On tour with a rockstar / Samu & Laura

Kapitel 30

Samu's Sicht

Osmo war glücklicherweise der einzige, der meine Rückkehr bemerkt hatte. Alle anderen waren in ihre Smartphones vertieft.
Wahrscheinlich hatten sie nicht mal mitbekommen, dass ich weg gewesen war.
Zum Glück. Das mit Laura und mir sollte zumindest noch bis zum Ende der Tour geheim bleiben.

Mit ihr Sex zu haben, während die anderen nur einige Meter entfernt waren, war natürlich eine denkbar schlechte Idee, aber ich entspannte mich schnell wieder, denn die Jungs schienen davon wirklich nichts mitbekommen zu haben.

Abgesehen von Osmo.
Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und grinste wissend.
Ich setzte mich auf den freien Platz gegenüber von ihm, lehnte mich zurück und sah aus dem Fenster.
"Sieht aus als hättet ihr alles geklärt.", bemerkte er trocken.

Ich antwortete nichts, sondern schüttelte nur lachend den Kopf.
Plötzlich verwandelte sich Osmos Miene wieder in ein breites Grinsen. Dieses galt allerdings nicht mir, sondern Laura, die jetzt ebenfalls zurück kam.
Trotz aller Bemühungen, die sie vermutlich angestellt hatte, waren ihre Haare noch immer ein wenig zerzaust und ihre Wangen gerötet.

"Komm zu uns.", sagte Osmo und deutete einladend auf den freien Platz neben sich.
Obwohl wir beide wussten, dass er jetzt Teil unseres kleinen Geheimnisses war, vermied er das Thema.
Osmo war sehr einfühlsam. Er wusste wann bestimmte Bemerkungen oder Scherze unangebracht waren und hielt sich dementsprechend zurück.
Dafür war ich ihm sehr denkbar. Ich wollte Laura nicht in Verlegenheit bringen.

Die Stunden vergingen wie im Flug und schon bald waren wir in Leipzig. Diesmal fuhren wir nicht ins Hotel. Die kommende Nacht sollten wir wieder im Tourbus verbringen.

Unsere Crew war bereits vor Ort und arbeitete unermüdlich.
Raul, Riku, Sami, Osmo und ich brachten ein paar Sachen in den Backstagebereich, schauten uns die Arena an und plauderten mit den Roadies, bevor wir uns auf den Weg zum Soundcheck machten.

Nur wenige Minuten vor unserem Auftritt, als wir schon hinter der Bühne standen und warteten, dass es endlich los ging, erblickte ich sie. Unsere Blicke trafen sich und sie strahlte mich an.
"Los.", flüsterte Osmo und stieß mich an. Es war an der Zeit, auf die Bühne zu gehen.

Laura's Sicht

Ich konnte meinen Blick einfach nicht von Samu abwenden. Die Art wie er sich bewegte, wie er auf seiner Gitarre spielte, wie er sang und wie er zwischen den Songs immer wieder zu mir herüber schaute, ließ mein Herz höher schlagen und meine Knie weich werden.

Er umarmte mich fest und deutlich länger als die anderen, als das Konzert vorbei war. Wie ferngesteuert glitten meine Hände über seinen Rücken und vergruben sich schließlich in seinen verschwitzten Haaren.
In dem kleinen Bereich direkt hinter der Bühne, in dem wir uns befanden, war es zum Glück noch stockdunkel, sodass uns niemand viel Beachtung schenkte.

Wenig später gingen wir gemeinsam zurück zum Bus.
Mikko verabschiedete sich und wünschte uns eine gute Nacht und auch die anderen Jungs waren ziemlich schnell in ihren Betten verschwunden.
Als ich aus dem Bad kam, ergriff Samu meine Hand und zog mich mit sich in den Wohnbereich.

"Was hast du vor?"
"Pschhhhht. Geh schon mal ins Bett. Ich komme zu dir, sobald die anderen schlafen.", flüsterte er so nah an meinen Lippen, dass ich seinen warmen Atem fühlen konnte.
Am liebsten hätte ich mich auf die Zehenspitzen gestellt, um die letzten Zentimeter zwischen uns zu überwinden und ihn zu küssen, doch meine Vernunft siegte.

Ich schnappte mir eine Flasche Wasser und ging dann ins Bett. "Gute Nacht.", sagte ich leise, als ich an den Schlafkojen vorbei schlich.

Ich war schon fast eingeschlafen, als sich die Tür leise öffnete und kurz darauf wieder schloss.
"Hey.", flüsterte Samu und setzte sich auf die Bettkante.
"Bist du müde?", fragte er leise.
"Ja.", murmelte ich verschlafen.
Es fiel mir wirklich schwer, die Augen offen zu halten.
Samu schlüpfte unter meine Bettdecke, schlang seine Arme um mich und hielt mich fest, bis ich irgendwann einschlief.