Kapitel 17

295 9 1
                                    

Laura's Sicht

Samu hielt meine Hand und mein Herz raste.
Obwohl ich durch ein paar Drinks deutlich lockerer und mutiger geworden war, machte mich seine Nähe noch immer verrückt und ich spürte, dass auch er in diesem Moment ganz anders war als sonst.

In den vergangenen Tagen hatte ich Samu als äußerst locker und selbstbewusst kennengelernt.
Er redete viel und hatte eigentlich immer einen passenden Spruch parat, doch jetzt war er ganz still.
Sein gesamter Körper war angespannt und er sah schweigend geradeaus, so als würde ihm irgendwas ziemlich zu schaffen machen.

Als das Hotel in Sichtweite war und wir schließlich davor anhielten, öffnete er die Schiebetür und wir stiegen nacheinander aus dem Auto. Stets darauf bedacht, unsere Hände nicht voneinander zu lösen.
Mit schnellen Schritten durchquerten wir den menschenleeren Eingangsbereich und steuerten direkt auf den Aufzug zu.
Die Aufzugtüren schlossen sich langsam und wir standen schweigend nebeneinander.
Ich spürte, dass Samu mich von der Seite anschaute, doch ich hatte nicht den Mut, mich zu ihm zu drehen und ihn anzusehen, denn ich ahnte, was passieren würde, wenn sich unsere Blicke trafen.

Mein Herz schlug so laut, dass ich die Befürchtung hatte, dass er es hören konnte.
Ich war froh, als der Aufzug schließlich stehen blieb und die Türen sich öffneten, nachdem wir unsere Etage erreicht hatten.
Wie ferngesteuert liefen wir den dunklen Flur entlang und schwiegen noch immer.
Als wir uns meinem Zimmer näherten, verlangsamten sich unsere Schritte. Wir blieben vor der Tür stehen und schauten uns an.

Zun ersten Mal sah ich so etwas wie Verunsicherung in Samus blauen Augen. Er blickte nach unten auf unsere miteinander verschränkten Finger und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
"Danke für den schönen Abend.", flüsterte ich.
Samu machte einen kleinen Schritt auf mich zu und uns trennten nur noch wenige Zentimeter.
Er legte seine Hand an meine Wange und ich erstarrte unter seiner Berührung.
Trotz der kaum vorhandenen Beleuchtung im Hotelflur sah ich wieder dieses Leuchten in seinen Augen, das ich so sehr bewunderte.

"You're so beautiful.", flüsterte er und schüttelte dabei leicht den Kopf.
Ich vergaß alles um mich herum. Für mich gab es in diesem Moment nur noch ihn.
"Samu.", hauchte ich leise.
Ich verzehrte mich so sehr nach ihm, dass es mir beinahe die Luft zum Atmen nahm.
Quälend langsam überwand er die letzten Zentimeter, die uns aufgrund des Größenunterschiedes noch trennten und legte seine warmen Lippen auf meine.
In mir explodierte ein Feuerwerk der Gefühle und meine Knie wurden weich.
Vorsichtig erwiderte ich seinen Kuss, denn es fühlte sich noch immer so surreal an. Wie in einem Traum, aus dem ich keinesfalls aufwachen wollte.
Ich legte meine Hand an seine Wange und sein stoppeliger 3-Tage Bart kitzelte meine Handfläche. Ich versuchte mir genau einzuprägen, wie er schmeckte, wie sich seine Lippen auf meinen anfühlte und wie seine rauen Hände mich berührten.
Das Gefühl war unbeschreiblich.
Ich wollte ihn. Ich wollte ihn mehr als alles andere und obwohl wir uns eigentlich kaum kannten, war da diese tiefe Verbundenheit, die ich schon von Anfang an gespürt hatte und die dafür sorgte, dass ich mich unheimlich wohl in seiner Nähe fühlte, obwohl sie mich gleichzeitig total wuschig machte.

Samu löste sich von meinen Lippen und legte seine Stirn an meine.
"Was machst du nur mit mir?", flüsterte er und streichelte sanft über meine Wange.
Diesmal ergriff ich die Initiative und küsste ihn erneut.
Wie zwei verliebte Teenager standen wir im dunklen Hotelflur und knutschten miteinander. In der Hoffnung, von niemandem erwischt zu werden.

"Komm mit.", raunte er mir ins Ohr und ergriff wieder meine Hand. Mit schnellen Schritten folgte ich ihm den Gang entlang. Er zog die Karte aus der Jackentasche und öffnete hektisch die Tür seines Zimmers, das gar nicht weit von meinem entfernt war.
Samu fixierte mich mit seinem Blick und dirigierte mich behutsam einige Schritte rückwärts, bis ich die harte Wand an meinem Rücken spürte.
Wieder küsste er mich, wie es noch nie zuvor jemand getan hatte.

Angestrengt versucht ich, ihm seine Jacke abzustreifen, die schließlich achtlos zu Boden fiel.
Unter seinem weißen T-Shirt zeichneten sich die Ansätze seiner Muskeln ab.
Samus Körper war der Wahnsinn und ich konnte gar nicht genug davon bekommen, ihn zu berühren und über seine muskulösen Arme zu streicheln, die ich in den vergangenen Tagen immer nur aus der Ferne bewundert hatte.

On tour with a rockstar / Samu & LauraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt