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LUKASZ
Es war endlich mal alles gut. Nichts machte mir Sorgen und ich hatte das Gefühl, bei Marcel zuhause zu sein. Egal wo er war, es fühlte sich mit ihm überall an, wie zuhause. Der Tag mit Marcel war wunderschön, ich hatte mich lange nicht mehr so wohlgefühlt, er machte wirklich alles, um mich glücklich zu sehen, was ich ihm hoch anrechnete. Es war nicht einfach, mich glücklich zu machen, aber Marcel schaffte es schon mit den kleinsten Gesten. Die Beziehung mit Marcel war das beste, was mir je passiert
war. ,,Ich hüpfe kurz unter die Dusche und dann bin ich wieder bei dir, oder du kommst mit?", lächelte er. ,,Okay mein hübscher, ich...ehhn ich war heute morgen schon duschen und ich bin zu faul aufzustehen", ,,okay", lächelte er. ,,Aber beeil dich, sonst komme ich dich holen und das willst du bestimmt nicht".  ,,Okay", Er schenkte mir noch einen Kuss, bevor er unter die Dusche verschwand. Ich grinste nur nur und ließ mich wieder in die Federn sinken. Mein Handy meldete sich. Eine neue Nachricht? Nichts ungewöhnliches, aber irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl. Eine Nachricht von Mats, eine von Kuba, Marco, ein paar aus der Mannschaftsgruppe...marco hatte wieder mal gefragt wann Training war, Er würde es nie lernen, obwohl Mats jetzt bei ihm wohnte und meistens bestens versorgt war mit Informationen, eine von Mira, was mich freute, weil ich sie echt gern hatte... Eine Nachricht irritierte mich, sie war von meinem Bruder...mich beschlich ein ungutes Gefühl, als ich die Nachricht öffnete. ,,Trenn dich von Marcel, oder ich schicke dieses Bild an alle Zeitungen in Deutschland und Polen.  Das zerstört auch seine Karriere und seinen Traum. Also es ist deine Entscheidung, ich zerstöre sein Leben. Komm zurück nach Polen, nach der Hinrunde, ohne Marcel. Es ist deine Entscheidung" . Mit zitternden Fingern öffnete ich die Bilddatei. Es zeigte Marcel und mich, wie wir  uns im Garten küssten. Wie? das musste er durch die Hecke gemacht haben....wie krank war der Typ bitte? Wieso konnten sie mir mein Glück nicht einfach gönnen?
Scheiße! Was sollte ich jetzt machen? Ich war kurz davor, in Panik zu geraten. Ich konnte Marcel nicht verlassen, ich würde ihm das Herz brechen. Ich musste nachdenken....aber Marcel konnte jede Sekunde wieder ins Zimmer
kommen. Wenn ich ihn verlieren würde, dann....ich weiß nicht, was ich tun sollte ohne ihn. Ich brauchte seine Liebe und seine Zuneigung, seine Nähe und seine Aufmerksamkeit  Mir wurde schlecht, ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wieso konnte nicht mal ein Tag komplett schön sein? ohne Ärger oder Stress. ,,Wie kannst du mir das antun? Du bist mein großer Bruder!" schrieb ich ihm fassungslos zurück.  ,,Ich will dich doch nur beschützen, es ist meine Aufgabe als dein großer Bruder . Es gehört nur eine Frau an deine Seite! Kein Mann!" Was? Wie konnte mein eigener Bruder mir das antun? Wie konnte er von mir verlangen, dass ich mich von der Liebe meines Lebens trennte? Marcel war mein Mann, mein Partner, ich träumte schon davon, ihn eines Tages zu heiraten... Marcel kam wieder in den Raum, bei seinem Anblick schnürte sich mir die Kehle zu. Ich durfte ihn nicht verlieren, aber was, wenn es die einzige richtige Lösung war? Ich konnte doch nicht seinen Traum und seine Karriere für nein Glück opfern.  Ich liebte ihn so sehr...wenn mein Bruder es ernst meinte, dann....Marcel würde mich hassen, ich meine ich hätte die Chance gehabt, seinen Traum noch zu retten, seine Karriere zu retten, er liebte Fussball, Er liebte den BVB. Ich konnte ihm das nicht antun. Er war ohne mich besser dran. Alle waren ohne mich besser dran. Meine Karriere war mir egal, ich würde sie sofort opfern um Marcel zu behalten. Aber das konnte ich von meinem Freund doch nicht verlangen. ,,Hey mein Hübscher", grinste er und warf sich aufs Bett. ,,Ich dachte, wir könnten morgen nach dem Training etwas  mit Marco und Mats Unternehmen? die beiden sind plötzlich richtig beste Freunde geworden, sie hängen ständig miteinander ab". ,,Bist du eifersüchtig?" fragte ich und setzte ein Lächeln auf, Er sollte nicht merken, dass mich etwas beschäftigte. Ich hatte nich keine Antworten auf seine Fragen. ,,Nein", Er seufzte und nahm mich in den Arm, ,,etwas vielleicht, aber die beiden wohnen zusammen da erzählt man sich so einiges, was ich dann erst später erfahre".  ,,Aber Mats erzählt dir doch alles was in seinem Leben vor sich geht oder? Er schließt dich ja nicht aus?" Er nickte ,,siehst Du, dann ist doch alles in
Ordnung". ,,Du hast bestimmt Recht kochanie", murmelte er. Was sollte ich machen? Marcel glaubte doch das zwischen uns alles in bester Ordnung war. Er gähnte herzhaft und deckte uns beide zu. ,,Dobranoc", nuschelte er. ,,Dobranoc kochanie". Ich wartete, bis er eingeschlafen war, dann löste ich mich vorsichtig von ihm und lief ins Wohnzimmer. Ich musste nachdenken, wobei da gab es nichts nachzudenken.  Ich musste Schluss machen, auch wenn es mich zerstören würde, Marcel zu verlieren und ihn so sehr zu verletzen. Ich setzte mich aufs Sofa und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wie sollte ich mit ihm Schluss machen? Ich konnte das nicht....wieder konnte ich mit niemanden darüber sprechen. Es würde niemand verstehen. Ich fühlte mich so alleine mit meinen Problemen. Wieso musste mein Leben immer so kompliziert sein? Ich saß einige Stunden auf dem Sofa und grübelte über meine Situation nach, aber ich fand keine Lösung, bei der och Marcel behalten und unsere Karrieren retten konnte. Irgendwann ging ich zurück zu ihm ins
Bett, doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Gedanken kamen einfach nicht zur Ruhe. Marcel drehte sich in Schlaf, dabei legte er wieder seinen Arm um mich. ,,Meins", nuschelte er verschlafen. Es brach mir das Herz....,,Wieso antwortest du nicht mehr Lu?" ich lächelte....Mira.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt