranstaltung von BMW. Nichts großes, vielleicht ein paar Hundert Leute.", erklärte er.
"Wow. Ich wusste gar nicht, dass ihr sowas auch macht.", antwortete ich überrascht.
Sunrise Avenue war mittlerweile so bekannt, dass sie eher ganze Stadien füllen konnten und nicht auf kleinen Firmenevents spielen mussten.
Mikko lächelte und entgegnete dann: "Normalerweise nicht. Aber Samu... Ich sage es mal so: Er hat eine besondere Bindung zu BMW und mittlerweile kennt er auch einige Leute aus der Führungsetage ziemlich gut. Da es mit den Terminen passte, haben wir dem Gig zugestimmt.".
"Wow. Cool.", sagte ich beeindruckt und dachte eigentlich, dass das alles war. Doch anscheinend war Mikko noch nicht fertig.
"Du bräuchtest dafür noch ein passendes Outfit. Irgendwas elegantes. Es muss nicht allzu schick sein. Ich hab leider total verpasst, dir das zu sagen, bevor du dich auf den Weg zu uns gemacht hast. Sorry dafür.", sagte er und es war ihm sichtlich unangenehm.
Ich verstand, was er meinte. In Jeans und T-Shirt konnte ich auf so einer Veranstaltung ja schlecht auftauchen.

"Kein Problem.", entgegnete ich lächelnd.
Als ich heute morgen in der Gegend umher gelaufen war, hatte ich etwa 10 Minuten von hier entfernt ein großes Einkaufszentrum gesehen und ich war mir sicher, dass ich da etwas passendes finden würde.
"Super. Danke. Wir treffen uns dann um 17 Uhr unten.", sagte Mikko noch und war dann auch schon wieder verschwunden.

Ich tauschte schnell meine Jogginghose gegen eine Jeans, zog meine Jacke über und schnappte mir meine Handtasche, um mich umgehend auf den Weg zu machen.
Nach ungefähr einem Kilometer hatte ich mein Ziel auch schon erreicht: das Olympia-Einkaufszentrum.
Ich schaute mich in einigen Geschäften um.
Nach einer halben Stunde hatte ich ein Kleid gefunden, das mir gefiel.
Ich suchte nach der passenden Größe und verschwand dann in einer der Umkleidekabinen, um es anzuprobieren.
Es passte perfekt und ich betrachtete mich prüfend im Spiegel.
Das Kleid war schwarz und figurbetont, hatte lange Ärmel und reichte etwa bis zur Hälfte des Oberschenkels. Am Rücken war es tief ausgeschnitten.
Es war schlicht und dennoch elegant. Genau das gefiel mir.
Ich kaufte es und machte mich im nächsten Geschäft auf die Suche nach passenden Schuhen.

Zufrieden mit meinem neuen Outfit kehrte ich schließlich wieder ins Hotel zurück.
Gerade als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, kam Osmo den Flur entlang gelaufen.
"Ich hab dich gesucht. Wo warst du denn?", fragte er und spähte neugierig in meine Einkaufstüten.
"Mikko hat mir von den Plänen für den heutigen Abend erzählt und ich musste mir noch ein passendes Outfit besorgen.", sagte ich und zwinkerte ihm zu.
Meine Laune war deutlich besser geworden und auch Osmo schien das zu merken.
"Oh, willst du Samu verführen?", scherzte er.
Ich bedachte ihn mit einem gespielt bösen Blick und versetzte ihm einen Schlag gegen die Schulter.
"Ich hole dich nachher ab. 2 Stunden hast du ja noch.", sagte er und verschwand dann in seinem Zimmer.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt