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LUKASZ
Jetzt hatte ich auch Kuba noch verloren. Wir hatten den Streit des Jahrtausends. Wieso verstand Er nicht, dass ich nicht darüber sprechen wollte? Ich konnte nicht darüber sprechen. Ich wollte nicht. Alles was ich wollte, war Marcel, aber ich konnte ihn nicht haben. Nicht so, wie ich es gerne hätte. Ich hatte ihn nicht verdient. Er war zu gut für mich. Viel zu gut und er fehlte mir...er fehlte mir so wahnsinnig. ,,Lukasz, ich verstehe dich einfach nicht mehr, du kannst mir nicht erzählen, dass du ihn nicht liebst! Ich kenne dich zu gut!" rief er aufgebracht, ,,du kennst mich nicht so gut, wie du immer glaubst!" ,,Ach ja? ich kenne dich nicht gut genug? ich weiß, dass du ihn liebst und das mehr als alles andere und er liebt dich, ihr wart doch so glücklich zusammen, ich verstehe es einfach nicht.... also warum trennst du dich von ihm?" ,,Du verstehst das sowieso nicht, Du bist ja perfekt", knurrte ich ihn an. ,,Ich bin nicht perfekt, mit dir kann man echt nicht reden! Melde dich, wenn du wieder Lukasz bist!" dann hörte icj das tuten, er hatte aufgelegt. Marcel...  Alles an ihm fehlte mir und ich wusste, dass ich ihn nie wieder haben konnte. Ich hatte ihn zu sehr verletzt. Ich hatte ihm seinen besten Freund genommen, weil ich feige war und Mats mein Geheimnis wahren musste. Naja gewahrt hatte er es ja nicht wirklich, er hatte mich nur nicht verraten, er hatte mir ein Ultimatum gestellt. Vielleicht sollte ich Marcel das noch schreiben, aber wieso sollte er mir noch ein Wort glauben? Er hasste mich....die Liebe meines Lebens hasste mich...,,Mats ist unschuldig! Er wollte dich schützen. Ich habe den Mist gebaut nicht er. Du solltest mit ihm sprechen". Nur ein Haken, ich sah auch sein Profilbild nicht mehr, hatte er mich etwa blockiert? Verübeln könnte ich es ihn nicht, er wollte sich selbst schützen, was auch in Ordnung war. Ich schlich in den Keller um mir ein Bier oder etwas härteres zu besorgen. Natürlich lief ich Marcel über den Weg, er sah furchtbar aus. ,,Hey, können wir kurz reden?" fragte ich leise, ,,ich wüsste nicht, Was es noch zu bereden gibt" gab er zurück. ,,Ich will es dir nur erklären", er schluckte, er überlegte....,,gut, ich höre" flüsterte er ,,also es ist so...ich...ich...ich kann das nicht". Ich wollte ihm wirklich alles erzählen, aber ich wusste nicht wie. Ich traute mich nicht. Er würde es nicht verstehen, er würde mich hassen, weil ich mich für meine Familie entschieden habe und dafür, dass er sein Leben so weiterleben konnte wie bisher. ,,Was willst du mir wirklich erklären? Wieso du lieber mit einer Frau ins Bett steigst, als mit mir? Wieso du nicht mit mir zusammen sein kannst? Klar, weil du mich nicht liebst. Du hast mir wochenlang Gefühle vorgespielt, die nicht echt waren. Ich kann das nicht Lukasz. Ich will mir deine Erklärungen nicht anhören. Ich...ich kann es nicht. Du hast mir deine Gefühle vorgespielt um mich nicht zu verlieren als deinen besten Freund. Das ist die Erklärung. Ich will es nicht hören. Du machst es nicht besser, in dem du mir schreibst oder mich ansprichst, dass macht es nur schlimmer, weil es immer mehr wehtut okay? deine Stimme zu hören und dein Bild zu sehen, wenn du mir schreibst, ich liebe dich Lukasz und ich hasse dich, beides gleichzeitig... und ich...ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll! Ich weiß nicht, ob ich dir je wieder in die Augen sehen kann, oder ob ich jemals wieder normal mit dir umgehen kann, nach allem was zwischen uns passiert ist. Ich dachte, es wäre die große Liebe, aber ich habe mich geirrt". ,,Es tut mir leid", flüsterte ich. ,,Halt dich fern von mir, zumindest für die nächste Zeit okay?" ich nickte nur ,,ich vermisse dich", flüsterte ich ,,lass es sein bitte" gab er zurück, ich biss mir auf die Lippen und sah zu Boden ,,ich vermisse dich wirklich, Du fehlst mir!" ,,ich vermisse dich auch Lukasz, aber ich....Ich will erstmal keinen Kontakt zu dir. Akzeptier das bitte, wenn ich dir irgendwas bedeute, dann...dann lass mich in Ruhe". ,,Okay aber eins noch....Mats...er ist unschuldig. Er hat dich nicht belogen, sondern ich. Er wollte es dir sagen, aber ich habe ihn angefleht, es nicht zu tun. Ich wollte es selbst machen, auch wenn ich furchtbare Angst davor hatte, aber....ich wollte nicht, dass du es von jemand anderes als mir erfährst. Die Sache mit Mira ist übrigens vorbei, vielleicht tröstet dich das ja irgendwie etwas", ,,dann hat es sich ja noch nicht einmal gelohnt, mir das Herz zu brechen was? Werd glücklich mit der nächstbesten die dir über den Weg läuft" Er lief an mir vorbei und ging wieder in sein Haus. Ich schluckte hart und griff nach der ersten Flasche, die Ich zu fassen bekam. Es war falsch, meine Sorgen in Alkohol zu ertränken, anstatt mit jemanden darüber zu sprechen, aber ich hatte nie gelernt, wie man so etwas machte.  Mir wurde nie gezeigt, dass es in Ordnung war, seine Gefühle zu zeigen, vor allem nicht als
Mann. Als Mann durfte man keine Gefühle zeigen, zumindest wurde mir das beigebracht. Eigentlich war es völlig bescheuert, denn wieso sollte ich es nicht zeigen dürfen, dass ich unglücklich war? Ich war unglücklich  ohne meinen Freund und ich wollte ihn zurück, aber es würde niemals wieder so weit kommen, dass ich ihn in meinen Armen halten durfte, während er einschlief, oder ihm beim Aufwachen beobachten können. Ich liebte diesen Mann und ich konnte und wollte nicht ohne ihn leben.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt