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LUKASZ
Es war mein letztes Trainingslager mit Marcel. Das wurde mir erst jetzt so richtig bewusst, ich würde nie wieder mit ihm ins Trainingslager fliegen, mir mit ihm ein Zimmer teilen...in seinen Armen liegen. Ich schluckte und versuchte mir meine schlechte Laune nicht anmerken zu lassen, aber es funktionierte nicht. Marcel kannte mich einfach viel zu gut. ,,Was meinst du?" ich seufzte ,,keine  Ahnung, einfach so". Er lächelte ,,Zeit dafür, dass ich dich nerve was?" Ich seufzte, ,,Nein, lass mich einfach in Ruhe bitte". ,,In Ordnung, sag Bescheid wenn du darüber reden
möchtest".  Ich war froh, das er das so anstandslos akzeptierte, er war nunmal mein bester Freund. Er wusste das ich kommen würde, wenn ich reden wollte. Er wandte sich wieder jemand anderen zu, ich starrte auf das Meer. Meine Gefühle spielten komplett verrückt, ich konnte doch nicht in einen Mann verliebt sein, was sollte meine Familie davon
halten, sie würden es nicht akzeptieren...ich wusste ja selbst nicht , wie ich damit umgehen sollte. Meine Gefühle für ihn waren stark, wahrscheinlich war ich schon länger in ihn verliebt ohne es zu
verstehen. Wie sollze es mit uns weitergehen nach der Saison? er würde wechseln.... mich alleine lassen...wir konnten uns nicht mehr jeden Tag sehen. Es war spät, also stand ich auf ,, Jungs ich bin müde, bis morgen" verabschiedete ich mich und ging aufs Zimmer. Dort verkroch ich mich sofort ins Bett. Ich griff nach seiner Trainingsjacke und
zog sie an. Sie roch nach ihm, ich kuschelte mich darin ein. Ich nahm mir vor, sie ihm zu klauen, sie einfach bei mir einzupacken, wenn wir wieder nach Dortmund flogen. Es würde ihm bestimmt nicht auffallen, er hatte hunderte Trainingsjacken.
Eine Träne lief mir über das Gesicht.Meine Verzweiflung über diese Situation  wuchs. Ich liebte ihn...aber ich durfte es nicht, er würde mich verlassen. Wir hatten sowieso keine Chance als Paar, wozu es also versuchen oder überhaupt die Hoffnung darauf haben, das er meine Gefühle erwiderte?
Marcel kam etwa eine halbe Stunde später aufs Zimmer. ,,Bist du noch wach lu?" fragte er leise, ich gab keine Antwort. Ich schluckte nur. Seine Stimme versetzte mir einen Stich, ich würde sie bald nicht mehr jeden Tag hören können. Nur durchs handy dann. Ich hörte, wie er sich aufs Bett setzte und sich umzog, dann  stand er auf und lief einmal um das bett herum, bis er vor mir stand. Ich konnte meine Tränen nicht schnell genug wegwischen, ich wollte eigentlich nicht, dass er mitbekam, das es mir so naheging. ,,Hey lu" meinte er sanft und setzte sich zu mir ,,was ist los? Wir sind alleine, du kannst offen reden". Ich setzte mich auf ,,es...es ist nur", ich zog die Nase hoch ,, nach dieser Saison...sehen wir uns nicht mehr täglich, du bist weg und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Du bist mein bester Freund und ich weiß nicht ob ich es kann, dich nicht mehr jeden Tag zu sehen! Man du bist mir wichtig". Er schluckte ,,du bist wegen mir so schlecht gelaunt?" ,,du bist alles was ich an Familie noch habe in Deutschland, es ist schon schwer ohne dich zu Auswärtsspielen zu fahren, ich weis, es klingt total kindisch, aber es ist halt so.". Er nahm mich in den Arm ,,wir bleiben Freunde Lukasz, egal wohin es uns verschlägt ja? es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir in Kontakt bleiben können und noch haben wir ja vier Tage zusammen hier...wir können zusammen in den Urlaub fahren Nach der Saison, wie wäre das?". Vorsichtig strich er mir eine Träne von der Wange. Seine kurze, sanfte Berührung, lößte ein schönes Kribbeln in meiner Magengegend aus. Ich lehnte mich an ihn ,,ich würde gerne mit dir in den Urlaub fahren...aber...das ist unser letztes gemeinsames Trainingslager", murmelte ich. ,,Ich weiß" seufzte er und strich mir vorsichtig durch die Haare. ,,Nicht weinen lu...noch ist die Saison nicht zuende, vielleicht gehe ich nach Köln, das ist nicht weit weg, wir können immer noch viel zeit miteinander verbringen" flüsterte er, aber ich konnte die Tränen nicht unterdrücken.  Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und weinte. ,,Lukasz Hey alles wird gut, wir bleiben Freunde egal was kommt" flüsterte er und strich mir uber den Rücken. ,,Es ist einfach nur so unfair...du bist schon so lange beim BvB, hast so viel für diesen Verein getan, hast unter Schmerzen gespielt, immer alles gegeben... und...", ich brach ab, ich spürte, wie er schluckte, es ging auch ihm relativ nahe. ,,ich weiß lu...aber da kann man nichts machen was? ich hab mich damit abgefunden nicht mehr zu spielen...es tut weh, aber Mats und du kompensiert das, ihr seid der Grund warum ich noch beim bvb bin, aber so sehr ich euch liebe, ich will einfach wieder mal spielen, ich will nochmal vor der Süd stehen und spielen". Er löste sich von mir ,,du wirst schon jemanden finden, der mit dir das Zimmer teilt...mats vielleicht oder Roman, wenn er sich dann mal von Marwin länger als eine Stunde trennen kann, was ich nicht glaube". Ich zog die Nase hoch ,,und wenn ich auch Wechsel?" er schüttelte den Kopf ,,das ist eine wirklich nette Geste, aber...du liebst diesen Verein, du wärst nur unglücklich". ,,Du auch", flüsterte ich. Er biss sich auf die Lippen und nickte. ,, Natürlich, aber die Liebe wird halt nicht mehr erwidert, da kann man nichts
machen". Er fuhr sich durch die Haare ,,aber wir lieben dich, die Jungs, die Fans wir alle". er seufzte, ,,die Fans haben mich vergessen und die Jungs kann ich nicht unterstützen auf dem Feld, weil ich nur auf der Bank sitze". Ich konnte erkennen, das sich Tränen in seinen Augen gebildet hatten. ,,Schmelle", flüsterte ich leise und legte meine Hand auf seine Wange. ,,Das ist Quatsch... die Fans lieben dich, sie haben dich nicht vergessen, ich sehe so oft Menschen mit deinem Trikot in Dortmund und für die Jungs bisr du wichtig, du bist wichtig für die jungen Spieler, die sich noch nicht so wohl fühlen und die erst noch ihren Platz im Team finden müssen, du sorgst dafür, dass sie sich wohlfühlen und das zeigt sich auf dem Platz, wor tragen dich mit marcel, du bist auf dem Platz, auch wenn du nicht spielst, du bist trotzdem auf dem Feld...wenn ich verunsichert bin, muss ich nur zu dir schauen und ich weiß das du mich wieder aufbauen wirst, genauso wie alle anderen vor allem die ganzen jungen Spieler". er schluckte, ,,wow danke Lukasz... wirklich, danke du bist einfach...danke du findest immer wieder die richtigen Worte für mich", flüsterte er und umarmte mich. Er zog die Nase hoch, ,,ich bin nicht so gut in diesen Sachen oder rede gerne über meine Gefühle aber bei dir fällt es mir leicht". Er löste sich von mir, legte aber seine Stirn an meine ,,geht mir genauso....mit dir ist alles so einfach". ,,Ich bin ein ziemliche komplizierter Charakter" widersprach ich ,, für mich nicht", ich lächelte ,,ich weiß, du verstehst mich". Meine Hand lag auf seiner Schulter. Ich konnte ihm direkt in die Augen sehen, ich verlor mich darin. Wir waren uns so nahe, nur jetzt würde uns bestimmt niemand mehr stören, wir kamen uns immer näher, alles um uns herum erschien unwichtig, mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte kaum noch atmen. Ich schloss meine Augen und spürte seine Lippen auf meinen.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt