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LUKASZ
{eine Woche später}
Endlich! Endlich! Morgen würde ich aus dem Krankenhaus entlassen werden und durfte zurück nach Dortmund. Eine Woche lang hatte ich jetzt nichts mehr von Marcel gehört. Ich wusste nur, dass er ins Training kam, wenn auch sporadisch, aber er kam und lebte. Ich würde wochenlang ausfallen, vielleicht sollte ich die freie Zeit nutzen, um Marcel zurückzugewinnen. Mira bombardierte mich mit Anrufen und Nachrichten. Ich war schon so gestresst, dass ich kaum noch ans Handy ging. Ich hätte um ein Haar Mats Anruf verpasst, den bislang wichtigsten Anruf meines Lebens. ,,Hey Lu, bist du wieder in Dortmund?" begrüßte er mich. ,,Nein aber fast, morgen bin ich in Dortmund. meine große Schwester, wird mich abholen und fährt mich nach Hause, sie wohnt ja in Köln und war gerade in der Gegend". ,,Okay, tu mir bitte einen Gefallen", bat er ,,klar was für einen?" ,,wenn Marcel in der Nähe ist dann...bitte bitte küss diese Mira nicht. Marcel ist total am Ende. Er kommt kaum noch ins Training, zieht sich von mir zurück, ich komme kaum noch an ihn heran. Er ist komplett verschlossen, er isst kaum noch, er schläft nur noch den ganzen Tag und ich...ich glaube er verletzt sich selbst. Ich habe mit Stephan gesprochen, er wird sich um Marcel kümmern, aber du musst deinen Teil dazu beitragen,  indem du Mira nicht mehr vor seinen Augen küsst oder ihr anderweitig näher kommst. Er hält das nicht mehr aus. Er liebt dich mehr als alles andere auf dieser Welt. Zu sehen, dass er nicht mehr an deiner Seite ist, zerstört ihn". Mats' Erzählungen trieben mir Tränen in die Augen ,,aber...ich...ich liebe ihn auch, ich will um ihn kämpfen". ,, Bitte! Bitte sag es ihm auch, zeig es ihm! Er braucht das, auch wenn er erstmal ziemlich abweisend zu dir sein wird...Lu...er ist dabei restlos zu zerbrechen und ich weiß nicht, wie viel Zeit uns noch bleibt, das zu
verhindern...ich habe Angst...ich habe richtig Panik, dass er sich etwas antut. Er sieht furchtbar aus, er hat seit Tagen nicht mehr geduscht, er ist müde, abgekämpft. Markus ist schon jeden Tag bei ihm um seine Werte zu messen, sie werden jeden Tag schlechter... sein Haus ist eine Müllhalde, alles liegt herum, nichts ist mehr ordentlich, Du weißt doch, wie ordentlich er ist... Stephan meinte, er will ihn gerne einweisen lassen, aber dagegen sträubt schmelle sich mit Haut und Haaren, wir können ihn ja nicht dazu zwingen, aber er braucht dringend Hilfe, vielleicht kannst du ihm davon überzeugen". Ich zog die Nase hoch und zog damit die Aufmerksamkeit meiner Schwester auf mich. ,,Ich werde es versuchen, versprochen, ich will das es ihm besser geht". ,,Liebst du ihn wirklich?" fragte Mats vorsichtig. ,,Ja, mehr als alles andere. Ich will ihn zurück, aber...aber meine Familie", Mats seufzte nur ,,Lukasz, deine Familie hat zu akzeptieren, dass du einen Mann liebst! Er würde alles für dich opfern, wenn dein Bruder dich weiterhin erpresst dann keine Ahnung, outet euch, Klar dann ist eure Karriere ungemein erschwert, aber ist es das nicht wert? oder bitte deine Schwester darum, mit deinem Bruder zu sprechen, sie hat doch einen nicht unerheblichen Einfluss auf ihn. Du spielst vielleicht noch ein Jahr und Marcel denkt auch darüber nach, seine Karriere zu beenden. Er liebt dich und du liebst ihn! Klar es wird nicht
einfach, aber er ist es wert. Wenn du ihn wirklich liebst, dann stell dich gegen deine Familie, steh für deine Liebe ein, deine Familie wird es dann auch irgendwann verstehen! Sie wollen dich doch genauso wenig verlieren wirklich! Du musst endlich Aufwachen! Ihr liebt euch und Marcel driftet immer weiter ab in seine Depressionen. Bitte! Ich habe echt Angst um ihn! Er ist mein bester Freund und ich will ihn nicht verlieren. Ich bin aber gerade dabei, ihn zu verlieren. Er leidet und er ist am Ende Lukasz. Wir müssen schnell etwas unternehmen, sonst...keine Ahnung sonst tut er sich vielleicht noch etwas an". Ich wusste, dass es Marcel nicht gut ging, ich konnte aber nicht ahnen, wie schlecht es mittlerweile um ihn stand. ,,Ich bin in ein paar Stunden in Dortmund, dann Rede ich mit ihm...versprochen". Mats seufzte ,,in Ordnung, aber wenn es schief geht, Ruf mich sofort an und ich kümmer mich um ihn, ich will nicht, dass er alleine ist momentan. Roman ist gerade bei ihm. Er hat gerade Marco abgelöst. Stephan war die Nacht bei ihm. Wir, also Stephan, Marco, Roman, Marwin, Neven und ich wir wechseln uns ab. Jeder passt für ein paar Stunden auf ihn auf...Lu Ich muss Schluss machen, wir sehen uns später". ,,Bis später Mats". Verabschiedete ich mich. ,,Hey kleiner Bruder, was ist los?" ,,Marcel", flüsterte ich und ließ mein Handy sinken. ,,Was ist mit deinem Schatz?" wollte sie wissen. ,,Wir...ich habe mich von ihm getrennt", murmelte ich. ,,Was? Wieso? Ich dachte du liebst ihn und er liebt dich". ,,Das tue ich doch...ich liebe ihn", ,,wieso trennst du dich dann? Es schien doch alles perfekt zu sein, zumindest hast du die ganze Zeit von ihm geschwärmt". ,,Unser Bruder erpresst mich...er hat ein Bild von uns...außerdem ist die gesamte Familie gegen uns". ,,Er macht was? Ich werde ihm den Kopf waschen da kannst du dir sicher sein und....ich Rede mit unseren Eltern. Es kann nicht sein, dass du und dein Schatz so unglücklich seid nur weil ein paar Leute euch erpressen und gegen eure Beziehung sind". ,,Ich oute mich auch, wenn es sein muss...ich würde alles für ihn opfern...meine Karriere...das Leben, so wie ich es kenne...einfach alles, Hauptsache ich bekomme ihn zurück. Ich liebe ihn! Ich liebe ihn mehr als ich...naja Ich hätte niemals gedacht, dass ich zu solch tiefen Gefühlen fähig bin". Meine Schwester lächelte ,,wenn du ihn dir zurückgeholt hast, dann will ich mit euch zusammen kochen, du hast es verdient endlich glücklich zu sein und Marcel auch, er ist ein fantastischer Kerl, ich würde ihn gerne an seiner Seite sehen".

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt