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LUKASZ
,,Weil er es erst seit ein paar Stunden weiß, Ich habe es nicht mehr ertragen und musste mit jemanden darüber sprechen. Also habe ich Edin angerufen und gebeten, zu kommen". ,,Darüber sprechen wir noch Edin". ,,In Ordnung" seufzte er. ,,Edin soll keine Probleme wegen mir bekommen, ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen". ,,Das hast du nicht keine Angst...es ist wirklich bemerkenswert, wie sehr die Jungs an dir hängen Edin. Jedes Mal wenn wir mit dir sprechen, werden wir ganz genau beobachtet, ist dir das schob einmal aufgefallen?" Edin schüttelte den Kopf. ,,Du bist erst seit ein paar Wochen Trainer und die Jungs stehen schon  bedingungslos hinter dir. Sie vertrauen dir, wir werden den Teufel tun, ihn zu entlassen also macht euch keine Sorgen....Also Lukasz...wie willst du dich outen?" ,,Keine Ahnung, vielleicht will ich es posten". ,,In Ordnung". ,,Wir stehen auf jeden Fall hinter dir. Wir können dich schützen. Du wirst von den  Interviews befreit, wir werden deutlich machen, dass wir hinter dir stehen und jegliche Anfeindungen auf das schärfste verurteilen werden. Wir werden knallhart darauf reagieren und bedingungslos hinter euch stehen". ,,Danke...wirklich danke, dass ihr uns so unterstützt", murmelte ich. Ich rieb mir über die Schläfen und schloss dabei meine Augen. ,,Sollen wir morgen weiter sprechen? Du bist total fertig Lukasz. Ich kann dich nach Hause bringen, Training kannst du morgen ausfallen lassen, wenn du es dir nicht zutraust". Schlug Edin vor. ,,Nein...ist schon in Ordnung", ,,Edin hat aber Recht, du bist wirklich am Ende. Wir können nicht noch jemanden verlieren". ,,Ich...ich kann aber nicht! Was soll ich zuhause?Marcel ist nicht da! Er stirbt! Ich will zu ihm!" ,,Lukasz Hey", versuchte Edin mich zu beruhigen und legte seine Hände auf meine Schultern  ,,Hör mir zu! Sieh mich an!" verlangte er. Ich sah ihn an. ,,Du bleibst jetzt ganz
ruhig! Tief durchatmen ja? Du sollst mich anschauen!" Ich sah
wieder auf. ,,Wir stehen das durch! Du hast mich, du hast dein Team, du hast Mats! Du bist nicht alleine! Wir stehen dir alle bei und unterstützen dich mit allem,was anfällt. Komm schon Lukasz! Nicht aufgeben! Kämpfen und Siegen! Wenn du hier rausgehst, dann mit erhobenen Kopf und du zeigst allen, wer du bist und wie stark du bist! verstanden?" Ich nickte ,,gut, dass wir das geklärt haben", ,,Ich werde gestalkt", murmelte ich. ,,Mira...sie folgt mir, macht Fotos von mir und...und von meinem Freund". ,,Das müssen wir anzeigen Lukasz", meinte Aki. ,,In Ordnung", Ich war so
müde, ich konnte kaum noch denken. Mein Handy vibrierte. ,,Mats?" murmelte ich. ,,Ehhm Lukasz...Schmelle geht es schlecht, richtig schlecht! Sie reanimieren! Komm vorbei! Sofort!" ,,Ich muss los", murmelte ich und stand auf. ,,Was ist passiert?" fragte Edin alarmiert. ,,Marcel stirbt...ich...ich muss zu ihm". ,,Ich fahr dich!" Edin stand auf.
{zwei Stunden später}
Ich saß völlig am Ende an Marcels Bett. Mats hielt mich noch davon an, mich vom Balkon zu stürzen. Der Arzt hatte eine katastrophale Prognose abgegeben. Ich konnte meinen Freund nicht verlieren! Wieso? Wieso? Warum er?! Scheiße! ,,Kämpf bitte! Komm endlich zurück! Ich brauche dich" meine Stimme war tränenerstickt.  ,,Ich liebe dich!" die Tränen liefen mir über das Gesicht. Mats zog mich an sich und schlang seine Arme um mich. Ich weinte gegen seine Schulter. Auch Mats war am kämpfen, er wollte stark für mich bleiben. ,,Ich kann ihn nicht verlieren!" weinte ich. Mats drückte
mich an sich. Er sprach kein
Wort. Wieso auch? was sollten wir schon groß miteinander besprechen? Wir saßen die ganze Nacht an seinem Bett und versuchten uns gegenseitig zu unterstützen und uns Kraft zu geben. Die Nacht war der absolute Horror. Am Morgen bekamen wir die Nachricht, dass er sich stabilisiert hatte. Mir fiel ein Stein vom Herzen.. Das Gefühl ihn jetzt bald endgültig zu verlieren, erstickte mich beinahe. Was sollte ich ohne ihn tun? wie sollte ich ohne ihn Leben? Das Training ließ ich mit Edins Zustimmung ausfallen. Auch Mats saß bei mir. Er war wie ich völlig am Ende, er hatte die ganze Nacht bei mir gessesen, als ich mich beruhigt hatte, war er in Tränen ausgebrochen. Sein Kopf lag auf meiner Schulter, er
schlief tief und fest. Ich suchte ein Bild von Marcel und mir raus. Das Bild, welches Mira mir geschickt hatte. Es war ein so schöner Moment zwischen uns. Ich vermisste ihn so sehr! Das wollte ich Posten.  ,,Ich habe lange überlegt, wie ich das am besten mache. Ich habe lange überlegt, ob ich es überhaupt mache oder ob ich auf die Erpressung eingehe, bezahle und auf die restlichen Forderungen meiner Erpresserin eingehen sollte. Aber ich will nicht mehr erpressbar sein! Meine Ex erpresst, stalkt und bedroht mich. Sie hat mein  Geheimnis herausgefunden. Auch wenn ich damit meine Karriere mehr als aufs Spiel setze: Ich bin schwul! Ja richtig gelesen! Ich bin schwul! Ich liebe Männer! Nein Singular: ich liebe einen Mann! Ich habe einen wundervollen Freund, der mich in allem unterstützt, was ich vorhabe und tue,  der mich liebt, so wie ich bin mit allen meinen Fehlern und Eigenheiten und dem Mist, den ich ständig baue, er ist derjenige,  der mich aufbaut, der mich  immer wieder ins Training schickt, mir meine Zweifel ausredet, mich wieder an mich selbst glauben lässt und mir immer wieder mein Lächeln zurückgibt, wen ich es verloren habe. Ich liebe ihn! Ich liebe ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Er ist mein Leben! Er ist meine Welt! Fussball ist nur zweitrangig. Tore schießen, gewinnen ist schön klar, aber lange nicht so schön, wie das Strahlen der Liebe seines Lebens zu sehen, sein Lachen zu hören, seine Stimme zu hören, von ihm geweckt zu werden, oder nach einem harten Tag,  einfach in seine Arme zu fallen, sich alles von der Seele zu reden und dann auf dem Sofa vor dem Fernseher zu lachen, zu essen und Pläne zu schmieden und sich aufzuführen wie zwei Teenager. Er ist mein fester Freund und gleichzeitig mein bester Freund. Ich kann ihm alles anvertrauen und er ist einfach da und hört zu. Jetzt liegt er im Krankenhaus, kämpft um sein Leben. Er wird seinen Kampf höchstwahrscheinlich
verlieren...Ihn zu verlieren wird mich zerstören. Ich werde die Liebe meines Lebens verlieren,  Mats wird seinen besten Freund verlieren, die Mannschaft/ der BvB einen unglaublichen Spieler und absolut loyalen Teamkollegen. Das ist viel schlimmer, als eine zerstörte Karriere. Viel schlimmer. Wir sind alle nur Menschen, wir haben alle Gefühle und lieben jemanden. Mann oder Frau ist dabei zweitrangig. Hauptsache man ist glücklich dabei, hauptsache, man liebt aufrichtig und wird aufrichtig geliebt! Das ist alles was zählt! Lieben und geliebt werden. Marcel...kochanie, Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr! Du machst mich komplett! Du bist mein ein und Alles! Du musst weiterkämpfen! Wir wollen dich alle nicht verlieren! Danke an den  BVB, die Mannschaft und unseren Coach, die  uns so unterstützen
und hinter uns stehen. Danke!"

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt