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SCHMELLE
Lukasz schlief wieder, ich hingegen lag noch lange wach. Konnte das wirklich funktionieren? wir beide als Freunde, nach einer Beziehung die zwar kurz aber leidenschaftlich war? Wie sollte das funktionieren? Wir liebten uns und wir wussten beide davon...das machte es nur noch schwerer. Jedes Wort, jede Handlung wurde auf die Goldwage gelegt. Er murmelte irgendetwas im Schlaf, aber ich konnte nicht verstehen, was er von sich gab. Schade eigentlich...Lukasz war so süß, wenn er im Schlaf redete, wie ein kleiner gut aussehender Teddybär. Mein Teddybär. Irgendwann schlief ich auch wieder ein, es war die erste Nacht seit langem, die ich richtig durchschlafen konnte, was wohl an Lukasz Nähe lag. Am nächsten Morgen, wurde ich noch vor meinem Wecker wieder wach. Lukasz lag in meinen Armen, eng am mich gekuschelt, sein Gesicht an meiner Brust vergraben, als wären wir noch ein Paar. Es war schön, ihn wieder so nahe bei mir zu haben.  Er schlief noch tief und fest. Ich seufzte nur und löste mich dann von ihm. Freundschaft würde niemals funktionieren, wir liebten uns schließlich...wir liebten uns und konnten trotzdem nicht zusammen sein. Das mit der Zimmereinteilung, war bestimmt auf Mats Mist gewachsen. Er wollte mir ja nicht schaden, er wollte mir
nur helfen. Er wollte uns helfen, wieder zusammenzufinden....aber im Endeffekt  machte er es nur noch schlimmer. ,,Lu, aufstehen", ich rüttelte an seiner Schulter.  ,,Lukasz wir müssen aufstehen, in einer Stunde ist Training". ,,Ich will nichts essen, lass mich schlafen". ,,Du hast doch schon total abgenommen Lukasz...ich meine ich kann deine Rippen spüren und deinen Beckenknochen. Du musst etwas essen". ,,Ich habe keinen Hunger", blockte er ab. ,,Lu bitte nur ein Brötchen oder so...nur etwas kleines bitte, du musst doch fit sein für das Spiel später", ich war versucht ihm über die Haare zu streicheln, aber wir waren kein Paar mehr, also ließ es sein. Ich liebte diesen Mann einfach so sehr. ,,Okay", er richtete sich auf ,,danke, ich will nicht, dass du abmagerst, das tut dir nicht gut". ,,Ich weiß...ich bin aber nicht magersüchtig oder so, ich vergesse einfach zu essen", ,,ich weiß...deswegen sollten wir dir vielleicht einen Plan machen für stressige Zeiten, damit du regelmäßig etwas isst". ,,Und du?" hörte ich ihn leise fragen, ,,ich auch versprochen". ,,Dir ist kalt oder?" Er kannte mich einfach viel zu gut, ich konnte ihm nichts
vormachen also nickte ich einfach. ,,Wirst du krank?" ich schüttlte den Kopf. ,,Zieh dich um und dann gehen wir essen ja?" ,,okay", er tat was ich ihm sagte, Er hatte
wirklich abgenommen. Naja viel Sport, wenig essen...klar nahm er da ab. ,,Lu warte, Stopp!", verlangte ich, bevor er sich seinem Pullover überziehen
wollte. Er hielt inne in seiner Bewegung und sah mich nur verwirrt an. ,,Lukasz...wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?" fragte ich beunruhigt, als ich sah. wie sehr seine Rippen schon hervorstanden. ,,Ich weiß es nicht mehr", flüsterte er. ,,Ach man Lukasz, Rede doch mit jemanden darüber! Niemand verurteilt dich! Du gehst kaputt...ich kann mir das nicht länger mit ansehen...du musst nicht mit mir über deine Probleme sprechen, aber vielleicht möchtest du mit Stephan sprechen? oder mit Mats, Marco keine Ahnung! Aber Rede endlich mit jemanden".  ,,Ich...ich...sieh mich doch an...ich...ich sehe doch total scheiße und krank aus...ich kann mit niemanden sprechen! Es ist zu peinlich, ich meine, sieh mich an...ich kann mich so keinem mehr zeigen", jedes Wort spiegelte seine Verzweiflung wieder....,,nur weil du einen kleinen Makel hast, macht dich das nicht weniger schön für mich....ich weiß wir sind kein Paar mehr, aber Lukasz...du bist und bleibst wunderschön für mich...das mit deinem Oberkörper das bekommen wir wieder in den Griff, ich meine du musst nur etwas essen, mach dich nicht so schlecht...das bist du nicht! Du bist ein unglaublicher Mann. Wir denken uns etwas aus, wegen deinem Essen, mach dir bitte keine Sorgen darüber in Ordnung? Wir schaffen das zusammen". Er zog sich den Pullover über  und fiel mir in die Arme. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken. ,,Danke", flüsterte ich. ,,Natürlich...schließlich bist du mir wichtig, auch wenn einiges zwischen uns vorgefallen ist". ,,Wieso hasst du mich nicht? Ich habe dich so verletzt und ich war so scheiße zu dir!" ,,Ich kann dich nicht hassen...klar du hast mir wehgetan, aber ich kann nicht zulassen, dass du so kaputt gehst Lukasz...ich weiß nicht, wann ich dir verzeihen kann ,Komm...wir gehen frühstücken ja? Du musst nicht viel essen, nur ein Brötchen oder etwas kleineres, ich weiß nicht....das Spiel wird hart und das Training kommt auch noch vorher und die Vorbesprechung...ich will das du fit bist okay?" Er nickte, machte aber keine Anstalten, sich von mir zu lösen. ,,Tut mir leid, dass ich dich so belaste Schmelle", ,,nein ist schon gut, ich will, dass du über deine Probleme sprichst...such dir Hilfe Lukasz. Geh zu Stephan, ich kann auch mit ihm sprechen und ihn bitten, keine Ahnung....ihn bitten mal mit dir zu reden, nach dir zu sehen". ,,Ich liebe dich Marcel", flüsterte er und sah auf, ,,ich dich auch Lukasz", ich verlor mich in  schon wieder in seinen wunderschönen Augen...dann spürte ich seine Lippen auf meinen.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt