On tour with a rockstar / Samu & Laura

Kapitel 31

Samu's Sicht

"Hmmm.", murmelte Laura und kuschelte sich enger an meine Brust.
Offenbar hatten meine sanften Streicheleinheiten sie geweckt.

"Wir sind bald da.", flüsterte ich.
Ich hatte Google Maps geöffnet und die Standortfunktion eingeschaltet, um zu sehen, wo wir uns befanden.

"Wo gehst du hin?", murmelte Laura, als ich mich von ihr löste.
Sie schaute mich verschlafen an und streckte ihre Hand nach mir aus, so als wollte sie mich davon abhalten.
"Ich muss aufstehen. Wenn die anderen wach sind und mitbekommen, dass ich hier bei dir war, wissen sie doch sofort was los ist.", flüsterte ich und streichelte über ihre Wange.
"Stimmt.", schnaufte sie und ließ ihren Kopf ins Kissen fallen.

So leise wie möglich öffnete ich die Tür. Es war stockdunkel und ganz still.
Ich schnappte mir mein Handy und legte mich in meine Schlafkoje. Es würde noch ungefähr eine Stunde dauern, bis wir Köln erreichten.

Verschlafen scrollte ich durch meinen Instagram Newsfeed, likte ein paar Bilder von Fans und tippte eine Nachricht an meine Mutter, in der ich ihr mitteilte, dass wir auf dem Weg nach Köln waren und, dass nur noch 2 Konzerte vor uns lagen.

Ich freute mich darauf, nach Hause zurückzukehren und meine Familie wiederzusehen. Doch gleichzeitig war ich ziemlich verunsichert.
Ich wusste nicht, wie es mit Laura und mir weitergehen würde, wenn die Tour zu Ende war.

Als der Bus irgendwann zum Stehen kam, stieg ich aus dem Bett und ging ins Bad. Nachdem ich mich gewaschen und angezogen hatte, schlich ich in die Küche.
Die anderen schliefen noch und ich wollte sie nicht wecken. Immerhin war es erst kurz nach 7 Uhr.

Anders als erwartet brannte im vorderen Teil des Busses jedoch schon Licht. Riku saß am Tisch. Vor ihm stand seine große Kaffeetasse.
"Guten Morgen.", sagte er leise.
"Guten Morgen.", antwortete ich und schnappte mir ebenfalls eine Tasse. Er kippte mir sogleich dampfend heißen Kaffee ein.

"Sind wir am Hotel?", fragte er und schaute suchend aus dem Fenster. Draußen war es noch zu dunkel, um irgendwas erkennen zu können.
"Ich denke schon.", sagte ich schulterzuckend.
Ich stand auf und öffnete die Tür. Der Bus stand auf einem Parkplatz neben einem großen Gebäude.
"Ich glaube das ist unser Hotel.", sagte ich und schloss die Tür wieder, um zu verhindern, dass noch mehr kalte Luft hinein strömte.
Ich ließ mich neben Riku auf die Couch fallen und nahm einen großen Schluck von meinem Kaffee.

"Du bist neuerdings so gut gelaunt.", bemerkte er und musterte mich von der Seite.
Natürlich war ich gut gelaunt. Ich hatte mich Hals über Kopf verliebt.

"Es liegt an ihr, oder?", hakte Riku nach und grinste.
"An wem?", fragte ich mit gespielter Ahnungslosigkeit, doch er hatte mich längst durchschaut.
"Komm schon, Samu. Jeder sieht, dass Laura und du... Dass ihr nicht nur Freunde seid.", sagte er und klopfte mir auf die Schulter.

"Ist es wirklich so auffällig?", fragte ich ganz direkt.
Verzweifelt stützte ich meinen Kopf in die Hände und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

"Eure Blicke sagen schon ziemlich viel. Außerdem habe ich gehört, wie du heute Nacht zu ihr gegangen bist.", sagte Riku mit einem wissenden Grinsen.
"Fuck!", fluchte ich.
"Ich verstehe das nicht. Warum ist das so ein Problem für dich?", fragte er und beäugte mich kritisch.
"Wir wollten es geheim halten. Ich will nicht, dass Mikko oder einer von euch denkt, dass sie nur deswegen hier ist. Es geht hier um ihren Job. Nicht um mich.", sagte ich und meine Verzweiflung wuchs.

"Komm schon, Samu. Wir alle sind erwachsene Männer. Jeder von uns weiß, dass man machtlos ist, wenn plötzlich die richtige Frau vor einem steht. Selbst Mikko würde das verstehen. Er ist dein Freund. Wir alle sind deine Freunde.", sagte Riku verständnisvoll.

"Außerdem ist Mikko sehr zufrieden mit ihr. Zu Sami hat er sogar gesagt, dass er sich vorstellen könnte, dauerhaft mit ihr zusammen zu arbeiten.".
Diese Aussage überraschte mich.
"Das hat er gesagt?", fragte ich ungläubig.